Ein bunter, rasanter Brettspieltipp: „Voll in Fahrt“ von Amigo-Spiele

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Schade, dass Ostern – eine gute Gelegenheit, kleine Präsente zu bereiten – gerade vorbei ist und Weihnachten – als gern genommener Anlass für größere Geschenke – noch so lange hin.
Der Osterhase hat hier nämlich ein Spiel ins Osternest gelegt, das in der ganzen Familie so gut ankam, dass es unbedingt heute als Spieletipp weiter empfohlen werden „muss“.

Sein Name lautet „Voll in Fahrt“ und es ist eins dieser schönen, großen Brettspiele, um die herum man sich in trauter Runde für viele spannende Wettrennen bzw. -fahrten versammeln kann.
Kein Kompaktspiel, das sich gut mit auf die Reise nehmen lässt, dafür ein stattliches, „echtes Familienspiel“ für Jung und Alt, das Daheim dafür für jede Menge Freude sorgt, wenn sich zwischen 2 und 4 Mitspieler zu einer – vermutlich aber gleich mehreren Partien – zusammen setzen.

Die Spielidee ist denkbar einfach, aber schlichtweg genial.
Wer das Spiel nicht kennt, kann nach einer kurzen Erklärung der Regeln – die nicht länger als ein bis zwei Minuten dauern sollte – als vollwertiger Mitspieler ins Spielgeschehen einsteigen bzw.: losfahren.
Ideal also für jeden Spieleabend, an dem man sich nicht lange mit dem Lesen und Erklären von Regelwerken aufhalten möchte, und ebenso für jede nachmittägliche Verabredung unter Kindern, bei der zwischen vielen anderen Dingen zwischendurch mal ein Brettspiel zum Einsatz kommen soll.

Wie der Name „Voll in Fahrt“ vermuten lässt, ist es ein lebhaftes und dynamisches Spiel, und es geht natürlich um Fahrzeuge, genauer gesagt um (bis zu) 16 fröhlich bunte Lokomotiven, die in ein aufregendes Rennen geschickt werden.

Der Spielablauf
Jeder Spieler erhält 4 der kleinen Kunststoff-Loks in seiner Farbe und hat eine eigentlich ganz einfache Aufgabe zu bewältigen: Den Schienen folgend müssen die Eisenbahnen von einem der drei Startfelder zu einem der drei Zielfelder bewegt werden.
Eine Lok, die im Ziel ist, bekommt einen Platz im Lokschuppen, und wie schnell es für sie auf den Schienen voran geht, bestimmen stets die Würfel.

Klingt langweilig? Wäre es vielleicht auch – jedenfalls für anspruchsvolle Brettspielfreunde jenseits des Kindergartenalters – wenn da nicht diese Dynamik wäre, die durch die drei beweglichen „Rangierbrücken“ ins Spiel käme.
Ist ein Spieler an der Reihe, heißt es nämlich zunächst einmal, die vorhandene Streckenführung mittels Verschieben einer Rangierbrücke zu verändern. Nicht nach Belieben, sondern so, wie es durch den Wurf mit dem Farbwürfel entschieden wurde.

Drei dieser mobilen Wegstücke gibt es insgesamt, aber vier Lücken auf der Strecke, die mit ihnen zu füllen sind. Aufgrund dessen gibt es immer irgendwo auf der Strecke eine Lücke, an der es für die Loks nicht weiter geht – oder es heißt „Vom Gleis abgekommen und zurück zum Start“.
Letzteres dann, wenn man nicht anders kann, als die eigene Lok in den „Abgrund“ fahren zu lassen, oder weil ein „netter“ Mitspieler einen ins Verderben geschoben hat.

