Bettnässen – Mama, es ist schon wieder passiert

/
/
/
3542 Aufrufe

(Gastartikel): Der Wecker klingelt, ein neuer Tag beginnt, jedoch bei vielen Kindern mit einem unangenehmen Erwachen. Morgens im nassen Schlafanzug oder Bettchen aufzuwachen ist nicht nur unangenehm, sondern auch meistens auch peinlich.Wie bei allen neu zu lernenden Dingen klappt auch die Kontrolle über die eigenen Ausscheidungen natürlich nicht auf Anhieb. Vor allem nachts brauchen die meisten Kinder noch einige Zeit, bis sie auch im Schlaf merken, wenn sie zur Toilette müssen.

Obwohl viele Kinder nachts nicht zuverlässig trocken sind, ist Bettnässen ist immer noch ein Tabu-Thema. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, dem betroffenen Kind zu helfen. Pampers UnderJams und die Initiative Trockene Nacht e.V. stellen zum Beispiel auf www.underjams.de ein Blasentagebuch vor. Gerade in dieser schwierigen Phase, in der Eltern und Kind ratlos sind und eine kleine Hilfestellung brauchen, kann dieses einfach zu verwendende Werkzeug helfen, mehr über das Trinkverhalten des Kindes zu erfahren und Auffälligkeiten im Zusammenhang mit der Blase zu dokumentieren. So ist es beim nächsten Arztbesuch leichter, nach Gründen für das Bettnässen zu suchen.

Begleitend kann die speziell von Pampers entworfene saugfähige Unterwäsche die verunsicherten Kinder nachts entlasten. Die Pampers UnderJams ist dünn, geräuschearm, diskret und unter dem Pyjama kaum zu erkennen. So merkt das Kind keinen Unterschied zu einer normalen Unterhose und kann unbeschwert Pyjamapartys, Ausflüge oder Camping mit Familie und Freunden genießen und vor allem nachts ruhig und gut schlafen. Urin und Gerüche werden von der Pampers Underjams sicher aufgenommen, die Hose wird am Morgen einfach entsorgt.

Im Gespräch mit uns war Privatdozent Dr. Latta, ärztlicher Direktor des Clementine
Kinderhospitals in Frankfurt am Main.

Was ist die Initiative Trockene Nacht e.V. und wie arbeitet der Verein mit Pampers zusammen?

Die Initiative Trockene Nacht e.V. hat sich seit 2008 zur Aufgabe gemacht, für das Thema Bettnässen in der Öffentlichkeit Verständnis zu wecken, Vorurteile aufzuräumen und Betroffene über Ursachen und die verschiedenen Therapiemöglichkeiten aufzuklären.

Zusammen mit Pampers stellt die Initiative Trocken Nacht e.V. auf www.underJams.de ein Blasentagebuch vor, um das Kind und die Eltern in der schwierigen Phase des Bettnässens zu unterstützen und über das Thema zu informieren.

Was ist ein Blasentagebuch?

Für ein Blasentagebuch, auch Miktionsprotokoll genannt, notieren die Eltern oder das ältere Kind für drei, oder besser noch für vier Tage und Nächte alle wesentlichen Information rund um das Trinkverhalten und das Wasserlassen des betroffenen Kindes.

Wie funktioniert das Blasentagebuch für das betroffene Kind?

An den Tagen, an denen das Blasentagebuch geführt wird, wird aufgeschrieben, wann was und wie viel getrunken wird, wann das Kind auf die Toilette geht und wie viel Urin produziert wird. Es wird notiert, ob das Kind sehr plötzlich starken Harndrang hat. Mit Hilfe eines Messbechers, in den uriniert wird, ermittelt man die jeweiligen Urin-Portionen am Tage. Dabei wird auch aufgeschrieben, ob es zum Einnässen kleiner Mengen kommt. Es ist aber auch wichtig, die nächtliche Urinmenge zu ermitteln. Hierfür ist es sinnvoll in dieser Zeit eine saugfähige Unterwäsche, wie beispielsweise Pampers UnderJams, zu tragen. Einmal wird die
trockene Hose gewogen und am morgen dann die nasse Hose.

Man zieht das Gewicht der trockenen Hose von dem der nassen Hose ab und erhält so die Urinmenge, die das Kind nachts gelassen hat. Hierbei entspricht ein Gramm etwa einem Milliliter. Zur Urinmenge in der Windel wird die erste Urinportion hinzugezählt, die das Kind morgens auf der Toilette macht – so hat man die Urinmenge ermittelt, die die Nieren nachts produzieren.

Ist ein Blasentagebuch für jedes Kind geeignet?

