Zwischen spannenden Entdeckungen und neuen Herzenswünschen: Das Abenteuer „Wocheneinkauf mit Kind“

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Viele Kinder lieben das gemeinsame Einkaufen.
So viel Spaß macht es schließlich, den Einkaufswagen durch die Reihen mit ihren immer neuen Aussichten und Versuchungen zu schieben!
So viel gibt es doch in den Regalen zu entdecken, das das Herz erfreuen würde!
Wenn – ja, wenn Mama und Papa dies auch einsehen und bereitwillig alles zum Wocheneinkauf hinzufügen würden, was ihr Nachwuchs just beim ersten Anblick ins Herz geschlossen hat!

Aber leider können Eltern so gemein sein! Der zuckersüße Snack bleibt also in der Kühltheke. Über das Tütchen mit den heißbegehrten Sammelbildern wird sich später ein anderes Kind freuen dürfen.

Keine Frage: Das eigene Kind ab und zu mit der Erfüllung eines kleinen, spontanen Wunsches – auch mal nicht so gut für die Zähne oder pädagogisch eher weniger wertvoll – zu überraschen, macht Spaß!
Hätte man sich schließlich als Kind nicht auch manchmal gewünscht, dass die Eltern spontan einfach mal „Ja“ zu einer tollen Entdeckung im Supermarkt gesagt hätten, anstatt beiläufig abzuwinken und statt dessen auf die Erledigung vermeintlich wichtigerer Einkäufe zu drängen?

Wie immer im Leben mit Kindern gilt es sicherlich auch beim gemeinsamen Wocheneinkauf das berühmte „gesunde Mittelmaß“ zu finden.
Immer „Nein“ zu allen kleinen Spontan-Wünschen zu sagen wäre das eine Extrem. Dem Kind jeden Wunsch zu erfüllen, das andere.
Und der Weg dazwischen?
Gedanken dazu aus Elternsicht:

  • Kinder sind – zum Glück! – nicht dumm und wissen, welche Taktik bei ihren Eltern gerne funktioniert: „Mit Papa durfte ich mir aber beim letzten Mal auch eine Kaugummipackung aussuchen“ vielleicht?
    Oder: „Mama hat mir diesen Pudding aber auch gekauft!“?
    Möchte man da im Zweifelsfall immer als Spaßverderber dastehen, indem man das verbietet, was der andere Elternteil (angeblich) so großzügig erlaubt hat?
    Die Lösung: Eine gute Absprache untereinander und das gemeinsame Festlegen von Regeln, die dann immer gelten.
    Beispielsweise: Eine Süßigkeit oder eine Kinderzeitschrift – vielleicht eine schöne Motivation für ansonsten kleine „Lesemuffel“? – pro Woche ist erlaubt.
    Größeren Kindern kann man alternativ einen kleinen Geldbetrag zugestehen, in dessen Rahmen sie sich etwas aussuchen dürfen. Oder ihnen vorschlagen, sich für die Erfüllung größerer Wünsche immer ein wenig von ihrem Taschengeld einzustecken.
  • Manchmal lässt sich das Angenehme (= das Kind freut sich, dass es beim Einkauf mitentscheiden darf) mit dem Nützlichen (= der Einkauf will erledigt sein) verbinden.
    Zum Beispiel in folgendem Fall: Die Brotdose kommt immer halbvoll aus der Schule mit zurück, weil das Brot oder Belag aktuell nicht ganz dem Geschmack des Kindes zu entsprechen scheint?
    Lassen Sie Ihr Kind doch einmal in aller Ruhe schauen, welche Wurst, welcher Käse, welche Salami ihm besser schmecken könnte, welches Obst, Gemüse oder Milchprodukt sein Frühstück künftig lecker – und möglichst gesund – ergänzen würde.
    Vielleicht lassen sich dabei neue Produkte entdecken, mit denen alle glücklich und zufrieden sind.
  • Als heikle Sache können sich stets die Stände mit Aktionswaren erweisen.
    Plötzlich tun sich dort allerlei tolle Dinge vor dem Kind auf, die natürlich Begehrlichkeiten wecken.
    Ein Malbuch ist dann preislich vielleicht als Spontan-Kauf zu verschmerzen, die Socken – mit niedlichem Motiv – kann man ohnehin gut gebrauchen.
    Also hinein damit in den Einkaufswagen!
    Mit dem großen Baustein-Set, mit dem Feuerwehrauto oder mit der Maltafel ist das Limit aber weit überschritten?
    Dann heißt es, sich durch kindliches Quengeln und Bitten nicht unter Druck setzen zu lassen!
    Oft sind vermeintliche Herzenswünsche mit dem Verlassen des Supermarkts schon wieder vergessen.
    Scheint dies nicht der Fall zu sein oder wäre das eine oder andere vielleicht wirklich eine gute Geschenkidee für den kommenden Geburtstag oder das nächste Weihnachtsfest: Hinterfragen Sie bei nächster Gelegenheit „unauffällig“, wie es derweil um das Interesse am jeweiligen Objekt steht und klopfen Sie ab, ob das Gesehene tatsächlich zu den Dingen zählt, an denen Ihr Kind lange Freude haben könnte.
  • Auch, wenn man seinem Kind ungern einen Wunsch abschlägt: Manchmal sollte man sich auf keine Diskussion einlassen.
    Keine Süßigkeit muss im Einkaufswagen landen, nur weil Freund/in „die auch immer darf“.
    Kein Produkt, das speziell für Kinder gemacht wurde, in weniger kindgerechter Aufmachung aber viel günstiger zu haben ist, muss mit, nur weil es dem Kind spontan so gut gefällt.
    Es wird nicht das erste und nicht das letzte Mal sein, dass ein Kind ein „Nein“ seiner Eltern akzeptieren muss.
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