Was tun, wenn CDs und Kassetten ständig im Kinderzimmer „herum fliegen“?

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Wer heute selbst Kinder hat, gehört vielleicht noch zu der Generation, in der Lieder und Hörspiele von der guten alten Kassette tönten.
Selbst wenn auch das letzte Exemplar dieser Art längst aus dem Haushalt verbannt wurde, werden allein bei dem Klang des Wortes Erinnerungen wach: Erinnerungen an besonders geliebte und oft gehörte Exemplare, die mit der Zeit zu einem gewissen Leiern neigten. An seltsame Geräusche aus dem Abspielgerät, gefolgt vom plötzlichen Verstummen der Helden der Kindheit, die nur eins bedeuten konnten: Bandsalat-Alarm! Wie liebevoll wurde dann versucht, das Ganze zu entwirren, ohne dass das Band Schaden nahm…

Nun, jede Zeit neigt sich irgendwann ihrem Ende zu, Neues hielt Einzug: Welch einen Segen stellte da plötzlich die schicke, schillernde und akustisch überlegene CD dar, die auf den ersten Blick so perfekt für Alt wie auch Jung schien! Kein Hin- und Her-Gespule mehr bis zur Lieblingsstelle, kein Umdrehenmüssen, wenn die Geschichte gerade auf die spannendste Szene zusteuerte…

Die Euphorie bezüglich dieses technischen Novums dürfte bei vielen Eltern jedoch schnell wieder verflogen sein, sobald erste Kratzer sich auf der glänzenden CD breit gemacht hatten.
Wie schnell war die schlanke Scheibe schließlich unter oder hinter den Kinderzimmerschrank gerutscht, zwischen anderen Spielsachen begraben und verschwunden, auf dem Fußboden den Sohlen kleiner Hausschuhe ausgesetzt – und dem Hörvergnügen damit vielleicht ein jähes Ende bereitet?

Nicht selten wurde für die nächste Folge der liebsten Hörspielreihe vermutlich dann doch wieder auf die zwar nicht gänzlich unverwüstliche, aber doch sehr robuste Kassette gesetzt…

Und dennoch: In den Folgejahren verlor die Kassette immer mehr an Bedeutung. Ganz wegzudenken wird sie jedoch wohl nie sein, solange Liebhaberstücke auf Flohmärkten kursieren, auf Dachböden längst vergessene Kindheitsschätze auf Wiederentdeckung warten und es die kunterbunten Kassettenrekorder für die Kleinsten noch im Handel zu kaufen gibt…

So, nach diesem nostalgisch angehauchten Exkurs in die Kindheit zurück zur Frage der Überschrift:
Wie bringt man den Nachwuchs dazu, Ordnung in Sachen CDs und Co. zu halten?
Denn ob CD oder Kassette: Beide machen nur lange Freude, wenn sie sorgsam behandelt werden.

Kindern fällt es jedoch oft schwer, jedes der guten Stücke nach dem Anhören gleich wieder an seinen Platz zu schaffen. Sei es, dass in Vorfreude auf die nächste CD die gerade gehörte schlichtweg in Vergessenheit gerät, sei es bei Größeren aus Trägheit – oder aus Schusseligkeit, vor der keine Altersgruppe gefeit ist.
7 Ideen und Tipps dazu aus Elternsicht:

1.) Schaffen Sie einen zentralen Aufbewahrungsort für CDs und Kassetten
Viele Kinder wollen sicherlich CD und Kassette zurück an ihren Stammplatz befördern, geben aber schnell auf, wenn die Suche nach der passenden Hülle nicht umgehend von Erfolg gekrönt ist.
Bei mehreren Kindern mit ähnlichen Hörspiel-Interessen bietet es sich daher an, ein CD-Regal anzulegen, das für alle jederzeit erreichbar ist und in dem alle Exemplare Platz finden.
So stellt sich nie die Frage, in welches Regal in welchem Kinderzimmer gerade diese CD denn nun gehört.

2.) Machen Sie den Kleinen die Suche leicht
Besonders jüngere Kinder, die noch nicht lesen können oder denen das Lesen noch schwerfällt, sind schnell überfordert damit, die richtige Hülle zur CD zu finden.
Wenn dann keinerlei Übersicht im Regal herrscht oder eine (beispielsweise alphabetische), mit der er noch nichts anzufangen weiß, kann es dem Nachwuchs kaum verübelt werden, dass er sich gerne um das frustrierende Unterfangen herum drückt, das passende Behältnis fürs Hörspiel zu finden.
Ordnen Sie die Titel zunächst nach Hörspielreihen, die optisch in der Regel als solche zu erkennen sind, dann darin nach Titelnummer.
Versehen Sie gegebenenfalls für die Kleinen die entsprechenden Regalfächer mit Bildchen der Titelhelden, damit die Suche nach der passenden CD-Hülle im wahrsten Worte zum Kinderspiel wird.

