Mystisch und packend: Das Kartenspiel „Wizard“

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Noch ist Sommer, aber allzu lange dauert es wahrlich nicht mehr, bis es wieder heißen wird „Der Herbst ist da!“.
Schnell werden die Tage dann kürzer, die Abende um so länger. Ideale Voraussetzung für lange, gemeinsame Spielrunden, für die es so viele, viele tolle Spiele gibt, von denen heute mal wieder an dieser Stelle eins vorgestellt und wärmstens empfohlen werden soll.

Nicht nur für die besagten Spielrunden daheim – jetzt noch draußen auf der Terrasse oder bald im gemütlichen Inneren des Hauses – , sondern auch als handliches Spiel für die Reise eignet sich das Kartenspiel, um das es heute geht, ideal.
Neu ist es auf dem Spiele-Markt wahrlich nicht, tatsächlich bereichert es das große Angebot der im Handel erhältlichen Spiele schon eine ganze Weile.
Und dennoch gibt es sicher den Einen oder Anderen, der noch nicht von „Wizard“ gehört hat – wie auch die abc-mama bis vor nicht allzu langer Zeit.

Spielidee und Spielmaterial
Der Ablauf der einzelnen Spielrunden dieses Kartenspiels erinnert in ganz groben Zügen an die Regeln des Skatspiels: Jeder Spieler spielt pro Stichrunde eine seiner Karte aus, der mit der höchsten Karte unter den ausgespielten erhält den Stich.
Dabei gibt vier Kartenfarben, von denen eine (meist) Trumpf ist.

Wizard“ besteht dabei jedoch aus je 13 Zahlenkarten in den vier Kartenfarben plus zusätzlich einer Zauberer- und Narrenkarte in jeder Spielfarbe. Außerdem gehört der „Block der Wahrheit“ zum Spielumfang, auf dem während des Spiels die jeweiligen Punktestände der Spieler festgehalten werden können.

Ziel ist es bei „Wizard“ nicht, mit seinen Karten die meisten Stiche zu gewinnen!
Tatsächlich geht es – passend zu den eindrucksvollen Karten mit ihren mystisch anmutenden Bildern und dem zauberhaft formulierten Regelwerk – bei „Wizard“ viel raffinierter zu: Am Ende wird nämlich der Spieler der Sieger sein, der im Laufe einer Partie die besten „seherischen Fähigkeiten“ bewiesen hat.

Das bedeutet: Sobald ein Spieler seine Handkarten für eine Stichrunde ausgehändigt bekommen hat, gilt es für ihn, diese kritisch zu prüfen:
Mit welcher Karte lässt sich ein Stich voraussichtlich gewinnen?
Wie stehen danach meine Chancen, mit meinen weiteren Karten noch mehr Stiche einzuheimsen?
Oder auch, mich danach dezent aus dem Ringen um die Stiche zurück zu halten und den anderen den Vortritt zu lassen?
Wie kann ich meine Karten vielleicht auch so ins Spiel bringen, dass am Ende gar kein gewonnener Stich vor mir liegt?

Ziel des Ganzen: Vor Beginn der Stichrunde (möglichst) exakt die Anzahl der Stiche vorauszusagen, die man am Ende der Runde gewonnen haben wird – denn ein richtiger Tipp wird mit reichlich belohnt!

Der Spielablauf
Zu Spielbeginn geht es noch sehr übersichtlich zu. In der ersten Stichrunde wird nämlich nur eine Spielkarte an jeden Spieler verteilt, folglich gibt es auch nur einen Stich zu gewinnen. Wer richtig lag, darf sich über die ersten Punkte freuen, die auf dem „Block der Wahrheit“ vermerkt werden.

Danach beginnt eine neue Stichrunde: Zwei Karten werden an jeden Spieler ausgeteilt, jeder begutachtet seine wieder kritisch, wägt im Stillen seine Möglichkeiten ab und gibt seinen Tipp für die Anzahl der am Ende erhaltenen Stiche ab, bevor das erneute Stechen zu beginnen.
Pro Runde wird eine Karte mehr pro Spieler ausgeteilt, so dass sich bei drei Mitspielern – was gleichzeitig auch die Mindest-Mitspielerzahl ist – eine ganze Partie über satte 20 Runden erstreckt und die Spieler gut und gerne eine Dreiviertelstunde und länger in Atem halten kann.

Die Pluspunkte des Spiels
Zunächst einmal überzeugen die schönen Karten durch ihre detailverliebte, ansprechende Optik.
Wer Lust hat, sie sich einfach so mal alle anzuschauen: Die Karten einer Farbe lassen sich zu einem großen, durchgehenden Bild nebeneinander legen.

Das zweite große Plus gibt es für die einerseits lange Spieldauer (wenn ein Spiel Spaß macht, darf es schließlich auch gern mal richtig lange dauern!), andererseits für die gleichzeitige Möglichkeit, das Spiel nach jedem Stechen problemlos für eine Weile zu unterbrechen.
Die Spielstände sind schließlich notiert (hilfreich ist zusätzlich eine kleine Notiz, wer in der letzten Runde der Kartenverteiler war!).
Die macht das Spiel ideal zum Beispiel für die Reise mit der Bahn.

Den dritten Pluspunkt gibt es für den geringen Preis des Spiels in Relation dazu, wie viel Langzeit-Spielspaß es mit sich bringt.
Für wenige Euro im Handel erhältlich lässt sich mit „Wizard“ so für kleines Geld die eigene Spiele-Sammlung erweitern oder große Freude verschenken.

Langweilig wird es nie, da sich die Zukunft – sprich: die Anzahl gewonnener Stiche – eben weder mit viel Glück noch mit reichlich Spielerfahrung immer präzise voraussagen lässt.

Ein wenig sicherer wird man nach einigen Spielrunden zweifelsohne dabei die ungefähre Anzahl im Vorfeld zu nennen, erfahrene Kartenspieler sind Kinder anfangs sicher ein wenig im Vorteil.
Aber genauso gibt es in praktisch jeder Runde Unvorhersehbarkeiten, auf die man – mit etwas Glück und den richtigen Karten – so reagieren kann, dass sich das Ergebnis am Ende doch noch sehen lassen kann.
Mit weniger Glück wird einem die Partie durch die Karten der Mitspieler – besonders unberechenbar machen die „Zauberer“– und „Narren“-Karten mit ihren speziellen Rechten den Spielablauf – so richtig vermasselt werden.

Gut ist es dann, wenn man wenigstens mehr Stiche als gewollt und gewünscht eingeheimst hat als „voraus gesehen“, denn dann winken trotzdem einige Pluspunkte für diese Runde. Im „schlimmsten Fall“ kann man aber auch so daneben liegen mit seiner Vorhersage, dass bereits erhaltene Punkte wieder eingebüßt werden!

Fazit
Ein faszinierendes Spiel für Jung (ab 10 Jahren) und Alt, für Familien und andere Spielrunden (von 3 bis 6 Spielern), das mit wenig Spielmaterial auskommt, schnell verstanden und erklärt ist und einen im Nu in seinen Bann zu ziehen vermag.

Mal lässt das Glück einem im Stich, mal ist es einem hold, mal kann man sich über unerwartete Stiche freuen, mal kommen sie einem so richtig ungelegen: Bei „Wizard“ geht es – trotz der ruhigen Phasen im Spiel – lebhaft, gesellig und emotional zu. Wie es bei einem Spieleabend oder -nachmittag mit Freunden oder Familie auch sein soll!

Alle Infos zum Spiel
Mehr zu Wizard“ auf den Internetseiten von Amigo.

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