„Die drei Posträuber“ ist vielleicht nicht mehr die taufrischeste Geschichte, aber so zeitlos, dass sie junge Leser heute wie damals begeistern kann.
Die Zutaten dieses spannenden Kinderkrimis:
Drei Gangster, die einen millionenschweren Postraub im Sinn haben, ein Mädchen, das meint, sich alleine mit der Diebesbande anlegen zu müssen, und die Mupferbande, die gerade zur passenden Zeit nach neuen Abenteuern sucht und denen die Entführung der kleinen Draufgängerin durch die drei Räuber damit gerade recht kommt.
Ansonsten: Jede Menge skurrile Gestalten, eine riesengroße Portion Humor und natürlich ordentlich viel Spannung, wie es sich für eine Räubergeschichte gehört.
Zum Inhalt
Die 10-jährige Ivonka Pivonka hat lange Zeit geübt mit ihrem Lasso umzugehen. Allerdings nur an Bäumen, die sich nicht vom Fleck bewegen, geschweige denn sich wehren können.
Und so ist kein Wunder, dass sie die drei Posträuber, die sie am helligten Tag mit ihrem Wissen über deren geplanten Postraub konfrontiert, nicht wie geplant dingfest machen kann.
Statt dessen wird Ivonka von den „Drei Ottos“ zu einer jungen Dame – einer Gangsterbraut, wie sie im Buche steht – verfrachtet, die auf sie aufpassen soll, bis der Postraub samt Flucht nach Südamerika geglückt sind.
Für die Mupferbande – bestehend aus allerhand Jungs, immer bestrebt, neue Heldentaten zu vollbringen – steht fest: Das ist ein Fall für die Mupfer!
Die Spurensuche beginnt und beschert den Mupfern ein echtes Abenteuer, bei dem man bis zum Schluss nicht weiß, wie es ausgehen wird… .
„Die drei Posträuber“ ist eine wunderbar humorvolle Geschichte, die nur so wimmelt von verrückten Ideen und Geschehnissen, skurrilen Erwachsenen und witzig überzeichnetem Gangster-Jargon.
Schlag auf Schlag ereignen sich die Dinge und die Mupfer werden von ihrem detektivischen Spürsinn von einem Ort zum anderen getrieben, machen höchst interessante Begegnungen mit mehr oder weniger verrückten und auskunftsfreudigen Erwachsenen, während Ivonka selbst eine durchaus nicht unangenehme Woche verbringt.
Von der Erscheinung her ist dieses Buch ein bunter Mix verschiedenster Elemente.
Die Einführung der Personen zu Beginn des Buchs erinnert an ein Theaterstück, im Verlauf der Geschichte werden immer wieder Textteile durch Bilder samt Sprechblasen ersetzt und ergänzt, wie man es aus Comics kennt.
Jede Menge solcher Schwarz-Weiß-Zeichnungen und Text in verschiedensten Schriftarten erhöhen das Tempo dieser ohnehin schon rasant erzählten Geschichte und machen es zu einem richtig kurzweiligen Leseerlebnis, bei dem neben jungen Krimifans auch kleine Comicfreunde voll auf ihre Kosten kommen dürften.
Selbst Kinder, die nicht zu den ausgesprochenen Leseratten gehören, wenn es um das Lesen langer Texte geht, aber flotte Abenteuergeschichten mit viel Witz mögen, werden diese Geschichte gerne verschlingen und an der abwechslungsreichen Mischung ihren Spaß haben.
Fazit: Spannend, sehr lustig und mal was ganz Anderes ist das Buch „Die drei Posträuber“ von Christine Nöstlinger, das sich prima als Geschenk für Kinder zwischen etwa 8 und 10 Jahren eignet.
Erhältlich ist die rund 140 Seiten starke, gebundene Ausgabe aus dem Verlag Ueberreuter für 9,95 € unter der ISBN 978-3800054688.
Wer lieber schaut als liest: Die Geschichte wurde vor rund 10 Jahren verfilmt und ist unter dem gleichen Titel als DVD im Handel erhältlich.