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„Hurra, bald geht die Schule los!“ – Das A bis Z für den Schulranzenkauf

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Nicht irgendein Ranzen soll es sein, der am ersten Schultag voller Stolz auf dem Rücken zur Schule getragen wird, sondern der Ranzen.
Genau der nämlich, der perfekt passt, gut sitzt und vor allem gefällt.

Eltern stehen der schier unüberschaubaren Fülle erhältlicher Ranzen vielleicht mit vielen Fragezeichen in den Augen gegenüber:
Markenware oder „darf’s“ auch „No Name“ sein?
Muss wirklich ein neuer Ranzen so teuer gekauft werden, wenn es ein guter gebrauchter auch täte?

Vielleicht kann unsere folgende Liste eine kleine Entscheidungshilfe sein.

A wie Anprobe
Wer Schuhe vor dem Kauf nicht anprobiert, darf sich hinterher nicht beschweren, wenn sie drücken oder zu groß sind.
Natürlich sollte dies niemals der Fall sein bei einem Schulranzen, der Tag für Tag über (mindestens) vier Jahre vom Kind auf dem Rücken getragen werden soll.
Da Kind nicht gleich Kind ist und Ranzen nicht gleich Ranzen, bleibt daher nur die Empfehlung: Anprobieren und Vergleichen, um den perfekt sitzenden Ranzen fürs eigene Kind zu finden.

B wie Brotdose und Trinkflasche
Gut, wenn diese zwei Alltagsbegleiter einen Platz im Ranzen finden, an dem sie schnell griffbereit sind.
Sollte mal eine Flasche undicht werden oder – was wahrscheinlicher ist – auf die Schnelle vom Kind nicht richtig zugeschraubt worden sein, sollte sie sich idealerweise in einem separaten Fach befinden und nicht zwischen Büchern und Heften.
Für lange Schulwege ideal ist ein Getränkefach an der Außenseite des Ranzens. So muss nicht erst lange gekramt werden, wenn das Kind auf dem Fußweg oder an der Bushaltestelle von Durst geplagt wird.

C wie Chic oder Cool
Mal ehrlich: Für Kinder ist alle Funktionalität gut und schön. Das erste, was sie jedoch anspricht, ist die Optik.
Nur ein Ranzen, der von Anfang an und wirklich richtig gut gefällt, wird lange und gerne getragen werden! Dennoch sollte gerade bei sehr extravaganten Modellen Skepsis erlaubt sein.
Siehe auch:  „J wie Jahrelang“

D wie DIN 58124
Ein dieser Norm entsprechender Schulranzen erfüllt viele Anforderungen.
Unter anderem in Bezug auf Verkehrssicherheit (mindestens 20 Prozent fluoreszierende Flächen plus 10 Prozent retroreflektierende Flächen), auf die Tauglichkeit für den alltäglichen Gebrauch (beispielsweise durch ausreichend hohe Stabilität und Belastbarkeit, Regenfestigkeit etc.) sowie auf die Form, andere Details für körpergerechten, hohen Tragekomfort und mehr.
Ausführlich sind die Kriterien HIER nachzulesen.

E wie Einschulungsvorfreude
Der Ranzen ist für viele Kinder das Symbol neben der Schultüte für die nahende Einschulung.
Viele können diesen ersten Schultag kaum erwarten, anderen bereitet er neben aller Vorfreude auch Sorgen oder Ängste.
Hat das Kind bereits vor der Einschulung Gelegenheit, sich mit seinem Ranzen und dessen Inhalt vertraut zu machen, darf es ihn Freunden, Verwandten und im Kindergarten stolz präsentieren und daheim schon mal ein wenig „Schule spielen“, kann dies die „Angst vor dem Ungewissen“ abbauen helfen und die Freude auf den ersten Schultag steigern.

