Um gesund und glücklich heran wachsen zu können, brauchen Kinder allerhand!
Ganz weit oben auf der Liste: Geborgenheit, Wertschätzung und Verlässlichkeit.
Das gute Gefühl, immer behütet zu sein, immer geliebt zu werden, sich jederzeit auf Mama und Papa verlassen zu können.
Wer während der Kindheit Zuneigung in allen Lebenslagen erfährt, einen zuverlässigen Rhythmus (dazu gehören beispielsweise auch liebevoll gepflegte Rituale und wiederkehrende Feste als Traditionen innerhalb der Familie) jeden Tag und auch aufs ganze Jahr betrachtet, kann gelassen vertrauen – auf seine Familie, seine Freunde und auch auf seine eigenen Stärken und Talente!
Neues wagen? Unbekanntes einfach mal ausprobieren?
Mit dem sicheren Wissen, dass man immer Unterstützung erfährt, Rückhalt zu jeder Zeit und auch Zuspruch, wenn es einmal nicht so rund läuft, lassen sich neue Projekte und Herausforderungen gelassen angehen!
Was Kinder dafür ebenfalls benötigen: Eltern, die Freiräume lassen, aber auch Grenzen setzen.
Die loben, aber auch ehrliche, konstruktive Kritik üben.
Die sich mit ihren Kindern über Erfolge freuen, aber nicht wahllos per se alles gleichermaßen toll finden, was ihr Nachwuchs kann und tut.
Die ihre Hobbys unterstützen, aber auch im Alltag immer neue, kleine Welten eröffnen, die Kindern ermöglichen, Neues zu entdecken, an Aufgaben zu wachsen und das schöne Gefühl des Stolz-Seins und Verantwortung-Übernehmens erleben zu dürfen.
Warum brauchen Kinder Hobbys?
Vorneweg: Kinder brauchen viel freie Zeit, die sie selbst gestalten dürfen, für das freie Spiel mit anderen Kindern, aber auch, um allein im Kinderzimmer kreativ zu sein oder einfach mal „nichts“ zu tun und beispielsweise „nur“ ein Hörspiel auf Kassette zu hören.
Dennoch sollten auch Hobbys ihren Platz im Wochenkalender finden, da diese Fähigkeiten fördern, die (im besten Fall perfekt) den Interessen des Kindes entsprechen und über in der Schule Gelerntes hinaus gehen.
Warum? In erster Linie natürlich, weil es Spaß machen soll!
Weil es Kinder stolz macht, auf diese Art und Weise in ihrer Freizeit etwas zu lernen oder zu schaffen, das sie sich mit Geduld, Fleiß und Ausdauer erarbeitet haben. Vielleicht sogar etwas, das andere Kinder nicht können und für das sie Anerkennung von außen erfahren.
Weil es stark macht, Lampenfieber oder Aufregung vor dem entscheidenden Spiel entschlossen ins Auge zu geblickt zu haben!
Weil sportliche Erfolge oder ein gelungenes Vorspiel am Klavier schlichtweg wunderbare Glücksmomente sind, die ohne Frage das Selbstbewusstsein fördern und somit motivieren, den beschrittenen Weg weiter zu gehen, auch wenn das Hobby gerade einmal nicht so angesagt ist.
Andere Hobbys, die vielleicht weniger „klassisch“ sind
Fragt man nach Hobbys, denkt man vermutlich an die „Klassiker“ unter Grundschulkindern wie Flöte oder Gitarre spielen, Tanzen, Turnen oder Reiten, Fußball oder Hockey spielen, zur Pfadfindergruppe oder zum Kinderchor gehen.
Irgendetwas eben, das organisiert regelmäßig statt findet und in der Regel Geld kostet.
Es muss aber nicht immer in die Ferne geschweift werden, um das Kind „professionell zu fördern“. Auch zu Hause und im Alltag gibt es so vieles, das Kinder mit Freude tun können und sie stolz macht!
Geben Sie Ihrem Kind die Chance, in den eigenen vier Wänden und drumherum immer Neues zu entdecken und Talente zu entfalten!
