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Augen auf, wenn Kinder laufen lernen

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Manch ein Baby macht sich schon sehr früh – weit vor seinem ersten Geburtstag – auf, die Welt aus einer neuen Perspektive zu erkunden. Bei den meisten dauert es ein wenig länger, bis die Krabbelphase sich allmählich dem Ende zuneigt und sie sich fortan bevorzugt auf zwei Beinen durchs Leben bewegen.

Praktisch allen ist gemeinsam: Ihr Gang ist anfangs unsicher und wird von manchem Plumps auf den Po jäh unterbrochen. Bald schon aber geht es immer schneller und sicherer voran und neue Ziele – und damit auch neue Gefahrenquellen – für das Kind tun sich auf:

Hoch hinaus?
Für ein Krabbelkind ist vieles noch unerreichbar. Mit dem ersten Hochziehen in eine aufrechte Position ändert sich dies – nicht selten schlagartig, unerwartet und unbemerkt von den Eltern.
Daher heißt es besser zu früh als zu spät: Sich selbst einmal auf alle Viere begeben und die Welt aus Sicht des Kindes betrachten.

Wo lauern womöglich Gefahren durch eine herabgezogene Tischdecke oder kippelige „Steh-Hilfen“ wie Deckenfluter, Hocker, Stühle, Tischchen, Regale?
Wo kann es an Zerbrechliches wie Gläser in der Vitrine oder Deko-Artikel auf der Fensterbank, an Gefährliches wie Lampen, Messer in der Küchenschublade, giftige Zimmerpflanzen, Steckdosen, Putzmittel oder die Leitungen von Wasserkochern oder anderen elektrischen Geräten heran reichen?
Wo könnte es sich an (Schrank)Türen die Finger klemmen? Welche Türklinken könnte es in absehbarer Zeit erreichen und so unbemerkt in andere Zimmer, zur Treppe oder ins Freie gelangen?

Sicherheit bei den ersten Schritten
Sicherlich sind die oben genannten nur einige von vielen möglichen Gefahrenquellen im Haushalt!
Die Möglichkeiten, die Wohnung so weit wie möglich zu sichern, sind zum Glück aber ebenso vielfältig: Treppengitter, Türgitter sowie abschließbare Tür- und Fenstergriffe hindern Kinder an potentiell gefährlichen Entdeckungstouren.
Alles, was Verletzungen, Vergiftungen oder andere Gefahren bedeuten kann, gilt es natürlich stets außerhalb der Reichweite von Kleinkindern zu platzieren.
Kleinmöbel, Regale und alles, das zu Kletterpartien einlädt (oder dabei hilfreich sein kann), sollte entsprechend gesichert oder im Zweifelsfall ganz entfernt werden, um Stürze zu vermeiden.
Vorrichtungen zum Sichern von Schubladen und Schranktüren erlauben nur Eltern weiterhin deren leichtes Öffnen. Ein Klemmschutz an Türen und Fenstern beugt gequetschten Fingerchen vor und Steckdosensicherungen sollten in allen Steckdosen der Wohnung selbstverständlich sein.

Besonders viele Gefahrenquellen lauern häufig in der Küche oder im Badezimmer. Oft ist es der einfachste Weg, diese Räume für das Kind mittels eines Türgitters gänzlich unzugänglich zu machen.
Trotz aller Umsicht ist es zudem nie verkehrt, die Telefonnummer eines Giftnotrufs und andere Notfallnummern in greifbarer Nähe zu haben, wenn Kinder im Haushalt leben.

Kleine Rückschläge gehören dazu!
Damit das Kind sich sicher auf seinen zwei Beinen fühlt, sind Stoppersocken auf glatten Böden eine große Hilfe, wenn es zum Barfußlaufen zu kühl ist. Kleine Stürze, gelegentliche Beulen und blaue Flecken werden sich trotz aller Umsicht jedoch nicht vermeiden lassen.

Wenn das Kind fällt, drohen Verletzungen an harten Ecken und Kanten von Möbelstücken und anderen harten Gegenständen.
Für Couchtische und ähnliches sind Ecken- und Kantenschützer im Handel (beispielsweise im Babymarkt) erhältlich.

Generell sollte man sein Kind jedoch nicht allzu sehr in „Watte packen“. Natürlich gilt es, kleine Entdecker vor Gefahren zu schützen; schmerzhafte Erfahrungen werden sich jedoch nie vermeiden lassen, gehören zum Größerwerden einfach dazu und helfen dem Kind dabei, Risiken selbst zu erkennen, um seine Umwelt voller Neugier und Tatendrang, jedoch auch mit Umsicht entdecken zu können.

Einige Links zum Thema im Netz:

Bildquelle: © bigstock.com/ bashkatov

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