F wie Federmäppchen
Zu praktisch jedem neu gekauften Ranzen ist das Federmäppchen passend erhältlich, mitunter bereits reich gefüllt mit Stiften, Lineal, Radiergummi und Co. .
Wägen Sie ab, wie groß das Mäppchen sein muss, Platz für wie viele Stifte es tatsächlich bieten muss, denn jedes überflüssige Teil ist auch überflüssiger Ballast auf dem Rücken des Kindes.
In der Regel genügen einige gute Bleistifte, eine Auswahl (ca. 12 Stück) hochwertiger Buntstifte, ein Lineal, ein Radiergummi und ein Anspitzer im Mäppchen.
Dinge wie Tintenroller, Geodreieck, Textmarker oder Filzstifte werden normalerweise – wenn überhaupt – erst später benötigt.
Weiteres Bastelmaterial (Schere, Kleber, Pinsel, eine große Anspitzdose, später eventuell Textmarker…) sind gut in einem extra „Schlampermäppchen“ aufgehoben.

G wie Gut gebraucht?
Wer einen gut erhaltenen Ranzen findet, der dem Kind gefällt und ihm passt, sollte zugreifen. Ein etwas älteres Modell wird sich vermutlich wenig in der Qualität von einem nagelneuen unterscheiden, hoffentlich aber spürbar im Preis!

H wie Sicherer Halt
Nichts ist lästiger als ein Ranzen, der andauernd zum Umkippen neigt, dabei im geöffneten Zustand seinen Inhalt über den Boden verteilt oder an der Bushaltestelle im Schmutz liegt.
Achten Sie daher auf einen guten, festen Stand des Ranzens im leeren und im befüllten Zustand.

I wie Inneneinteilung
Diese ist sicherlich ein wenig Geschmackssache.
Manche Kinder sortieren gern und lieben es, jedem Teil seinen Platz zuzuordnen.
Bei anderen lautet die Devise „Hauptsache, alles ist schnell drin, wenn es zum Unterrichtsende klingelt“. Ein wenig Suchen wird dafür später bei den Hausaufgaben in Kauf genommen und die Trennung zwischen den Fächern ist eher ein Hindernis als sinnvolle Hilfe.
Wo später bei einem Schulrucksack viele Fächer und „Spezialfächer“ für einzelne Stifte, Smartphone, MP3-Player etc. sicherlich sinnvoll sind, sollten beim Schulranzen zwei große Innenfächer (eins für schwere Dinge wie Bücher, die nah am Körper getragen werden sollten), dazu eventuell noch Seitentaschen (siehe: „B wie Brotdose und Trinkflasche“) und eine (innen liegende) Vortasche in jedem Fall ausreichend sein.

J wie Jahrelang
soll der Ranzen zum Einsatz kommen.
Daher gilt es abzuwägen, wenn dem sehr ausgefallenen, bunten Modell im Laden das Kinderherz spontan zufliegt: Tatsächlich dieser Ranzen oder vielleicht doch lieber eine etwas schlichtere Variante?
Ein Veto seitens der Eltern muss in jedem Fall erlaubt sein, auch wenn man dem Kind größtmögliche Wahlfreiheit lassen möchte, und sachliche Zweifel sollten durchaus zur Sprache kommen dürfen.
Vier Jahre Grundschulzeit sind in diesem Alter des Kindes schließlich eine verdammt lange Zeit und da ist es sehr wahrscheinlich, dass sich sein Geschmack in dieser Zeitspanne ändern wird.
Vielleicht sieht Ihr Kind sogar ein, dass der knallig pinke Glitzer-Prinzessinnen-Ranzen aktuell mit etwa sechs Jahren noch das höchste der Gefühle ist, mit 10 Jahren (vielleicht kommen ältere Geschwister zur Beratung mit und leisten Ihnen Unterstützung?) aber eventuell doch schon gar nicht mehr so cool?

K wie Kaufpreis
Wer den ersten Ranzen nagelneu kaufen will, sollte realistische Preisvorstellungen mitbringen und diese im Ladengeschäft klar äußern, bevor dem Kind wundervolle Ranzen präsentiert werden, die im Grunde wegen des Preises von vornherein ausscheiden!