Zum Hobby können schließlich auch werden:
- Basteln und Handwerken: Zum Beispiel mit Papa zusammen das Fahrrad reparieren oder dem Opa beim Heimwerken assistieren.
- Gartenarbeit: Ein eigenes Gemüsebeet zu pflegen, Pflanzen zu züchten oder einen Baum zu pflanzen macht stolz!
- Forschen und Entdecken: In der Natur gibt es so viel Spannendes zu erleben! Wer sich gut mit Baumarten, Kräutern oder Tieren, mit dem Leben in Wiese, Feld und Bach auskennt, wird vermutlich Bewunderung ernten, wenn er seinen Wissensschatz mit Gleichaltrigen teilt.
- Ein kleiner Baumeister zu sein: Kleine Tüftler können oft mit wahnwitzigen Konstruktionen aus speziellem Kinderspielzeug zum Bauen oder anderen Materialien überraschen.
- Sammeln: Sammler kennen das Glücksgefühl, wenn ein neues Stück seinen Weg in die Sammlung gefunden hat. Bei Kindern müssen es in aller Regel gar keine Wertobjekte sein, die sich zur Sammlung zusammenfinden! Das schöne Gefühl, etwas mit Leidenschaft zusammen getragen zu haben und seine komplette Sammlung hin und wieder in Augenschein nehmen zu können, ist völlig unabhängig vom tatsächlichen Wert der gesammelten Gegenstände.
- Singen: Gemeinsames Singen schafft Verbundenheit und macht einfach Spaß. Auch wenn Sie meinen, dass es absolut nicht Ihre Stärke ist: Singen Sie Ihrem Kind von Anfang an vor, singen Sie später zusammen mit Ihrem Kind mit viel Freude an der Sache trotz schiefer Töne! Denn Singen macht glücklich! Und Übung bekanntlich den Meister…
- Handarbeit: Ob ein Topflappen gehäkelt wird oder ein Kleidchen für die Puppe genäht. Aus einfachen Mitteln mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl schöne Stücke zu erschaffen, schafft große Zufriedenheit.
- Fahrradfahren, Inlineskaten etc.: Sport ist immer gut und nie verkehrt. Und für die regelmäßige Ausübung viele Sportarten ist es gar nicht erforderlich, einem Verein beizutreten. Radfahren oder Wandern beispielsweise können wunderbare Freizeitbeschäftigungen für die ganze Familie sein.
Selbstbewusst und stark durch den Alltag
Natürlich müssen es nicht immer kreative und sportliche Aktivitäten sein!
Damit Kinder irgendwann zu selbstständigen, verantwortungsbewussten, selbstsicheren Erwachsenen werden, wollen viele Aufgaben gemeistert werden.
Ungünstig ist es dabei eher, wenn Jugendliche sich erst in der Abiturphase damit auseinandersetzen, wie man ein Ei in der Pfanne brät oder einen abgefallenen Hemdknopf annäht…
Daher: Lassen Sie Ihre Kinder so früh wie möglich Aufgaben übernehmen, die Sie ihnen und die sie sich natürlich auch selbst zutrauen, und bei denen sie Verantwortungsbewusstsein unter Beweis stellen können!
Lassen Sie sie wenn möglich wie die Großen „mit anpacken”, wenn Kinder das möchten, und überlegen Sie jedes Mal, ob die schnell gemachte Ansage „Dafür bist du noch zu klein“ wirklich zutrifft.
Einige Beispiele für die Dinge, die ein Grundschüler durchaus schon übernehmen können sollte:
- Sorgfältig mit Schulsachen und Spielzeug umgehen (Ranzen packen, Ordnung halten etc.)
- Das Zimmer alleine aufräumen
- Mal alleine Brötchen holen oder kleine Einkäufe erledigen
- Ans Telefon gehen, wenn eine bekannte Nummer angezeigt wird, und selbst Freunde anrufen
- Alleine einen Kuchen verzieren
- Den Frühstückstisch decken oder abräumen
- Einen Brief an die Oma oder Patentante schreiben
- […] (weitere Beispiele hier)
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