Besonders bei mehreren – maximal 4 – Mitspielern wird die Streckenplanung einer einzelnen, eigenen Lok dadurch völlig unmöglich: Wo man eben noch freie Bahn hatte, hat man plötzlich einen Prellbock vor der Nase. Statt eines Gleisbetts befindet sich dort nun völlige Leere. Und ein Gleis, das einen schnurstracks zum Ziel führen sollte, ist kann im nächsten Moment eine Sackgasse sein.
War man gerade noch wenige Würfelpunkte vom Ziel entfernt, während man auf einem der beweglichen Streckenabschnitte stand, findet man sich durch eigenes Würfelpech oder durch den Spielzug des Mitspielers plötzlich wieder ganz am Anfang der Strecke wieder.
Aber zum Glück geht es auch umgekehrt! Wo die Lage kurz zuvor noch aussichtslos erschien und das Ziel endlos weit entfernt, tun sich plötzlich völlig neue Wege oder Abkürzungen auf und – schwupps! – ist die Lok im Ziel.

Ergänzt wird das Spiel durch weitere „Raffinessen“, die die Spielregeln bereit halten:
Wird beispielsweise ein Pasch gewürfelt, kann sich ein Spieler – unter „strengen“ Auflagen – für einen weiteren Spielzug entscheiden.
Wer das Spiel weniger dem Zufall überlassen möchte und es taktischer mag, kann mit den beiliegenden „Reparaturplättchen“ und nach den zugehörigen Regeln spielen.

Nicht zuletzt ergeben sich die Postionen der Loks nicht nur durch die eigenen Spielzüge, sondern auch dadurch, dass eine Lok von jeder anderen angeschoben werden kann. Was Gutes (Fortkommen auf der Strecke) oder Schlechtes (Endstation in einer Sackgasse, vor einem Prellbock oder Abkommen von der Strecke) bedeuten kann…

Noch einige Fakten rund ums Spiel
Ausgezeichnet ist „Voll in Fahrt“ mit der Altersempfehlung „6+“, aber auch schon Fünfjährige haben den Dreh schnell raus!
Dank seiner Gestaltung ist das Spiel zudem auch schon bestens für kleine Hände geeignet.
Das Spielfeld so groß (stattliche etwa 57 x 57 cm), dass es selbst bei 16 Loks im Einsatz nicht eng wird, die robusten Kunststoff-Lokomotiven sind mit ihren gut 4,5 cm Höhe sehr griffig und damit spielerfreundlich.

Die vierseitige Anleitung ist gut lesbar, reich bebildert und die möglichen Spielzüge werden anhand von Beispielen so gut erläutert, dass nach dem ersten Lesen praktisch keine Fragen offen bleiben.

Die Dauer eine Spielrunde hängt zum einen von der Anzahl der Mitspieler, allerdings auch sehr stark von Zufall und Glück ab. Zu zweit kann eine Runde nach 15 Minuten beendet sein, mit mehreren Mitspielern sind eher 30 bis 45 Minuten – manchmal sogar mehr – die Regel.

Bewertung
„Voll in Fahrt“ ist einfach klasse und vermag wohl jeden in seinen Bann zu ziehen, besonders natürlich kleine und große Eisenbahn-Freunde!
Selbst größere Kindergartenkinder können schon gut mithalten und nach oben gibt es ohnehin keine Altersgrenze.

Es ist einfach ein wunderbares Spiel in sehr schöner Gestaltung, das trotz recht wenigen Spielmaterials für lebhaftes Spielvergnügen sorgt, bei dem sich viel gefreut und geärgert werden darf, das zu hitzigen Diskussionen, hier und da mal ein bisschen Schadenfreude und kleinen Racheaktionen führen kann, und das Familien einfach fröhliche Stunden schenkt.

Da es im (Online)Handel schon recht günstig zu finden ist, lohnt es sich auf jeden Fall, mit der Anschaffung nicht bis zum nächsten Weihnachtsfest zu warten und es sich statt dessen schon möglichst bald nach Hause zu holen.
Dabei erhält man ein Spiel für echten Langzeitspaß, das auch bei abendlichen Spielrunden unter Erwachsenen garantiert gut ankommt.

Für große und kleine Eisenbahnfans, Liebhaber witziger Spielideen und Freunde von Brettspielen, bei denen man den Verlauf gerne mal Glück und Zufall statt vorausschauender Planung und sorgfältigen Taktierens überlässt: Mehr zum Spiel „Voll in Fahrt“ – Regeln, Bilder, Infos und mehr – gibt es auf der Internetseite von AMIGO- Spiele.

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