Der Lauf eines Jahres: Kaum ist das Weihnachtsfest vorbei, warten neben Karnevalsartikeln in den Regalen der Supermärkte bereits Frühlingsdeko und Osterhasen sämtlicher Couleur auf Käufer.
Wunderbar passend zur Jahreszeit in fröhlichen Frühlingsfarben nach dem tristen Grau eines langen Winters.
Wie bei anderen christlichen Festen auch scheint der Ursprung des Osterfests in Anbetracht der bunten Fülle oft ein wenig (zu sehr) in den Hintergrund gerückt zu sein.
Ostern = Ostereier, Osterhasen, Osterferien? Keine Frage: Diese Dinge machen besonders aus Sicht der Kinder das Osterfest zu einem attraktiven Familienfest.
Ostern ist aber natürlich viel mehr! Ein altes Fest mit biblischem Hintergrund und langer Tradition.
„Warum feiern wir eigentlich Ostern?”, werden (sich) dieser Tage manche kleine Leute fragen
„Woran erinnern wir uns genau an den Tagen um den Ostersonntag?”
Vielleicht wird die Frage in den nächsten Tagen und Wochen einmal zu Hause gestellt. Und da wäre es doch prima, die passenden Antworten parat zu haben, auch wenn das eigene Wissen rund um Ostern ein wenig „eingestaubt” ist:
Wie lange dauert die Osterzeit?
Die Osterzeit beginnt am Vorabend des Ostersonntags und dauert eine recht lange Zeit, genauer gesagt 50 Tage bis einschließlich Pfingsten.
Nicht zu verwechseln ist die Osterzeit mit der 40-tägigen Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Karsamstag.
Wann im Jahr feiern wir Ostern?
Der genaue Termin im Kalender ist abhängig vom Stand des Mondes. Der Sonntag, der dem ersten Vollmond im kalendarischen Frühling folgt, ist der Ostersonntag.
Welche Tage enthält die Karwoche?
Mit dem Palmsonntag – dem Sonntag vor dem Ostersonntag – beginnt die Karwoche. Nach Gründonnerstag und Karfreitag endet die Karwoche am Karsamstag, dem Tag vor Ostersonntag.
Was geschah laut Neuem Testament an diesen Tagen und wo kann es nachgelesen werden?
In allen vier Evangelien des Neuen Testaments – Matthäus, Markus, Lukas und Johannes – wird vom Einzug in Jerusalem, von der Kreuzigung und der Auferstehung erzählt.
Für Kinder ansprechend und altersgerecht findet man diese Geschichten in jeder Kinderbibel.
Palmsonntag
Am Palmsonntag ritt Jesus – bescheiden auf dem Rücken eines Esels – in die Stadt Jerusalem hinein. Die Menschen in Jerusalem begrüßten Jesus herzlich als den lang erwarteten Heilbringer, der ihnen Frieden und Gerechtigkeit bescheren sollte, und drückten die Freude über seine Ankunft aus, in dem sie einen Teppich aus ihren Mänteln vor ihm ausbreiteten und am Wegesrand mit Palmzweigen schwenkten.
In Palmsonntagsprozessionen, an denen Jung und Alt mit geschmückten und geweihten Palmstöcken – oft aus Buchsbaum – teilnehmen, wird diesem Einzug in Jerusalem vielerorts am Palmsonntag gedacht.
Gründonnerstag und Karfreitag
Statt eines Dieners, wie dieser Zeit üblich, wusch Jesus den Jüngern ihre staubigen Füße, als diese sich zur gemeinsamen Mahlzeit mit ihm einfanden.
Anschließend an diesem Vorabend seiner Kreuzigung nahm Jesus zusammen mit seinen Jüngern am festlich gedeckten Tisch sein Abschiedsmahl ein. Bald würde er nicht mehr unter ihnen sein, sondern gefangen genommen und getötet, verkündigte er seinen Jüngern, und dass einer von denen am Tisch ihn verraten würde.
Nachdem er Judas als Verräter benannt hatte, teilte er Brot und Wein mit seinen Jüngern.
Nach dem Mahl ging Jesus, gefolgt von seinen Jüngern, hinaus in die dunkle Nacht bis vor das Stadttor Jerusalems. Dort im Garten Gethsemane am Fuß des Ölbergs wollte Jesus die Nacht verbringen.
Petrus versicherte Jesus, dass er zu ihm halten würde, selbst, wenn alle ihn verließen, doch Jesus wusste, dass dieser ihn dreimal verleugnen würde, noch ehe der Hahn am nächsten Morgen dreimal gekräht haben würde.
Jesus bekam Angst vor seinem bevorstehenden Tod und bat drei seiner Jünger, mit ihm die Nacht über wach zu bleiben und zu beten. Während sich Jesus mehrmals alleine zum ungestörten Gebet zurück zog, waren seine drei Begleiter jedoch jedes Mal eingeschlafen, wenn Jesus zu ihnen zurück kam.
Verraten von Judas wurde Jesus kurz darauf festgenommen und zu seiner Verurteilung gebracht. Das Volk habe er aufgebracht und sich als Sohn Gottes bezeichnet, so lauteten die Vorwürfe.
Der Präfekt des römischen Kaisers – Pontius Pilatus – hingegen war nicht von der Schuld Jesu’ überzeugt und wollte das Todesurteil nicht sprechen.
Statt dessen ließ er das Volk entscheiden, wer hingerichtet werden sollte: Ein Gefangener namens Barrabas oder Jesus? Das aufgehetzte Volk entschied, dass Barrabas die Freiheit geschenkt werden sollte, während Jesus auf dem Berg Golgotha den Tod am Kreuz sterben sollte.
Stumm lässt Jesus alles über sich ergehen, trägt das schwere Kreuz und stirbt schließlich begleitet von einer plötzlich einsetzenden großen Finsternis gekreuzigt zwischen zwei anderen Verbrechern.
Nach dem Eintreten des Todes bat ein heimlicher Jünger Jesu’ – Joseph von Arimathia – Pontius Pilatus um Erlaubnis, Jesus vom Kreuz nehmen und in der Nähe bestatten zu dürfen. Eingewickelt in weiße Tücher wurde Jesus in eine Höhle im Fels gebracht, die als seine Grabstätte hergerichtet worden war, und die Höhle wurde mit einem schweren Stein verschlossen.
Als Maria von Magdala am dritten Tag zum Grab kam, sah die, dass der Stein beiseite gerollt worden war. Im Felsen war das leere Grab zurück geblieben, in dem die gefalteten Tücher lagen.
Während sie am leeren Grab um Jesus weinte, erschienen ihr zwei Engel an der Stelle, an der Jesus gelegen hatte.
Als sie sich umdrehte, erkannte sie, dass Jesus hinter ihr stand und mit ihr sprach. Bald werde er zu Gott in den Himmel aufsteigen und Maria von Magdala sollte den Jüngern von seiner Auferstehung berichten. Diese jedoch schenkten ihren Worten keinen Glauben.
Am selben Tag waren zwei Jünger auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus, immer noch fassungslos über die Dinge, die sich zugetragen hatten. Jesus gab sich den beiden nicht zu erkennen und ließ sich von ihnen berichten, was in Jerusalem geschehen war.
Am Abend ging er mit ihnen, und als er bei Tisch das Segensgebet sprach, erkannten die beiden, wer ihr Begleiter gewesen war. Sogleich kehrten sie nach Jerusalem zurück, um den anderen Jüngern von der Auferstehung Jesu’ zu berichten.
Oft wird am Ostermontag an diese hoffnungsvolle Bibelstelle erinnert.
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