Am 4. Dezember werden traditionsgemäß vielerorts die sogenannten „Barbarazweige“ geschnitten und in eine Vase gestellt, damit sie – mit etwas Glück – in den Weihnachtstagen blühen sollen.
Doch wer war diese Barbara eigentlich? Und wieso wird zu ihrem Gedenken der Brauch der Barbarazweige gepflegt?
Die Legende der Heiligen Barbara
Historische gesicherte Erkenntnisse über Barbara gibt es kaum, jedoch ranken sich verschiedene Legenden um diese Heilige:
Eine davon erzählt, dass die schöne und kluge Barbara um das Jahr 300 nach Christus herum in der Stadt Nikodemia lebte und die Tochter eines reichen, angesehenen Kaufmanns war.
Ihr liebevoller, stets um sie besorgter Vater behütete und umsorgte sie und wollte sie von allem fernhalten, das ihr schaden könnte. In seiner Sorge um seine Tochter wollte er auch die Heirat der von vielen Verehrern umschwärmten Barbara verhindern und ließ sie deshalb in einen – durchaus wohl ausgestatteten – Turm einsperren, damit sie sich ohne Ablenkung auf ihre erstklassige Bildung konzentrieren sollte.
In ihrer Abgeschiedenheit von der Welt lernte Barbara das Christentum kennen und begeisterte sich sehr dafür.
Schließlich ließ sie sich sogar heimlich, als ihr Vater wieder einmal auf Reisen war, gegen seinen ausdrücklichen Willen taufen.
Als er davon erfuhr, dass seine Tochter zum christlichen Glauben übergetreten war, war ihr Vater sehr aufgebracht und drohte ihr so sehr, dass Barbara die Flucht ergriff.
Gott selbst verschaffte ihr dabei ein Versteck in einer Höhle, in dem er einen Felsen sich vor ihr öffnen und sich nach ihrem Hineintreten wieder hinter ihr verschließen ließ.
Ein Hirte jedoch verriet ihren Aufenthaltsort, wofür Gott diesen hart bestrafte.
So fand ihr Vater sie doch, sperrte Barbara ein und bemühte sich, sie von ihrem christlichen Glauben abzubringen. Jedoch vergebens, so dass ihr Vater den Statthalter schließlich mit dieser Aufgabe betraute.
Dieser versuchte es mit anfänglich guten Zureden und schreckte schließlich auch vor Folter nicht zurück.
Barbara jedoch betete, sie wusste Gott bei aller Demütigung und allen Schmerzen an ihrer Seite und über Nacht wurden ihre Wunden auf unerklärliche Weise geheilt, so dass es niemandem gelang, ihren Glauben bis zum ihrem Tod zu brechen.
Letzten Endes wurde Barbara zum Tode verurteilt und ihr Vater selbst war es, der zum Schwert griff und seine Tochter enthauptete. Dafür wurde er von einem Blitz getroffen und fand selbst den Tod.
Warum werden am 4. Dezember Zweige in eine Vase gestellt?
Als Barbara ins Gefängnis geführt wurde, blieb sie an einem winterlich kahlen Zweig hängen, den sie mitnahm und ins Wasser stellte.
Im Angesicht ihres bevorstehendes Todes soll Barbara Trost und Hoffnung in diesem Kirschzweig gefunden haben, der – obwohl er bereits wie tot schien – in ihrer Zelle zu blühen begann.
Als Erinnerung an dieses scheinbar kleine Wunder und als Glücksbringer für das kommende Jahr werden Barbarazweige am 4. Dezember im Garten geschnitten und in eine Vase gestellt, damit sie – vielleicht pünktlich – am Weihnachtstag zu blühen beginnen.
Neben Kirschbaumzweigen eignen sich dafür auch Zweige von weiteren Obstbäumen wie Apfel, Pflaume oder Quitte sowie von Flieder, Forsythie und anderen.
Bildquelle: © bigstock.com/ Maglara
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