Keine Lust aufs Zähneputzen? Tipps und Tricks, wie es trotzdem gelingt

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Ein strahlendes Kinderlachen? Da denkt man doch gleich an zwei Reihen blitzblanker, weißer Milchzähnchen.
Nicht vorgesehen in dieser Idealvorstellung: Gelbe Zahnbeläge, Karies, gar Füllungen bereits im zarten Alter.

Der Weg zu gesunden Zähnen ist heutzutage leicht zu ebnen.
Regelmäßiges Zähneputzen neben einer ausgewogenen Ernährung“ lauten die Zauberworte, die in diesem Fall wahrlich nichts mit Zauberei zu tun haben, sondern mit Sorgfalt und Konsequenz.

Leider erkennen Kinder den „Ernst der Lage“ – sprich: welch unangenehmen, im schlimmsten Falle lebenslangen Folgen vernachlässigte Zahnpflege bedeuten kann – in jungen Jahren noch nicht, sobald sie selbstständig zu Zahnbürste und Zahnpasta greifen könnten und sollten.

So steht für Eltern jahrelang die wenig erfreuliche, an Sisyphusarbeit grenzende Herausforderung auf der Tagesordnung, immer wieder dafür zu sorgen, dass wirklich jeden Tag mehrmals zur Zahnbürste gegriffen wird.
Statt Begeisterung in Anbetracht dessen, dass Mama und Papa sich so sehr sorgen und kümmern, darf man stattdessen eher Unlust und genervte Gesichter vom Nachwuchs erwarten.

Wie man diesen bei größeren Kindern begegnet und bei kleineren den Weg dahin ebnet, dass Zähneputzen einfach zu einer nicht mehr hinterfragten Selbstverständlichkeit wird?
Hier unsere Tipps zum Thema:

Zähneputzen? Von Beginn an selbstverständlich!
Sobald die ersten Zähnchen da sind, werden diese geputzt. Jeden Tag, ohne Ausnahme. So tritt schnell eine Gewöhnung ein, auch wenn am Anfang die Skepsis beim Baby groß sein wird und sich vielleicht in lautstarkem Protest äußert.
Seien Sie erfinderisch, um ihm die paar Minuten zu versüßen. Singen Sie ihm etwas vor oder suchen Sie sich Unterstützung vielleicht von älteren Geschwisterkindern, die die Aufmerksamkeit mit einem Fingerspiel auf sich ziehen können.

Sobald das größer gewordene Kind selbst die Zähne putzen möchte und kann, ist Kreativität und Ausdauer gefragt, denn was ihm anfangs ungemein verlockend und interessant erscheinen wird – Machen wie die Großen! – verliert seinen Reiz meist auch schnell wieder, wenn der Nachwuchs realisiert, dass Zähneputzen nun doch nicht so die rasend unterhaltsame Beschäftigung ist!
Eine Sanduhr zur Einhaltung der Putzzeit, witzige Zahnbürsten und Kinderzahnpasta – öfter mal ‚was Neues! – sorgen für bunte Abwechslung.

Den kindlichen Ehrgeiz wecken!
Egal, ob das Kind schon alleine putzt oder Sie noch die Zahnbürste meist führen: Je sichtbarer die Stellen sind, an denen Belägen gründlich der Garaus gemacht werden muss, je prägnanter der Vorher-Nachher-Vergleich ausfällt, desto motivierender ist es für alle Beteiligten, die Zahnbürste zu schwingen.

Kautabletten oder Lösungen, die Zahnbeläge farbig sichtbar machen, sind nicht nur für kleine Zahnputzmuffel eine gute Sache, um dem Kind unmissverständlich vor Augen zu führen: Die Ermahnung zum regelmäßigen Zähneputzen ist weder elterliche Schikane noch Beschäftigungstherapie! Da bleibt tagtäglich im Mund tatsächlich einiges zurück, das nicht nur nicht schön aussieht, sondern auf Dauer wirklich zum Problem werden kann, wenn nur mal husch-husch locker über die Zähne geputzt wurde!

