Die Fastenzeit als Familie bewusst gestalten und erleben

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Die ausgelassene Karnevalszeit ist mit dem Aschermittwoch zu Ende gegangen. Die Fastenzeit hat begonnen.

Jedes Jahr ein idealer Zeitpunkt, um einen Aufbruch zu wagen!
Eine Chance, für sich ganz persönlich und zusammen als Familie neue Möglichkeiten zu entdecken.
Eine Gelegenheit, in sich hinein zu hören, unbekannte Wege zu finden und zu beschreiten, eingeschliffene Lebensweisen zu hinterfragen, eingeschlichene Gewohnheiten aufzubrechen um schließlich Neues wagen, Neues erleben und sich von neuen Erfahrungen überraschen lassen zu können.

40 Tage Fastenzeit sind eine lange Zeit und bieten reichlich Spielraum, sich mal wieder aufs Wesentliche zu konzentrieren und kritisch zu hinterfragen, wo die eigene Zeit und Energie gezielter als bisher für die bewusstere Gestaltung des Familienalltag genutzt werden können.
Und wenn dies gelingt, muss es natürlich nicht bei den 40 Tagen bleiben!

Das Fasten hat eine lange Tradition, die von vielen Menschen gepflegt wird, wenn gleich sich die Motivation zum Fasten und die Art des Fastens im Laufe der Zeit gewandelt haben: Der bewusste Verzicht auf Genussmittel oder Kommunikationsmittel tritt heutzutage häufig an die Stelle des klassischen Nahrungsfastens der christlichen Tradition.

Familie stehen viele Möglichkeiten offen, die Fastenzeit einzeln und als Gemeinschaft für sich zu nutzen, um sich von Abhängigkeiten zu befreien und im sonst hektischen Alltag einmal mehr zur Ruhe zu kommen.

Zum Beispiel geht es vielleicht bis Ostern mal ohne…

Auto, um stattdessen viele Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurück zu legen?
Eine ideale Gelegenheit, die Fahrräder frühlingsfit zu machen, unterwegs die frische Luft und gute Gespräche zu genießen anstatt sich über den Verkehr aufzuregen und nebenbei vielleicht gemeinsam noch ein wenig „Winterspeck“ zu verlieren.

Fernseher?
Selber kreativ zu werden, statt sich von bunten Bildern berieseln zu lassen!
Gemeinsam als Familie etwas zu schaffen – sei es ein Fotoalbum, ein gemaltes Bild, eine bunt gestrichene Gartenbank, ein Zimmer, das neu gestaltet wird – verbindet.

Spielkonsole, MP3-Player und Co.?
Viel zu oft beschäftigt sich jeder mit sich selbst, verschwindet in seiner eigenen kleine Welt vorm Computerspiel oder unterm Kopfhörer.
Warum nicht mal statt dessen wieder gemeinsam ein Brettspiel spielen und die Räume mit eigener Sprache und Musik füllen, anstatt dies dem Radio zu überlassen?

Fastfood?
Unter der Woche ist eine gemeinsame Mahlzeit in der Mittagszeit aufgrund verschiedener Schul- und Arbeitszeiten oft schwierig zu realisieren, vielleicht klappt es aber am Abend oder an den Wochenenden mit bewussterem, gemeinsamen Kochen mit frischeren Zutaten als sonst?
Sicher gibt es noch viele Rezepte im Kochbuch, die nur darauf warten entdeckt zu werden!

Wochenend-Verabredungen?
Bei mehreren Kindern ist es wahrscheinlich, dass man beim Blick auf den Kalender kaum einen Samstag oder Sonntag findet, an dem kein Familienmitglied einen Termin hat.
Die Fastenzeit ist ein guter Anlass, individuelle Aktivitäten mal hinten anzustellen, um statt dessen gemeinsame Erlebnisse – sei es eine Wanderung, ein Besuch im Schwimmbad oder einen Wochenendausflug – mit der ganzen Familie zu ermöglichen.

stundenlanges Surfen im Internet?

die tägliche Portion Süßigkeiten oder Fleisch?

Streit, Schimpfwörter und Gemeinheiten?

Wichtig ist, dass die Umsetzung der persönlichen und familiären Ziele nicht als Druck oder auferlegter Zwang in Erinnerung bleiben.
Eine Fastenzeit, in der man nur darauf wartet, dass sie endlich bald vorbei ist, kann nicht Sinn der Sache sein!

Vielmehr sollte jeder für sich die Chance sehen können, das selbstverständlich Gewordene wieder als etwas Besonderes zu empfinden, und die Erfahrung machen, dass man in der Fastenzeit zu neuem Wohlgefühl gelangen und durch Verzicht tatsächlich gewinnen kann, wenn Ballast abgeworfen wird, wenn sich einem neue Perspektiven eröffnen und eine intensive Familiengemeinschaft gepflegt wird, in der man sich so wohl fühlt wie nirgendwo sonst.

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