Spielzeug im Kinderzimmer: Wenn aus viel ein „Zuviel“ wird

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Spielzeug kann man doch nie genug haben!“, so dachte man doch selbst einst im Kindesalter und auch die Kindheit und Jugend von heute würde diesen Satz wohl unterschreiben.
Ob unterm Weihnachtsbaum oder im Schein der brennenden Geburtstagskerzen: Viele hübsch verpackte Präsente sind die reinste Wonne und das Auspacken dürfte an diesen Festtagen, die übers Jahr betrachtet doch sehr rar gesät sind, gerne stundenlang dauern!

Was den Kleinen pure Freude bereitet, sorgt bei den Großen (sprich: Eltern) mitunter für Sorgenfalten.
So eine große Ritterburg soll noch im Kinderzimmer Platz finden?
Noch ein Stofftier mehr, wo es nachts im Bett von Junior dank Kuschelkissen, Schmusedecken und Plüschfreunden ohnehin schon so eng ist?
Noch mehr Bücher sollen ins Regal, wo längst schon alle den Überblick verloren haben, was sich in der hauseigenen Sammlung so alles befindet?

Viel Auswahl ist schön, zu viel kann belastend sein
Auch, wenn Kinder es vermutlich kaum eingestehen würden, ein „Zuviel“ von allem ist schnell erreicht. Eindeutige Anzeichen dafür:

  • Es bleibt kaum mehr Platz zum Spielen auf dem Kinderzimmerboden
  • Frust oder Unlust, im eigenen Zimmer zu spielen, machen sich regelmäßig breit, weil in übervollen Schränken und Spielzeugkisten kaum etwas mehr auf Anhieb finden lässt oder weil der Schreibtisch zu voll zum Malen ist
  • Ordnung halten fällt schwer, weil Regale, Schränke und Schubladen einfach keinen Raum bieten, die Dinge so aufzubewahren, dass nichts gequetscht, gestapelt, gestopft werden muss

Besonders Kindern – und auch Eltern -, die sich schwer von etwas trennen können, wird diese wenig zufriedenstellende Situation im Kinderzimmer Kopfzerbrechen bis Magenschmerzen bereiten:
Einerseits besteht durchaus der Wunsch nach Platz für Neuem oder einfach etwas mehr Raum zur freien Entfaltung, andererseits gibt es so viel Liebgewonnenes, das man später vielleicht vermissen würde, wenn es einmal aussortiert ist!

Was darf bleiben, was kann weg?
(Verregnete) Spätwintertage sind ideale Gelegenheit, von Grund auf einmal den Inhalt von Schränken, Kisten und Regalen kritisch unter die Lupe zu nehmen.
Wichtig dabei: Ausreichend Zeit einplanen und nur dann ans Werk gehen, wenn einem der Sinn auch wirklich nach einer solchen – in der Regel langwierigeren als ursprünglich gedachten – Auf- und Ausräumaktion steht.
Denn nichts ist am Ende frustrierender, als mittendrin von der Lust und/oder kleinen Mithelfern verlassen zu werden und so ein „Projekt“ schließlich halbherzig (oder gar nicht) vernünftig zu Ende zu bringen.

Was für gutes Gelingen hilfreich sein kann

  • Mit System vorgehen: Um nicht im Chaos zu enden, sollte man sich vor dem ersten Handgriff fragen, was mit zu klein gewordener Kleidung, mit ausrangiertem Spielzeug, Büchern, Kassetten und Co. passieren soll.
    Wo und worin werden die Sachen verwahrt, die im Kinderzimmer nicht mehr gefragt sind, aber keinesfalls endgültig weggegeben werden sollen?
  • Stellen oder legen Sie sich Kisten, Kartons, Tüten etc. in ausreichender Menge bereit und gehen Sie erst dann Schrank für Schrank, Kiste für Kiste durch.
    Dabei gilt: Die Dinge ganz ehrlich betrachten! Auch Spiele, Bücher, Puzzle, Kassetten etc., die eigentlich noch „gut“ und altersgerecht sind, „dürfen“ aussortiert werden, wenn sie bislang nur unbenutzt im Schrank lagen und nach Ansicht der Kinder gewiss auch in Zukunft nicht zum Einsatz kommen werden.
  • Versuchen Sie dauerhaft, sich gemeinsam mit Ihrem Kind auf nur eine oder einige wenige Spielzeugarten festzulegen. Das Aufräumen fällt umso leichter, in desto weniger Kisten Kleinteile sortiert werden müssen.
  • Kann für jedes Teil einen neuer Verwendungszweck gefunden werden, ist die Motivation etwas auszusortieren sicherlich viel größer als mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass sich künftig alles im Keller – wo Platz auch wertvoll ist! – stapeln wird.
    Viele kleine Teile – vom Glitzerstift bis zur Strumpfhose – lassen sich an Eltern jüngerer Kinder verschenken. Ältere Kinder haben vielleicht Lust, ihr Glück mit einem Stand auf dem Flohmarkt zu versuchen.
    Dabei sollte man immer realistisch bleiben, was den möglichen Wiederverkaufswert angeht, und bei jedem Stück abwägen, ob es andere sinnvolle Verkaufswege gibt.
    Bei Internetverkäufen kommen häufig Versandkosten hinzu, die bei der Kalkulation des angesetzten Preises berücksichtigt werden müssen, dafür ist der potentielle Käuferkreis sehr groß.
    Der Flohmarkt punktet durch direkten Kontakt, zu dem allerdings auch das Feilschen um den Preis gehört. Man sollte sich darauf einstellen, des öfteren abzuwägen, einen niedrigeren als gewünschten Verkaufspreis zu akzeptieren oder aber die Sachen im Zweifelsfall wieder mit nach Hause nehmen zu müssen.
    Regionale Kleinanzeigen erreichen viele Leser und sind ideal für Dinge, die Käufer gerne vor dem Kauf genau unter die Lupe nehmen möchten.
  • Mit größeren Kindern lassen sich sinnvolle Kompromisse vereinbaren:
    Wenn zu Festtagen etwas Größeres an Spielzeug hinzukommen soll, muss vorher Platz geschaffen werden.
    Leichter zu motivieren sind Kinder dazu sicherlich, wenn dabei erzielte Verkaufserlöse (zum Teil) behalten und/oder in coole Klamotten oder anderes – das weniger Platz benötigt – investiert werden dürfen.
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