L wie Leergewicht
Kinder sollen nicht zu schwer tragen. Keine Frage.
Die Erfahrung zeigt jedoch: Statt bei der Kaufentscheidung dem Ranzen den Vorzug zu geben, der einige Gramm weniger wiegt als ein anderer, ist es viel sinnvoller, später im Alltag ein Auge darauf zu haben, was das Kind (unnötigerweise) so mit sich herum schleppt!
Längst nicht mehr benutzte Arbeitsblätter, Bücher, die an einem Tag gar nicht benötigt werden, vergessene Freundebücher, sich stapelnde Sammelkarten, ein zu üppiger Getränkevorrat und andere Kleinigkeiten summieren sich schnell und sind vermeidbar.

M wie Markenprodukt oder N wie No Name?
Natürlich ist ein nagelneuer, teurer Markenranzen kein „Muss“!
Geht man jedoch in ein Fachgeschäft vor Ort, wird man dort in der Regel hochwertige und damit einhergehend eher hochpreisige Modelle finden.
Inklusive: Eine gute, ausführliche Beratung und einen Ansprechpartner vor Ort für den Fall, dass es doch einmal Probleme mit dem gekauften Ranzen geben sollte, plus häufig eine mindestens zweijährige Herstellergarantie.
Dazu kommt, dass Qualität – gute Verarbeitung, ausgesprochene Langlebigkeit, hoher Tragekomfort, DIN-Zertifizierung – beim Schulranzen in der Regel einfach ihren Preis hat.
Allerdings sollte man sich keine Illusionen machen, dass ein Ranzen – egal wie teuer oder günstig er einmal war – eine Anschaffung für die „Ewigkeit“ wird! Spätestens mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule wird der Wunsch nach einem trendigen Schulrucksack laut werden und der „Ersti-Ranzen“ hat ausgedient.

O wie Ordnung
Wird nicht garantiert, aber ermöglicht durch eine sinnvolle Inneneinteilung, in der manche Dinge ihren festen Platz haben sollten.
Wenn Brotdose, Aufgabenheft und Mäppchen immer am gleichen Platz sind, sparen sich nicht nur Kinder viel Zeit fürs Suchen vor, während und nach dem Unterricht. Zumindest theoretisch…

P wie Perfekter Sitz
Der Ranzen muss einfach zum Kind passen, er sollte die richtige Größe haben, über längenverstellbare, gepolsterte, nicht zu schmale Tragegurte anpassbar sein und dem Kind dank atmungsaktiver, ergonomischer Polsterung angenehm auf dem Rücken sitzen. In der dicken Winterjacke ebenso wie auf dem leichten Sommer-T-Shirt.
Siehe auch: „A wie Anprobe“

Q wie Qualität
Ein guter Ranzen macht einiges mit! Nicht nur lieblose Behandlung auf dem Schulweg, tägliches wildes Kramen und unsanftes Befüllen.
Er sollte dazu auch farbecht und wetterfest sein, trotz Regens und Sonnenscheins nicht verblassen, er sollte eine gelegentliche „Grundreinigung“ von innen und außen vertragen und trotz Nässe nicht aus der Form geraten.
Kurz und gut: Ein Ranzen, der regelmäßig wieder in einen Zustand „Wie (fast) neu“ versetzt werden kann, macht einfach lange Freude!

R wie Retroreflektierende Flächen
sorgen für gutes Gesehenwerden des Kindes in der Dämmerung und Dunkelheit. Je größer und gleichmäßiger verteilt, desto besser!
Siehe auch: „D wie DIN 58124″

S wie Sicherheit
Für die Sicherheit des Kindes wertvoll sind zudem die größeren Flächen aus fluoreszierendem Material (in Orange oder Gelb).
Auch wenn viele Kinder es schade finden, dass dafür das schöne Muster auf dem Ranzen kleiner ausfällt (oder sie das Gelb oder Orange schlichtweg „uncool“ finden…), sollte man sich in diesem Punkt auf keine Diskussionen einlassen.
Sicherheit im Straßenverkehr sollte einfach vorgehen!

