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Die Erstausstattung fürs Baby oder „Brauchen wir das wirklich alles?“ – Teil 5: Rund ums Stillen und Fläschchen

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Ganz klar: wer stillt, spart eine Menge Geld.

Gerade vor der Geburt des ersten Kindes ist jedoch manchmal Unsicherheit vorhanden: „Wird es mit dem Stillen klappen? Und wenn nicht: Was brauchen wir, wenn die Milch nicht reicht? Sollten wir nicht doch vorsichtshalber Fläschchen und Milchpulver im Haus haben?“

Wer sein Baby stillen möchte und darüber hinaus plant, einige Tage nach der Geburt im Krankenhaus zu verbringen, kann mit Gelassenheit an die Sache heran gehen.
Hebammen und Säuglingsschwestern stehen frisch gebackenen Müttern im Normalfall mit Rat und Tat zur Seite und werden sie nach Kräften unterstützen, wenn es mit dem Stillen in den ersten Tagen nicht auf Anhieb klappen will.

Sollte sich dabei tatsächlich herausstellen, dass das Stillen nicht zum Erfolg führt, wird das Baby im Krankenhaus optimal versorgt und für den Papa oder die Oma daheim bleibt immer noch genug Zeit, eine „Grundausrüstung“ für die Fläschchenfütterung zu kaufen.

Allzu viel benötigt man im Grunde auch für Flaschenkinder für’s Erste nicht und die unverzichtbaren Dinge sind praktisch in jeder Drogerie und in jedem größeren Supermarkt erhältlich.

Nützliches auf einen Blick:

  • Stillkissen (nicht zu kurz)

Für Fläschchenkinder außerdem

  • 6 große Milchflaschen (ca. 250 ml)
  • 6 – 8 Milchsauger der Größe 1
  • 2 kleine Fläschchen (ca. 125 ml)
  • 2 Teesauger der Größe 1
  • Flaschen- und Saugerbürste
  • Sterilisiergerät o.ä.
  • Pulvertrichter

und eventuell

  • Flaschenbox zur Aufbewahrung
  • Schnuller
  • Thermobox für unterwegs
  • Fläschchenwärmer
  • Tee gegen Bauchweh

Für Stillkinder und deren Mütter eventuell

  • Stilleinlagen
  • Milchpumpe
  • Stilltee
  • Schnuller

Im einzelnen:

Für Fläschchenkinder

Für die Fläschchenfütterung eines Neugeborenen benötigt man etwa 6 große Milchflaschen (ca. 250 ml) mit sechs bis acht passenden Milchsaugern der Größe 1.
Soll das Baby zusätzliche Getränke wie Fencheltee bekommen, genügen dafür zwei kleine Flaschen (ca. 125 ml) mit zwei Teesaugern der Größe 1.

Passend zu den Flaschen sind im Handel Sauger aus Latex und Silikon erhältlich.
Beide haben ihre Vor- und Nachteile:

Latex ist ein sehr elastisches Naturprodukt und etwas weicher als Silikon.
Da Sauger und Schnuller aus Latex durch regelmäßiges Reinigen und Auskochen recht schnell unansehnlich und „klebrig“ werden, müssen sie regelmäßig ersetzt werden.
Aufgrund seiner Elastizität hält Latex den späteren Babyzähnchen dafür länger stand, wenn das Kind auf Saugern und Schnullern herum kaut, und ist daher besonders für ältere Babys zu empfehlen.

Silikon altert nicht und bleibt lange „wie neu“, ist aber weniger elastisch. Teile vom Sauger oder Schnuller können abreißen, sobald das Material an einer Stelle verletzt ist!
Von daher sind Sauger und Schnuller regelmäßig auf ihre Unversehrtheit zu überprüfen und sofort auszutauschen, wenn sich Beschädigungen zeigen.
Sicherheitshalber verzichtet man besser auf Silikonsauger und -schnuller bei Kindern, die bereits die ersten Zähnchen haben.

