Auch das ist Kindergeburtstag: Die (nicht immer so schönen…) Wahrheiten – Teil II

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Wie heißt es doch so nett sinngemäß?
Wo Licht ist, da ist immer auch ein wenig Schatten.

Und übertragen auf die regelmäßig wiederkehrenden Highlights des Familienlebens könnten dies bedeuten:
Selbst dort, wo ein Geburtstagskind in hellster Vorfreude auf seinen Kindergeburtstag mit der schönsten Sommersonne um die Wette strahlt, trüben vielleicht einige Wölkchen den Eltern den blauen Himmel.

Denn während Kinder unbedarft fröhlichen Stunden mit ihren Freunden entgegen sehen, mischen sich bei Mamas und Papas vielleicht auch ein wenig Bedenken hinein:
Haben wir alles gut vorbereitet?
Haben wir dabei auch wirklich nichts vergessen?
Werden die kleinen Gäste zufrieden sein? Und das Geburtstagskind selbst natürlich auch?
Ist genug Essen da? Und ausreichend Getränke?
Werden die geplanten Spiele gut ankommen?
Ist die Schatzsuche zu kurz oder zu lang, die Fragen zu leicht oder zu schwierig?

Und am allerwichtigsten:
Wird alles gut gehen? Ohne Pannen, ohne Tränen, ohne kleine Unfälle oder andere mittelschwere „Katastrophen“?

Das Gute vorweg: Im Nachhinein, wenn der letzte kleine Gast sich auf dem Heimweg befindet und man den Nachmittag Revue passieren lassen kann, wird man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu dem Schluss kommen „War doch (wieder einmal) alles halb so wild!“ oder gar „Ja, es tatsächlich richtig viel Spaß gemacht und es war ein rundum gelungener, toller Nachmittag!“

Und wer absolut auf Nummer Sicher gehen will, dass der Kindergeburtstag ein Erfolg wird, der stellt sich einfach auf das Schlimmste ein und kann so am Ende nur positiv überrascht werden!
Hören Sie daher bereitwillig auf erfahrene Eltern, die zu berichten wissen:

„Kindergeburtstage sind anstrengend!“
Ja, es ist tatsächlich kaum zu glauben, wie sehr drei Stunden einen schlauchen können und wie groß das insgeheime Aufatmen sein kann, wenn der letzte Gast mit seinen Eltern zum Abschied winkt.

Was tun?
Nehmen Sie sich selbst den Stress, indem sie die Last auf mehrere Schultern verteilen.
Feiern Sie am Wochenende, wenn Oma, Papa oder Patentante Zeit haben, Sie zu unterstützen und die Verantwortung für viele Kinder, über die es draußen den Überblick zu behalten gilt, mit Ihnen zusammen zu übernehmen.
Übertragen Sie auch ein wenig Verantwortung für gutes Gelingen an das Geburtstagskind selbst.
Es kann sein Zimmer aufräumen, um dorthin mal mit seinen Gästen zu gehen, wenn Sie eine kurze Auszeit brauchen. Es kann sich im Vorfeld mit seinen Freunden selbst Spielideen im Freien überlegen.
Spätestens, wenn das Kind erst einmal auf der weiterführenden Schule ist, brauchen Sie nicht mehr den Alleinunterhalter zu mimen!

Und: Schaffen Sie sich schöne Aussichten auf die Stunden, wenn der Geburtstag wieder für ein Jahr erledigt ist. Gönnen Sie sich eine Belohnung am Abend in Form eines heißen Bades, eines guten Buchs, eines Glases Rotwein – oder eines kaltgestellten Sekts!

„Das Abholen der Gäste ist schwierig!“
Ist die Party eigentlich vorbei, können die letzten Minuten noch einmal arg lang und turbulent werden:
Das eine Kind sitzt noch mit großem Appetit am Tisch.
Das andere will unbedingt noch – wie versprochen! – das Kinderzimmer des Geburtstagskindes sehen.
Das dritte kann sich nicht losreißen und das vierte seine Jacke nicht finden.
Derweil sammeln sich mehr und mehr Eltern im Flur, so dass es quasi kein Durchkommen mehr gibt, was dem koordinierten Verteilen von Mitgebseln und dem Anziehen von Schuhen und Zusammensuchen von Pullovern, Jacken, Mützen etc. nicht gerade förderlich ist.