Ja. Für eine sorgfältige Diagnose braucht der Arzt notwendig die Informationen aus dem Blasentagebuch. Für Kinder, die tagsüber im Kindergarten oder in der Schule sind, kann es problematisch sein während der Woche ein solches Blasentagebuch zu führen. Es sollte so gut wie möglich den Alltag abbilden, wenn es nicht anders klappt, kann das Blasentagebuch auch an Wochenenden oder Feiertagen geführt werden.

Welche möglichen Ursachen gibt es für das Bettnässen?

Bettnässen kann viele verschiedene Ursachen haben. Nicht selten liegt ein Trinkfehlverhalten vor. Die Kinder trinken dann tagsüber zu wenig und im Verhältnis abends zu viel. Die Blase kann zu klein sein und nicht so viel Urin speichern, wie dies dem Alter des Kindes entspricht.

Einige Kinder produzieren nachts zu viel Urin, nämlich mehr, als in ihre Blase passt. Eine tatsächliche Ursache kann nicht bei allen Kindern gefunden werden.

Ist Bettnässen erblich?

Bei Untersuchungen zu den Folgen wurde festgestellt, dass das Bettnässen in einigen Familien gehäuft vorkommt. Ist ein Elternteil als Kind auch erst sehr spät trocken geworden, so liegt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind auch erst spät trocken wird bei etwa 40%. Sind beide Eltern betroffen gewesen, so liegt die Wahrscheinlichkeit bei etwa 75%.

Stecken dahinter seelische Probleme?

Entgegen eines hartnäckigen Vorurteils weiß man heute: seelische Probleme sind nur in seltenen Fällen die Ursache des Bettnässens und viel häufiger die Folge einer nicht behandelten oder lang andauernden Enuresis. Ist das nächtliche Einnässen mit einer Inkontinenz tagsüber verbunden, sind psychische Probleme häufiger die Folge.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Bettnässen gilt ab dem fünften Geburtstag des Kindes als behandlungsbedürftige Erkrankung.

Nicht immer ist eine Behandlung gegen das Bettnässen sinnvoll, nämlich dann, wenn das betroffene Kind noch keine 5 Jahre alt ist und wenn das Problem weder das Kind noch die Eltern stört. Dann kann es sein, dass Ihr Arzt Ihnen vielleicht raten wird, einfach abzuwarten.

Wenn Ihr Kind jedoch schon älter ist oder wenn Ihr Kind und Ihre Familie unter dem Bettnässen leiden, sollten Sie sich über Behandlungsmöglichkeiten informieren.

Bevor Sie mit einer Behandlung beginnen, sollte der Kinderarzt das Kind untersuchen, ein ausführliches Anamnesegespräch mit Ihnen und dem Kind führen und sich ein Blasentagebuch anschauen, das Sie zuvor erstellt haben. Nur nach einer sorgfältigen Diagnose kann der Arzt die Ursache des Bettnässens besser verstehen und Ihnen einen für Ihr Kind geeigneten Behandlungsplan vorschlagen.

Zunächst ist es wichtig u.a. anhand des Blasentagebuches zu klären, ob es eindeutige Ursachen des Einnässens gibt. Liegt ein Fehlverhalten beim Trinken oder Toilettengang vor, kann eine so genannte Urotherapie dem Kind helfen. Hier wird darauf geachtet, dass das Kind ausreichend und zur richtigen Zeit trinkt und häufig genug, aber nicht zu häufig, auf die Toilette geht. Eine so genannte Alarmtherapie kann sinnvoll sein, wenn das Kind nachts normal viel Urin bildet, aber vom Reiz der vollen Blase nicht erwacht. Ist die Blase nicht altersgerecht entwickelt, kann der Arzt zur Blasennachreifung ein Medikament verschreiben. Produziert das Kind nachts zu viel Urin, kann ein Medikament die nächtliche Urinmenge drosseln. Nicht selten liegen auch verschiedene Ursachen vor, die nacheinander oder in einer Kombinationstherapie behandelt werden können. Es gibt keine Standardlösung und oft auch keinen schnellen Weg.

Wie kann ich meinem Kind in dieser schwierigen Phase helfen?

Niemand hat Schuld am Bettnässen. Strafen und Belohnen lösen das Problem nicht. Schimpfen Sie nicht, sondern unterstützen Sie Ihr Kind dabei mit dem Problem offen umzugehen.

Sprechen Sie in der Familie das Thema offen an. Suchen und finden Sie Lösungen, wie mit dem Problem in der Familie, im Urlaub, bei auswärtigen Übernachtungen oder Klassenfahrten sinnvoll umgegangen werden kann.

Mehr Infos zum Thema finden Sie auf www.underjams.de.

Informationen über die Initiative Trockene Nacht e.v und das Blasentagebuch finden Sie hier:
http://www.initiative-trockene-nacht.de/ und http://www.blasentagebuch.de/

  • Facebook
  • Twitter
  • Google+
  • Linkedin
  • Pinterest
It is main inner container footer text