Ein fulminantes Kinderbuch für alle, die traumhaft schöne Geschichten und Musik lieben: „Mozart in der Zukunft“ von T. M. Rodrigues-Peters

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Zum Inhalt von „Mozart in der Zukunft“:

Max – ein Junge von heute: 12 Jahre alt, ein begabter Klavierspieler, dem jedoch manchmal die rechte Leidenschaft für die Musik fehlt.
Was nicht allzu verwunderlich ist, schließlich würden seine Eltern in ihrem Sohn gerne einen zweiten Mozart sehen und lassen ihn deshalb oft mehr am Klavier üben, als es seiner Liebe zur Musik gut tut.

Ganz andere Sorgen plagen den echten kleinen Mozart – das Wunderkind – Mitte des 18. Jahrhunderts: nichts wünscht dieser sich sehnlicher, als einfach mal „nur“ Kind sein zu dürfen, Freunde zu haben, auf der Straße mit Gleichaltrigen zu spielen.

Dass Max und der kleine Mozart sich im Heute begegnen, viel voneinander lernen können und im jeweils anderen einen Freund finden, dafür sorgt der zauberhafte „Engel der Musik“, ein wunderschönes Wesen mit violetten Haaren und violetten Augen, das den beiden im Traum erscheint und sie für einige Tage ihr Leben gemeinsam verbringen lässt.

Oder war am Ende gar alles nur ein Traum?

Autorin Tanîa Maria Rodrigues-Peters hat mit „Mozart in der Zukunft“ eine originelle und unkonventionelle Geschichte voller Fantasie und Zauber für Kinder und Erwachsene verfasst.

Statt Anführungsstrichen um direkte Rede gibt es in diesem Buch Noten im Text:
Ein schönes und eindrucksvolles Zeichen dafür, mit wie viel Musik im Herzen, mit welcher Beschwingtheit und Freude diese Geschichte wohl geschrieben wurde.
(Und – um Bedenken auszuräumen -: die ersetzten Anführungsstriche tun der Lesbarkeit keinerlei Abbruch.)
Unterstrichen wird sie ganz ideal von den ebenfalls unkonventionellen und sehr lebhaften Illustrationen von Pedro Caraça.

„Mozart in der Zukunft“ schildert einfühlsam, wie Genialität und Kindheit sich ergänzen können statt im Widerspruch zueinander zu stehen, und wie die Liebe zur Musik so viel mehr bewirken und hervor bringen kann als „nur“ schönes Klavierspiel.
Das Buch regt zum Nachdenken an und entführt den Leser in spannende Gedankenexperimente:
Hätte Mozart auch heute – in Zeiten von DVD, Internet und mannigfaltiger anderer Versuchungen und Ablenkungen – es geschafft, als Genie Beachtung zu finden?
Und wie würde man sich wohl fühlen, wenn man in einigen hundert Jahren vor seinem eigenen Haus stände und keinen Zutritt mehr zu seinem Geburtsort hätte?

„Mozart in der Zukunft“ ist eines der Bücher, bei denen man sich kaum entscheiden kann, ob man es sich in „kleine Häppchen“ für mehrere Leseabende einteilen soll, weil es so schön ist, oder es lieber gleich „in einem Rutsch“ durch liest, weil die Geschichte so fesselnd und spannend ist und man gerne wissen möchte, wie sie ausgeht.
Eine ideale Lösung ist es sicher, seinen Kindern (unsere Altersempfehlung: ab dem frühen Grundschulalter) dieses Buch vorzulesen und gemeinsam die beiden Hauptdarsteller Max und den kleinen Mozart bei ihren abenteuerlichen Erlebnissen zu begleiten.
Denn „Mozart in der Zukunft“ bereitet nicht nur Kindern sondern auch Erwachsenen eine kurzweiliges und ansprechendes Lesevergüngen.

Und auch wenn es schade ist, dass die 96 Seiten dieses Buchs so schnell ausgelesen sind (ein Trostpflaster dafür ist die detaillierte Biografie der Autorin samt Foto. Es ist schön, so viel über den Menschen zu erfahren, der hinter diesem Buch steht.): die Geschichte kommt zu einem gelungenen und schlüssigen Ende, das den Leser das Buch zufrieden zuklappen lässt.

Es bleibt zu hoffen, dass es in Zukunft mehr von Tânia Maria Rodrigues-Peters zu lesen gibt!

„Mozart in der Zukunft“ von Autorin Tânia Maria Rodrigues-Peters ist in deutscher Sprache unter der ISBN 978-3837083989 im Buchhandel erhältlich; in portugiesischer Sprache unter dem Titel „Mozart no futuro“ unter der ISBN 978-3837094862; jeweils für 10,50 €.

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