Abgesehen von diesen theoretischen Überlegungen haben schon Neugeborene oft ihre eigenen Vorlieben, kommen mit einem Material besser oder schlechter zurecht oder lehnen eins sogar gänzlich ab.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich zunächst 4 Latex- und 4 Silikonsauger zulegen und später bei Bedarf die Sorte nachkaufen, die dem Baby augenscheinlich besser gefiel.

Reinigen und Desinfizieren

Eingetrocknete Milchreste können hartnäckig sein. Wer die Milchfläschchen direkt nach der Fütterung kurz mit Wasser durchspült, erleichtert sich das spätere Reinigen.

Die Flaschen und Sauger müssen nicht nur gründlich gespült (hilfreich dabei ist eine spezielle Flaschenbürste) sondern dazu vor jedem erneuten Gebrauch frei von Bakterien gemacht werden. Einfach und komfortabel geschieht dies in einem Sterilisator.
Wer sein Baby regelmäßig oder ausschließlich mit Fläschchen füttert, wird diese Anschaffung zu schätzen wissen; Stillmütter, die nur die Schnuller ihres Babys desinfizieren müssen, können diese genauso gut in einem Topf mit Wasser auf dem Herd einige Minuten lang auskochen.

Bis zum nächsten Gebrauch können die Flaschen sicher in einem Flaschenständer oder in einer Flaschenbox gelagert werden.

Die Zubereitung des Fläschchens

Auf der Packung des Milchpulvers finden sich detaillierte Angaben zur Herstellung der Flaschennahrung. Wichtig ist u. a. die richtige Wassertemperatur zum Anrühren des Pulvers.

Zubereitet wird das Pulver üblicherweise mit abgekochtem Leitungswasser.
Nur in seltenen Fällen ist es notwendig, spezielles Babywasser oder babygeeignetes Mineralwasser zu kaufen.
Wer sich unsicher ist, kann bei seinem zuständigen Wasserwerk nachfragen, ob sich „sein“ Leitungswasser zur Herstellung von Babynahrung eignet.

Bevor es mit dem Milchpulver in Berührung kommt, muss das abgekochte Wasser auf etwa 50°C abgekühlt werden.
Auf die Schnelle gelingt dies, wenn man die erforderliche Wassermenge vorsichtig in ein Fläschchen füllt und darin unter fließendem Wasser abkühlt.
Genauso kann mit der fertigen Milch verfahren werden, wenn diese nach der Zubereitung noch zu warm ist.

Das Pulver kann mit dem üblicherweise beigelegten Messlöffel abgemessen werden; ein Pulvertrichter ist hilfreich, damit das gesamte Pulver verlustfrei seinen Weg ins Fläschchen findet.

Unterwegs auf Shoppingtour oder einer langen Autofahrt soll das Baby sein frische Flasche bekommen?
Für solche Fälle ist eine Thermobox sehr praktisch, in der optimalerweise zwei Flaschen Platz finden.
Nimmt man eine Flasche mit heißem und eine Flasche mit kaltem Wasser mit (jeweils zuvor natürlich abgekocht), kann man in einer dritten Flasche, die das abgemessene Milchpulver enthält, ein ideal temperiertes Fläschchen mischen.

Mit etwas Übung hat man schnell den Dreh raus und bekommt ein Gefühl dafür, wie viel vom warmen und vom kalten Wasser für die richtige Mischung erforderlich ist.

Wer sich unsicher ist, ob die fertige Flasche „genau richtig“ oder noch ein wenig zu warm ist, kann sie zum Temperaturtest vorsichtig an das eigene geschlossene Augenlid halten.

Aufgrund der schnellen Vermehrung von Keinem in warmer Milch, sollte das Fläschchen unterwegs stets frisch zubereitet und nicht über längere Zeit warm gehalten werden.