Andererseits sind strahlend weiße Zähne nach einer „Zahnfärbetablette“ ein tolles, motivierendes Erfolgserlebnis für alle, die richtig gut geputzt haben!

Nach dem Kindergartenalter
Größere Kindern – spätestens ab dem Grundschulalter – kann man durchaus mit sachlichen Argumenten begegnen.
Natürlich soll es nicht darum gehen, Ängste vor ruinierten Zähnen aufzubauen oder gar mit dem nächsten Zahnarzttermin zu drohen, aber das Kind darf und soll natürlich wissen:
In der Zahnarztpraxis, da ist eine/r, der/die genau hinschauen und kein Blatt vor den Mund nehmen wird, wenn es Defizite in Sachen Zahnpflege gibt.
Ein wenig peinlich ist das dann schon, oder?

Wahrlich knifflig: Zähneputzen mit Zahnspange
Die feste Zahnspange erfreut sich erfahrungsgemäß heute größerer Beliebtheit als früher.
Was damals eher wenig Anlass zur Freude gab und am liebsten hinter geschlossenen Lippen versteckt wurde, wird heute voller Stolz und Selbstbewusstsein lächelnd präsentiert in der Überzeugung: Die Zahnspange ist die Chance, den Rest des Lebens anderen das schönste Lächeln schenken zu können.

Die Zeit mit fester Zahnspange ist gleichzeitig die, in der Zahnpflege die allerhöchste Priorität eingeräumt werden sollte. Darauf wird auch der Kieferorthopäde nachdrücklich hinweisen.
Selbst wenn das Kind oder der Jugendliche schon verantwortungsbewusst genug sein sollte, um dies zu beherzigen: Vertrauen ist gut, elterliche Kontrolle in diesem Falle jedoch nicht verkehrt!

In jedem Alter des Kindes gilt außerdem:

  • Werden Sie niemals müde, Kinder mehrmals täglich ans Zähneputzen zu erinnern! Eine Lieblingsbeschäftigung, die über viele Jahre immer zuverlässig ausgeführt wird, wird das Zähneputzen wohl nur bei wenigen Kindern!
  • Die richtige „Ausrüstung“ muss sein – und ein wenig Abwechslung!
    Bei mehreren Kindern bietet es sich an, dass jedes dauerhaft seine Zahnbürstenfarbe hat und einen farblich passenden Becher dazu, um Verwechslungen auszuschließen. Wechseln Sie für effizientes und hygienisches Putzen die benutzte Zahnbürste regelmäßig gegen eine neue aus.
    Lassen Sie Ihr Kind beim Einkauf mal eine Zahnpasta auswählen, die es spontan anspricht, vielleicht, weil diese laut der Werbung ein tolles Geschmackserlebnis verspricht (oder einfach nur einmal Abwechslung…), auch wenn Sie eigentlich „Ihre“ Marke haben.
    Probieren Sie es mal mit einer elektrischen Zahnbürste, die viele Kinder per se sehr viel spannender finden als die herkömmliche.
    Halten Sie Interdentalbürsten und Zahnseide immer griffbereit und sichtbar im Bad vor. Wer die Zeit fürs Zähneputzen schon minimieren möchte, wird erst recht nicht noch lange nach den passenden Utensilien suchen wollen…
  • Sorgen Sie für regelmäßige Zahnarztbesuche zweimal im Jahr und verbinden Sie diese ruhig mit etwas Positivem. Vielleicht gibt es einen Kiosk nebenan, bei dem das Kind sich anschließend eine Zeitschrift aussuchen darf, oder einen Supermarkt, in dem sich sicherlich eine Kleinigkeit finden lässt. So wird der Zahnarzttermin alle halbe Jahr vielleicht sogar als eine Art „vergnüglicher Familienausflug“ empfunden.
  • Gehen Sie mit gutem Beispiel voran! Putzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind die Zähne, um ohne viele Worte Putzdauer, Putztechnik und die Selbstverständlichkeit des täglichen Zähneputzens vorzuleben.

 

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