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Mit Kindern rund ums Gartenjahr – Teil 6 : Gartenarbeit im Juni

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Nach den gefühlt sehr viel wärmeren Frühjahre der letzten Jahre schien der Frühsommer in diesem Jahr nicht richtig durchstarten zu wollen. Eher herbstlich kühl und windig war es häufig, wenn die Sonne es mal wieder nicht schaffte, sich gegen die Wolken durchzusetzen.

Und dennoch: Vieles blüht bereits, einige Stauden sind bereits zu voller Schönheit herangewachsen, die ersten Lupinen blühen, die Clematis ist schon ordentlich in die Höhe geschossen und die Margeriten machen Vorfreude auf den Sommer in leuchtendem Weiß und Gelb:

Margeriten im Blumenbeet

Bei solchen Anblicken macht es richtig Freude, seine Zeit bei schönem Wetter auf dem Balkon oder im Garten zu verbringen!
Dazu, dass diese sich von ihren schönsten Seiten zeigen, können alle in der Familie viel beitragen.
Hier unsere Familien-Gartentipps für den Monat Juni:

Da helfen alle gerne mit, beim ausreichenden Gießen!
Auch, wenn die Pflanzen in der prallen Mittagssonne das kühle Nass am nötigsten zu haben scheinen: Besser ist es, bis zum Abend zu warten und erst nach Sonnenuntergang zu Schlauch oder Kanne zu greifen.
Zu viel des Guten kann allerdings eben so schaden wie zu wenig: Dauerhaft „nasse Füße“ vertragen viele Pflanzen in Balkonkästen und Kübeln ebenso wenig wie völliges Austrocknen.
Daher bereits beim Bepflanzen darauf achten, dass Abflusslöcher am Boden vom Kasten nicht verstopfen können.

Welkes und Wildtriebe entfernen für neue Blütenpracht
Wer gerade dabei ist, die Pflanzen zu versorgen, kann gleichzeitig viel für langanhaltende Blütenpracht tun: Wenn Verblühtes regelmäßig entfernt wird, kann die Pflanze ihre ganz Kraft in die Blüten- statt in die Samenbildung stecken und so über viele Wochen bis Monate mit leuchtender Farbe und angenehmem Duft in Kästen, Kübeln und im Beet erfreuen.

Sind typische Sommerblumen unansehnlich geworden, weil sie ihre ursprüngliche kompakte Form mit der Zeit verloren haben und statt dessen wild in die Länge gewuchert sind, lohnt sich oft der beherzte Griff zur Gartenschere zwecks eines kräftigen Rückschnitts.
Viele Sommerblumen legen anschließend noch mal kräftig im Wachstum los und erstrahlen schon bald wieder in gewünschter Schönheit und Üppigkeit.

Besondere Beachtung sollte man in diesem Zusammenhang auch veredelten Rosen und anderen veredelten Pflanzen schenken.
Um zu verhindern, dass wilde Triebe unterhalb der veredelten Stelle zu kräftig werden, sollten sie regelmäßig entfernt werden, um die – gewünschte – Beschaffenheit der Pflanzen zu erhalten.

Die Blume will nicht wachsen? Ursachenforschung betreiben!
Jeder Gartenfreund kennt vermutlich die Verlockungen, die einem aus Werbebeilagen und Gartenkatalogen entgegen lachen: Wunderschöne Pflanzenzüchtungen in allen erdenklichen Farben, von denen sich die eine oder andere perfekt auf dem Balkon oder im Beet machen würde.

Wie groß ist dann die Enttäuschung, wenn der Neuerwerb sich gar nicht so richtig entwickeln will, wie man es sich vorgestellt hat.
Statt kräftig zu wachsen vegetiert die Sommerblume vielleicht mehr so vor sich hin, wächst spärlich – wenn überhaupt – und bildet keine oder nur wenige Blüten aus.

Auch, wenn die Lebensdauer einjähriger Blumen überschaubar ist und die Gartensaison kurz: Nicht zu schnell verzagen!
Meist lässt sich eine Ursache finden und das Problem – im wahrsten Sinne – an der Wurzel packen und lösen.
Unzählige Gartenratgeber in Buchform und natürlich auch im Internet kennen schließlich die optimalen Standortbedingungen für jede Pflanze und können in solchen Fällen hilfreich sein.

Wenn die optimalen Standortbedingungen nicht gegeben sind, ist kümmerliches Wachstum oft die Folge. Wer heraus findet, ob der derzeitige Standort vielleicht allzu sonnig oder zu schattig ist, ob die Bodenbeschaffenheit nicht optimal ist, ob die Versorgung mit Wasser zu üppig oder zu spärlich ausfiel, ob vielleicht einfach ein Mangel an Dünger das Problem ist oder ob die Blume einfach zu attraktives Futter für Schnecken oder Blattläuse darstellt, wird es sicher schaffen, mit anderer Pflege oder einem neuen Standort der Blume doch noch auf die Sprünge zu helfen.

