„Ob das mal alles gut gehen wird…?“ – Das wird es ganz sicher! Worüber Eltern sich vor der Einschulung ihres Kindes vielleicht Gedanken machen (Teil I)

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Kommt ein Kind in die erste Klasse, spricht man augenzwinkernd auch heute noch gerne vom „Ernst des Lebens“, der mit der Einschulung beginnt.
Auch wenn es in den folgenden Jahren tatsächlich nicht ganz so ernst zugehen wird, sondern für die meisten Kinder der erste Schultag den Beginn einer fröhlichen Zeit einläutet, stellen sich bei dem Gedanken, dass das eigene Kind sich nun nicht mehr tagtäglich in der Geborgenheit der heimeligen Kita befinden finden, sondern in der Schule, in der es bei üblicherweise mehr Kindern auch lauter, wilder und turbulenter zugehen wird, bei manchen Eltern vielleicht Sorgen und Ängste ein.

Manche lassen sich gar nicht so haarscharf in Worte fassen. Vielleicht ist es eher so ein diffuses Unwohlsein in Anbetracht des Unbekannten, das da kommt.

Präzise und mit großer Sicherheit lässt sich jedoch feststellen: Im Laufe der Zeit werden sich all diese anfänglichen Sorgen als völlig unbegründet erweisen!
Wahrscheinlich ist jedoch auch, dass die Grundschulzeit sicherlich die eine oder andere Turbulenz, Krise und neben allerlei Hochs auch einige Tiefs mit sich bringen wird!
Höchstwahrscheinlich jedoch keine Probleme, die sich nicht irgendwie lösen lassen, oder die sich umgehen ließen, indem man sich allzu früh theoretisch mit ihnen beschäftigt.

Üben Sie sich daher in Gelassenheit! Erwarten Sie mit Ihrem Kind zusammen voller Spannung und Vorfreude, was nach den Sommerferien auf Sie alle zukommt.

Aus viel persönlicher Erfahrung heraus lohnt es sich nämlich nicht, sich den Kopf zu zerbrechen über Fragen wie:

1 „Wird mein Kind Freunde finden?“
Per se wird sich bei vielen Kindern diese Frage gar nicht erst stellen, weil sie mit Kindergartenfreunden zusammen in die Grundschule starten.
Eher, wenn ein Umzug vor der Einschulung anstand oder das Kind nicht wohnortnah eingeschult wird, wird dies der Fall sein.

Der Gedanke, dass ein zugezogenes Kind vielleicht nur schwerlich Anschluss findet, wenn es in eine „eingeschworene Gemeinschaft“ hinein gerät, mag einem da kommen.
Berechtigt ist diese Sorge jedoch in den allermeisten Fällen nicht!
Hatte das Kind an seinem alten Wohnort Freunde? In der Nachbarschaft? In seinem alten Kindergarten?
Dann spricht doch wirklich rein gar nichts dagegen, dass es auch in der neuen Klasse schnell Anschluss finden und Freundschaften schließen wird!

2 „Was, wenn etwas Unerwartetes auf dem Schulweg passiert?“
Keine Frage: Geht das eigene Kind fortan alleine oder mit Freunden zur Schule und eben nicht mehr neben Mama und Papa in die Kita, ist dies eine neue Situation für alle Beteiligten, die ein wenig Gewöhnung bedürfen mag.

Ein wenig Sorge schwingt bei vielen Eltern sicherlich immer mit, wenn das eigene Kind allein unterwegs ist. Auch noch wenn die einst so Kleinen gar nicht mehr so klein sind… .
Gut so! Denn dieses gesunde Maß elterlicher Fürsorge führt dazu, dass man sich im Vorfeld Gedanken machen wird, wie das Kind tagtäglich sicher von A nach B kommt.

Sicherlich gibt es dabei schönere und weniger angenehme Schulwege, längere und kürzere, einfache und schwierigere.
Dabei muss der kürzeste nicht zwangsläufig auch immer der beste sein.
Legen Sie bei der Wahl der Route großes Augenmerk auf den Aspekt der Sicherheit: Bürgersteige sollten breit genug sein, sodass das Kind nie zu nahe an den Fahrbahnrand geraten muss.
Vielbefahrene Straßen sollten sicher an Ampeln oder Zebrastreifen zu überqueren sein.
Und natürlich sollte der Weg nicht durch dunkle, einsame Ecken führen.