Im Grunde ist die Anschaffung eines Flaschenwärmers für die Zubereitung von Milchnahrung nicht erforderlich und auch das Erwärmen von Gläschenkost gelingt später schneller in der Mikrowelle.

Praktisch für unterwegs sind hingegen Flaschenwärmer, die an den Zigarettenanzünder im Auto angeschlossen werden können, um auf langen Fahren Babygläschen darin zu erwärmen.
Viele Babys sind allerdings wenig anspruchsvoll und essen unterwegs das Gläschen auch ohne zu murren kalt. Ein Vorab-Versuch zu Hause schafft Klarheit, ob man sich sie Investition eines Flaschenwärmers vielleicht gänzlich sparen kann.

Praktisch für Stillmütter

Ein gutes und nicht zu kurzes Stillkissen, das neben dem Stillen viele andere Verwendungsmöglichkeiten findet, ist eine gute Investition schon in der Schwangerschaft und kann der werdenden Mutter u.a. zu einer angenehmeren Schlafposition mit Babybauch verhelfen.
Später kann es sowohl beim Stillen als auch beim Fläschchenfüttern gute Dienste leisten.

Stilleinlagen braucht nicht jede Mutter. Ein kleiner Vorrat im Haus zu haben, ist jedoch nicht verkehrt. Ob Einweg oder wiederverwendbar aus Wolle oder Seide ist dabei letztlich Geschmackssache.

Eine Milchpumpe findet man auf vielen Erstausstattungslisten.
Sie ist nützlich, wenn man das Kind von anderen Personen betreut wird und Muttermilch aus dem Fläschchen erhalten soll. Zusätzliches Abpumpen kann darüber hinaus helfen, die Milchmenge zu steigern.
Ob sich die Anschaffung einer eigenen Milchpumpe lohnt, ist in erster Linie abhängig davon, wie oft sie zum Einsatz kommen wird. Wo dies nur selten der Fall ist, ist ein Leihgerät aus der Apotheke evtl. die günstigere Alternattive.

In den vorherigen Artikeln wurden sie bereits des Öfteren erwähnt: Moltontücher sind im Haushalt mit Baby praktisch unverzichtbar!
Nicht nur als Schmusetuch, als zusätzliche Wickelunterlage, als Kopfkissenersatz in Wiege, Stubenwagen, Babybett oder Kinderwagen sind sie praktisch, auch beim Stillen und Fläschchenfüttern und danach kommen sie zum Einsatz.
Ein gefaltetes Moltontuch über der Schulter der Mutter schont die Kleidung vor Milchflecken, wenn das Baby nach der Mahlzeit mit vollem Magen herum getragen wird.
Für die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten sind sie in unterschiedlichen Größen erhältlich.

Ein Schnuller oder nicht? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Der Schnuller steht häufig im Verdacht, für eine Saugverwirrung bei Stillbabys zu sorgen, andererseits gibt es genug Kinder, die problemlos zwischen Schnuller, Brust und Flaschensauger wechseln können.
Auch wer es erst einmal ohne Schnuller versuchen möchte, sollte darüber nachdenken, für „Notfälle“ einen parat zu halten.

Viele Babys leiden unter Bauchweh, auch wenn die stillende Mutter gewissenhaft auf ihre Ernährung achtet. Trinkt die Mutter Stilltee mit den Zutaten Fenchel, Kümmel und Anis, kann dies die Luft in Babys Bauch reduzieren.

Die übrigen Teile unserer 7-teiligen Serie „Die Erstausstattung fürs Baby oder „Brauchen wir das wirklich alles?“ “ gibt es hier zu lesen:

Teil 1: „Babys erster Schlafplatz“
Teil 2: „Viel (?) Auswahl in Babys Kleiderschrank“
Teil 3: „Rund um Babys Pflege“
Teil 4: „Nützliches im Kinderzimmer“
Teil 6: „Unterwegs mit dem Baby“
Teil 7: „Babys erstes Zimmer“

Bildquelle: © bigstock.com/ etorres69

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6 Kommentare

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