T wie Turnbeutel
Natürlich kann das Turnzeug auch anderweitig transportiert werden, aber ein Turnbeutel ist schon eine sinnvolle Sache.
Im gleichen Design wie der Ranzen gehalten findet das Kind ihn schnell an der Schulgarderobe wieder und alles hat seinen festen Platz.
Ob klassischer Beutel oder Matchsack ist einerseits Geschmackssache, gerade für robuste Hallenschuhe bietet der Matchsack mitunter mehr Platz.
Wenn es nötig ist, weil früher oder später Schulschwimmen auf dem Stundenplan steht, sollte man gleich noch passend eine Schwimmtasche dazu besorgen, wenn man dasselbe Design wünscht.
„Ersatzteile“ zu nicht mehr aktuellen Ranzen-Modellen zu finden, kann hingegen der Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen gleichen, wobei die Aussichten auf Erfolg heutzutage dank des Internets gar nicht schlecht stehen.

U wie Überraschungsgeschenk
So verlockend es auch ist, das Kind mit einem Ranzen überraschen zu wollen: Sehen Sie lieber davon ab.
Wie eingangs erwähnt sollte wie ein paar Schuhe auch ein Ranzen anprobiert werden.
Und vielleicht hegt das Kind ja ganz andere Vorstellungen in puncto Form und Design als Sie?
Die bisherige Lieblingsfarbe hat sich plötzlich geändert oder nach dem Blättern in einem Prospekt hat das Kind sich längst für diesen (und keinen anderen!) Ranzen entschieden?

V wie Verschlüsse
Damit der Ranzen nicht zum Objekt täglichen Frusts wird, muss das Kind alle Verschlüsse einfach, schnell und selbstverständlich ohne viel nachzudenken öffnen und schließen können.
Lassen Sie es am besten vor dem Kauf im Laden sein Geschick an verschiedenen Modellen ausprobieren.

W wie Weiterbenutzung und Weiterverkauf?
Bei allen sentimentalen Erinnerungen, die an einem Ranzen hängen können, kann man ihn auch ganz pragmatisch als Gebrauchsgegenstand sehen, der seine Zeit hat(te) und danach gut erhalten noch bares Geld wert ist.
Wenn sein Verkauf dann die Haushaltskasse noch füllen kann: Wunderbar!
Wenn das Kind jedoch daran hängt, sollte man ihm diese Erinnerung an die Grundschulzeit lassen.
Irgendwann ist der Moment der schmerzlosen Trennung dann vielleicht gekommen oder der Ranzen erlebt seinen zweiten großen Auftritt: „Einschulung“ ist gerne zur Abi-Zeit noch einmal ein beliebtes Motto und so endet die Schulzeit vielleicht mit demselben Ranzen auf dem Rücken, mit dem sie viele Jahre davor am ersten Schultag begann!?
Steht hingegen von vornherein fest, dass der Ranzen irgendwann (an jüngere Geschwister beispielsweise) weiter gegeben werden soll, ist man selbstredend mit einem Modell gut beraten, das eher schlicht und „neutral“ ist und modischen Trends nur bedingt unterliegt.

Z wie Zubehör
Vielen Kindern – und sicherlich auch Eltern! – ist es wichtig, den Ranzen mit Zubehör wie Mäppchen, Schlampermäppchen, Turnbeutel, Sporttasche, Schwimmtasche, Portemonnaie bis hin zu Regenschirm, Freizeitrucksack, Trinkflasche, Brotdose, Schultüte, Sammelmappe, Heftbox, Schreibwaren und mehr im passenden Design zu ergänzen.
Sind diese nicht im Set enthalten, besser nicht zu lange mit dem Kauf zögern!
Da regelmäßig neue Schulranzenkollektionen auf den Markt kommen, kann es später schwierig werden, nachträglich passendes Zubehör zu finden.
Siehe auch: „T wie Turnbeutel“

Bildquelle: © bigstock.com/Maria Sbytova

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