Ihr Kind wird einsehen, dass kleine Umwege erforderlich sein können, wenn es dem guten Gefühl und der Sicherheit aller dient, weil es so mit Freunden statt alleine gehen kann oder nicht entlang der vielbefahrenen Hauptstraße gehen muss.

Fragen Sie im Zweifelsfall bei der Grundschule selbst nach bewährten, sicheren empfohlenen Schulwegen, üben Sie diese viele Male mit Ihrem Kind, zeigen Sie ihm, wo besondere Aufmerksamkeit erforderlich ist, wo „Tücken“ lauern können, wo es Alternativen zur sicheren Straßenüberquerung findet, wenn die Ampel einmal ausfällt, aber auch, wo es sich Beistand holen kann (in Geschäften, der Polizeistation oder in öffentlichen Gebäuden, bei Bekannten…), wenn unterwegs einmal die Hilfe Erwachsener vonnöten sein sollte.

So gut vorbereitet ist das Kind sicher und selbstbewusst unterwegs und Sie als Eltern können beruhigt sein.

3 „Ist mein Kind den Ansprüchen der Schule gewachsen?“
Bei der Einschulungsuntersuchung hat das Kind grünes Licht für seinen Start in die Schule bekommen? Dann wird dem auch so sein, dass es alle Voraussetzungen erfüllt, dort glücklich und erfolgreich zu werden.
Auch im Kindergarten wurde ganz sicher ein Auge aufs Kind hinsichtlich seiner Schulreife geworfen. Im Laufe der Jahre wurden zudem bei den zahlreichen Vorsorgeuntersuchungen stets seine altersgerechte Entwicklung festgestellt?

Wem trotz allem noch Zweifel daran kommen, dass das eigene Kind reif für den Schulalltag ist: Auch seine Lehrer werden das Kind künftig tagtäglich in ihrem Blick haben und seine Fortschritte und sein Verhalten viel kompetenter, routinierter und sachlicher einzuschätzen wissen als Eltern dies vermögen.
Und sollte es tatsächlich einmal irgendwo hapern, brauchen Sie sich deshalb wahrlich keine Sorgen zu machen, dass dies unentdeckt bleiben wird.

Beobachten Sie selbst Ihr Kind dazu selbst im Alltag (Wie klappt es beispielsweise mit den Hausaufgaben?), nutzen Sie angebotene Elternsprechtage für regelmäßige, ausführliche Rückmeldungen, Elternabende für den Austausch mit anderen Eltern und um Informationen über Lernmaterial und Lernziele zu erhalten, und alle Zweifel, dass das Kind zum Zeitpunkt der Einschulung vielleicht doch noch nicht startklar für den Schulalltag gewesen sein könnte, werden sicherlich alsbald verfolgen sein.

4 „Andere in seinem/ihrem Alter können aber schon rechnen und lesen!“
Mag sein. Es ist sogar wahrscheinlich, dass das so sein wird.
Aber das wird garantiert nicht von Ihrem Kind erwartet und es ist nicht selbstverständlich, auch wenn es wohl in jeder ersten Klasse das eine oder andere Kind geben wird, das für sein Alter schon beachtlich gut rechnen, ziemlich sicher schreiben oder recht flüssig lesen kann.

Was Eltern zu denken gibt (übrigens sowohl denen der Kinder, die etwas weiter voraus sind, als auch denen, die auf den Gedanken kommen könnten, dass ihr Kind womöglich „hinterher hinkt“!), ist für Grundschullehrer Alltag und Routine.
Sie werden es im Unterrichtsgeschehen so zu handhaben wissen, dass kein Kind sich langweilen muss, weil es schon „alles“ kann, und kein anderes auf der Strecke bleiben wird, das eben alters-übliche Fortschritte macht.

Kurz und gut: Ihr Kind wird keinerlei Nachteile haben, wenn es am ersten Schultag weder rechnen kann noch die Buchstaben kennt! Statt dessen hat es nun viele, viele Jahre vor sich, die genau dafür gedacht sind, all dies in Ruhe und Gelassenheit zu lernen!
Und nach der Grundschulzeit wird keiner mehr danach fragen, welches Kind als erstes seinen Namen schreiben oder Aufgaben bis 100 lösen konnte!

Der Artikel endet hier, die Fragen vielleicht noch nicht? Übermorgen geht es weiter hier an dieser Stelle mit vier weiteren Fragen – und natürlich Antworten!

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2 Kommentare

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