Was tun?
Bringen Sie die Kinder doch einfach selbst am Ende des Nachmittags nach Hause und kündigen Sie dies natürlich vorher in der Einladung als geplanten Programmpunkt an.
Wo alle nah beieinander wohnen, lädt dies zu einem Spaziergang in großer Runde ein.
Wer eine (oder mehrere) Tour(en) mit dem Auto plant, sollte im Vorfeld sicherstellen, dass genügend – sofern noch benötigt – Kindersitze und/oder Sitzerhöhungen vorhanden sind.

„Kindergeburtstage verlaufen gerne so ganz anders als geplant!“
Das Wetter kann dem geplanten Sommerfest einen Strich durch die Rechnung machen.
Man stellt kurz nach Beginn der Feier fest, dass man viel zu viel Zeit für alle Aktivitäten eingeplant hat – oder aber sich viel zu viel vorgenommen hat.
Und im schlimmsten Fall verstaucht sich ein Kind den Fuß, holt sich beim Toben eine dicke Beule, wird von einer Biene gestochen oder übergibt sich nach ausgiebigem Genuss von Kuchen und Co. …

Was tun?
Erst einmal: Optimistisch davon ausgehen, dass alles glimpflich über die Bühne gehen wird, was meist ja auch der Fall ist!
Dennoch ist es natürlich nicht verkehrt, für den Ernstfall gerüstet zu sein:

Zu zweit ist man einfach besser aufgestellt, wenn etwas anders läuft als geplant. Während sich einer um den kleinen Patienten kümmert oder spontan noch ein improvisiertes Spiel vorbereitet, kann der andere für den weiteren Fortgang der Party kümmern.

Halten Sie zudem die Telefonnummern aller Eltern bereit. Legen Sie gegebenenfalls Stift und Papier parat, wenn die kleinen Gäste gebracht werden, und lassen Sie alle Mamas und Papas kurz notieren, wer in den kommenden Stunden wo und wie zu erreichen ist.
Es ist schließlich auch im Interesse der Eltern, dass Sie im Notfall nicht lange nach Adresslisten suchen und vergebens herumtelefonieren müssen!

„Kindergeburtstage erfordern gute Nerven!“
Wer Folgendes oder ähnliches bisher nicht erlebt hat, kann sich freuen.
Man sollte jedoch nicht zu überrascht sein, auf welche Ideen Kinder in fröhlicher Runde so kommen:
Beim Kuchenessen beginnt ein Kind vielleicht abenteuerliche Cocktails aus allem Verfügbaren (inklusive Sprühsahne) zu mixen?
Bei der Schatzsuche muss sich ein Kind immer in den Vordergrund spielen und lässt den anderen kaum eine Chance, sich auch einmal einzubringen?
Eine/r findet per se alles blöd und will nach Hause?
Eine/r erzählt, dass sein/ihr letzter Geburtstag viiiiiel cooler war?
Eine/r posaunt laut herum, was sich im Geschenkpapier der anderen befindet?
[…]

Was tun?
Auch wenn es schwer fällt: Denken Sie daran, dass es nur drei Stunden einmal im Jahr sind!
Machen Sie möglichst gute Miene, solange für Ihr Kind alles in Ordnung ist, was natürlich nicht bedeutet, dass man sich in der eigenen Wohnung von kleinen Gästen auf der Nase herumtanzen lassen muss!
Einmal tief durchatmen, überlegen, ob sich die eigene Aufregung überhaupt lohnt und dann gegebenenfalls klare Regeln für den Rest des Nachmittags aufstellen ist die bessere Alternative dazu, sich paukenschlagsmäßig mit geplatztem Kragen lautstark Gehör und Respekt verschaffen zu wollen und dadurch als hysterisch anmutende Spaßbremse in Erinnerung zu bleiben!
Ihr Kind wird Ihre Contenance zu schätzen wissen…

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