Mit Geduld und Routine wilden Kräutern beikommen
Sie ärgern den Gärtner und stacheln deren Ehrgeiz an, ihnen irgendwann einmal Herr zu werden: Unkräuter wie Giersch sind hartnäckig. Sie dauerhaft aus dem Garten verbannen zu wollen, kann zur mühsamen Geduldsprobe werden.
Wie viel man auch zupft, am nächsten oder übernächsten Tag gucken schon die nächsten grünen Spitzen aus dem Boden.
Zugegeben: Nur mir Zupfen und Ausgraben lassen sich Unkräuter kaum vollständig und dauerhaft entfernen. Ihnen aber ihr Dasein schwer zu machen, in dem man permanent ihre grünen Blätter abzupft oder abmäht, kann zumindest großflächige Verbreitung nach einer regnerischen Sommerwoche eindämmen.

Ebenfalls wirkungsvoll und optisch ansprechend: Die Abdeckung ganzer Beete mit Rindenmulch oder Holzschnitt. Wer darunter außerdem Unkrautvliese verlegt, aus der nur die gewünschten Beetpflanzen herausschauen, kann sich über ein Beet freuen, in dem Unkräuter erst einmal passé sind.
Eine natürliche Alternative dazu ist die Bepflanzung mit dichten Bodendeckern, die flach wachsenden Unkräutern das benötigte Licht streitig machen.

Juni = Erntezeit!
Vieles Leckere und Frische kann jetzt aus dem eigenen Garten genossen werden.
Wer Obststräucher und -bäume sein Eigen nennt, braucht jetzt nur zuzulangen. Wer früh im Jahr Gemüse gesät hat, kann sich nun über seine Ernte freuen.
Die Ernte von zum Beispiel Erbsen und Möhren, Blumenkohl und verschiedener Salate, Kohlrabi und Frühkartoffeln, natürlich auch Beerenobst und der ersten Kirschen steht an.

Aber auch zum Säen ist es noch nicht zu spät: Bohnen und Radieschen, Gurken und Blumenkohl, Möhren und Brokkoli, Spinat und verschiedene Salate, Kürbisse, Melonen und Zucchini und eine ganze Reihe Gewürze können u.a. im Juni direkt ins Freiland gesät werden (bitte stets im Einzelfall die Empfehlungen zur Saatzeit auf der Saatgut-Tüte beachten).
Die Vorbereitung der Beete, die Aussaat selbst und die Kennzeichnung, wo was gesät wurde, macht in der Regel Kindern sehr viel Spaß.

Gemüsepflanzen pflegen
Für die Aussaat von beliebten „Nasch-Gemüsen“ wie Tomaten oder Paprika ist die Zeit zwar längst vorbei, dafür bekommt man die gern gegessenen Sorten allerorts als Jungpflanzen angeboten, bei denen es von der Blüte bis zur Ernte gar nicht mehr so lange dauern wird.

Bei Tomatenpflanzen sollte dafür das regelmäßige sogenannte „Ausgeizen“ der Seitentriebe nicht vernachlässigt werden. Wenn alle Triebe, die sich in den Blattachseln bilden, frühzeitig entfernt werden, hat die Pflanze genug Kraft um auch richtig große Tomaten hervor bringen zu können. Bei ohnehin kleinen Tomaten (Cocktailtomaten) ist dies nicht vonnöten.

Ausgeizen von Tomaten-Pflanzen

Das regelmäßige Entfernen der überflüssigen Triebe an den markierten Stellen wird nicht selten mit reicher Ernte belohnt.

Ebenso werden Paprika-Pflanzen nicht ausgegeizt!

Beide benötigen jedoch – besonders an heißen Tagen – viel Wasser.

Der nächste Sommer kommt bestimmt!
Auch wenn der Sommer gerade erst beginnt, schon an die Blütenpracht fürs nächste Jahr denken und Zweijährige Sommerblumen jetzt aussäen, sofern die Blumen nicht ohnehin im Beet stehen und die Neuaussaat mitunter ganz allein erledigen.
Beispiel für die Zweijährigen, die jetzt gesät werden können: Vergissmeinnicht, Stiefmütterchen, Fingerhut, Gänseblümchen und Blaukissen. Bei der Auswahl sind die Kinder sicher gerne behilflich und sorgen mit unvoreingenommenem Blick beim Anblick der vielen Saatgut-Tütchen dafür, dass mal etwas ganz Neues in den Garten kommt!

Selbst gesäte, große Freude
Mit Einjährigen Blühern lassen sich entstandene Lücken im Beet noch in diesem Jahr füllen, wenn bald gesät wird.
Anfang Juni ist es noch früh genug beispielsweise für Kapuzinerkresse oder Sonnenblume, Zinnien oder Klatschmohn oder Ringelblumen.

Kapuzinerkresse

Im Sommer eine wahre Augenweide: Die Kapuzinerkresse mit ihren leuchtend bunten Blüten

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