img

Zu viel des Guten? Erste Hilfe bei Sonnenbrand

/
/
/
4132 Aufrufe

Eltern können stets ihr Bestes geben und dennoch gelingt es nicht immer, das Kind vor allen Gefahren des Lebens 100-prozentig zu bewahren!

Natürlich sollte ein Kind nie zu lange in der Sonne spielen, natürlich kann man Haut und Augen heutzutage dank spezieller Sonnenschutzkleidung, Sonnencreme und Sonnenbrille besser denn je vor einem Zuviel schädlicher UV-Strahlung schützen.
Und dennoch kann es passieren, besonders im Gebirge oder in südlichen Urlaubsgefilden, dass sich die besonders sonnenempfindliche Kinderhaut nach einem wunderbaren Sonnenscheintag am Rücken, im Gesicht, an Armen oder Beinen leicht bis gefährlich rot zeigt.

Ist das Kind sprichwörtlich „in den Brunnen gefallen“, bleibt nur, die betroffene Haut richtig zu behandeln, eine ausreichend lange (!) Zeit Sonnenpause einzulegen und beim nächsten Mal noch penibler auf Sonnenschutz zu achten beziehungsweise die verbrachte Zeit in der Sonne zu begrenzen.

Die folgenden Tipps sind zur Linderung bei leichten Sonnenbränden gedacht!
Hat das Kind (starke) Schmerzen, Fieber oder Schüttelfrost, rötet sich die Haut stark oder wirft gar Blasen, gehört die Behandlung selbstredend schnellstmöglich in die Hände eines Arztes!

Kühlen mit Fingerspitzengefühl
Vermutlich kennt jeder dieses Gefühl: Ist die Haut von der Sonne gerötet, spürt man förmlich die Hitze, die die Sonne ihr zugeführt hat.
Kühlung wird das betroffene Kind sich wünschen und diese ist auch erstes Mittel der Wahl.

Dabei jedoch umsichtig vorgehen: Kommt das Kind aus der prallen Sonne, ist „kühl“ besser als „kalt“, da sonst der Kreislauf stark belastet wird und bei großflächiger Behandlung Unterkühlung droht.
Steht kein Kühlpäckchen (aus dem Kühlschrank, nicht aus dem Eisschrank!) zur Verfügung, dienen als „Ersthelfer“ feuchte Handtücher, die Linderung schaffen, wenn das Wasser aus ihnen verdunstet. Auch eine kühle (nicht kalte) Dusche kann als angenehm empfunden werden und die Schmerzen lindern.

Alternativen – sofern zur Hand – sind das Auftragen von Quark oder Joghurt und das vorsichtige Abdecken der behandelten Stellen mit Kompressen oder Umschläge getränkt mit schwarzem Tee, Kamillentee oder Buttermilch.
Für kleine Stellen wie gerötete Wangen leisten Gurken- oder Kartoffelscheiben als bewährte, alte Hausmittel gute, kühlende Dienste.
Wichtig dabei ist Ausdauer. Je länger gekühlt wird, desto besser!

Abkühlung tut dem kleinen Körper, dem Sonnenstrahlen und Wärme sehr zugesetzt haben, auch von innen gut.
Viel trinken – am besten Wasser – ist nie verkehrt, in diesem Fall aber besonders angeraten.

Sanfte Pflege für gerötete Haut
Viele Cremes versprechen das Beste für die Haut, bei einem Sonnenbrand sollte jedoch ein genauer Blick auf die Inhaltsstoffe geworfen werden.
Feuchtigkeitsspendende Lotionen mit Kamille, Aloe vera, Hamamelis (Zaubernuss) oder Calendula (Ringelblume) tun der Haut gut, sofern das Kind diese Heilpflanzen verträgt.

Salben und Cremes, die Alkohol und Parfum enthalten, können die Haut zusätzlich reizen, daher sollte besser auf Lotionen mit sehr wenig oder ohne Alkohol auf der Liste der Inhaltsstoffe zurück gegriffen werden.
Auch fetthaltige Produkte eignen sich prinzipiell bei einem akuten Sonnenbrand weniger, da die Fettschicht dazu beiträgt, dass sich die Hitze in der Haut staut, wobei Zinksalbe dank ihrer antiseptischen, juckreizstillenden und symptomlindernden Wirkung dennoch wunderbare Dienste leisten kann.

Wenn der Sonnenbrand den Schlaf raubt
Die Haut brennt und trotz angenehm kühler Laken findet das Kind deswegen keinen Schlaf? Ein altersgerechter Schmerzmittel sollte daheim und in der Reiseapotheke immer zur Hand sein, kann in diesem Fall das Einschlafen erleichtern und natürlich auch am Tag die Schmerzen lindern.

In den nächsten Tagen
Vermutlich wird das Kind erst einmal keinen großen Drang verspüren, seine Haut am Strand erneut der Sonne auszusetzen.
Falls doch: Bremsen Sie es, lassen Sie es nicht über die Mittagszeit in die Sonne und achten Sie darauf, dass besonders an die bereits sonnengeröteten Stellen keine weitere UV-Strahlung gelangt.
Damit die Haut sich erholen kann, ist UV-undurchlässige Kleidung, die locker fällt und nicht unangenehm auf der in Mitleidenschaft gezogenen Haut drückt oder reibt, die beste Wahl.
Helle Farben in der Sonne verhindern, dass es dem Kind zu warm wird und die verbrannten Stellen noch mehr schmerzen als ohnehin schon.

Erst nach etwa einer Woche, wenn die Haut genesen ist, kann der erneute Gang in die Sonne mit gutem Sonnenschutz gewagt werden.

Bildquelle: © bigstock.com/ Expensive

  • Facebook
  • Twitter
  • Google+
  • Linkedin
  • Pinterest
It is main inner container footer text