Oft können Kinder noch nicht lesen, CD-Hüllen aber eindeutig an Farben und Mustern erkennen. Vielleicht ist daher auch die Sortierung nach Farben ein Versuch wert, wenn es viele Einzelstücke gibt, die keiner Hörspielserie angehören.

3.) Berücksichtigen Sie beim Aufhängen von Regalen die Körpergröße Ihres Kindes
Bei Regalen, die an der Wand verschraubt werden, ist die richtige Aufhängehöhe entscheidend. Was für Eltern und Jugendliche bequeme „Arbeitshöhe“ ist, kann für Siebenjährige noch schier unerreichbar und aus ihrer Perspektive kaum zu überblicken sein!
Bevor Sie zu Bohrmaschine und Wasserwaage greifen: Machen Sie den Praxistest, halten Sie das Regal an die Wand und schauen Sie, wie dies mit der Körpergröße des jüngsten Kindes harmoniert.

4.) Schaffen Sie regelmäßig Ordnung
Wenn es schnell gehen soll, ist es allzu verlockend: Eine neue CD in den Player stecken und die vorherige kurzerhand in die eben freigewordene Hülle bugsieren.
Auf diese Weise kommt es auf Dauer zu Rotationen der Scheiben in den Hüllen, die das Auffinden eines bestimmten Titels irgendwann schier unmöglich machen können.

Ab und zu muss vielleicht mal wieder von Grund auf Ordnung geschaffen werden: Nicht mehr benutzte Hüllen von ausgedienten CDs und Kassetten können bei dieser Gelegenheit entsorgt werden oder werden vom Papiereinleger befreit, um als leere Ersatzhülle zu dienen; Lücken im Regal müssen für neue CDs oder Kassetten geschaffen werden, die Serien ergänzt haben.

Lassen Sie sich dabei von ihren Kindern tatkräftig unterstützen! Schließlich sind es erstens ihre Schätze und zweitens sollen vor allem sie sich schnell bei Veränderungen im System wieder zurecht finden können. Und vielleicht haben die Kinder selbst sogar die besten Ideen, was in Sachen Ordnunghalten vereinfacht und verbessert werden kann!

5.) Übung macht den Meister!
Auch wenn es mitunter wenig Freude macht: Üben Sie immer wieder mit Ihrem Kind und wiederholen Sie gebetsmühlenartig, wie der Ablauf sein soll. Erst wird eine CD zurück in die Hülle gesteckt und ins Regal gestellt, dann erst die nächste herausgeholt.
Was oft geübt wird, geht irgendwann (hoffentlich) in Fleisch und Blut über und gelingt dann ganz leicht.

6.) Seien Sie ein Vorbild
Wenn Mamas und Papas CDs tagelang ohne Hülle herum liegen, ist es schwer den Kindern glaubhaft zu machen, dass man dies auf keinen Fall tun sollte…

7.) Seien Sie konsequent!
Erklären Sie Ihrem Kind, dass Sie es nicht ärgern wollen, wenn Sie es immer wieder zum sorgfältigen Umgang mit CDs und Kassetten ermahnen, sondern, dass auch Ihnen daran gelegen ist, dass es lange Freude mit den Abenteuern oder Liedern seiner Lieblingshelden hat.
Sagen Sie ihm auch, dass die Dinge Geld kosten und dass es schlichtweg ärgerlich ist, wenn etwas kaputt geht, nur weil es nicht gut behandelt wurde.
Vielleicht besitzen Sie eine alte, zerkratzte CD als „Musterstück“ dafür, was sorgloser Umgang für Folgen haben kann?

Schon kleine Kinder verstehen solche Erklärungen in der Regel sehr gut, daher dürfen Sie als Eltern auch ruhig einmal durchgreifen, wenn abgemachte Regeln diesbezüglich – zum wiederholten Male – nicht eingehalten werden:
Wenn die Lieblings-CD mal wieder auf dem Boden liegt oder die Kassette ohne Hülle irgendwo vor sich hin einstaubt, nehmen Sie sie an sich und verschaffen Sie ihr für eine gewisse Zeitlang ein geschütztes Plätzchen, bis der Nachwuchs einsieht, dass ihm seine Habseligkeiten einfach die Mühe des Aufräumens und des Ordnungshaltens wert sein müssen.

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