Der Frühling ist die Jahreszeit, die jedes Jahr aufs Neue zu faszinieren vermag, die begeistert und zum Staunen einlädt.
Wo gestern noch kahle Zweige sich langweilig braun gegen den blauen Himmel abzeichneten, sind sie heute schon gesprenkelt von frischem Grün.
Ein wenig Sonne, ein wenig Regen und ein wenig lang vermisste und ersehnte Wärme – und schon erwacht alles zu neuem Leben.
Blüten in den schönsten Farben sorgen für bunte Farbtupfer in allen erdenklichen Nuancen. Nach winterlicher Träge herrscht rege Betriebsamkeit, wo Vögel ihre Nester bauen. Und jeden Tag gibt es für den aufmerksamen Beobachter Neues zu entdecken.
Das alles vor einer Himmelskulisse, die in morgens noch kalter, glasklarer Frühjahresluft so blau erstrahlt wie sonst nie im Jahr. Und die mit typisch unstetem Aprilwetter dafür sorgen kann, dass Regentropfen, Hagelkörner und Lichtspiele dank rasch vorbeiziehender Wolken binnen Minuten allem jenseits der Terrassentür einen wieder ganz neuen Anblick verleihen können.
Diese Faszination im Bild einzufangen reizt viele, die eine Kamera ihr Eigen nennen. Leider gelingt dies jedoch nicht immer zur eigenen vollen Zufriedenheit:
Die in natura so spektakuläre Blüte wirkt auf dem Foto später eher fade und langweilig.
Die Weite des beeindruckenden Blütenmeers will sich dem Bild-Betrachter nicht so recht in voller Pracht darstellen.
Und die Kinderfotos vom ausgelassenen Spielen im Garten sind zum Großteil einmal mehr recht unscharf geraten?
Das muss nicht sein! Hier einige Tipps für schöne Frühlingsfotos, die echte Hingucker werden können:
Immer wieder das schönste Motiv: Der liebe Nachwuchs
Genießen Sie den Moment und fangen ihn ein
Kaum etwas Langweiligeres im Fotoalbum gibt es als die typischen „Jetzt alle mal schön lächeln!“– Familienfotos, die bei Feierlichkeiten und offiziellen Anlässen natürlich ihre Berechtigung haben, im Alltag aber eher fehl am Platz sind.
Statt Ihre Kinder stets möglichst vorteilhaft in Szene setzen und ins Bild positionieren zu wollen, machen Sie öfter mal Schnappschüsse, wie das Leben sie schreibt!
Drücken Sie auf den Auslöser, wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen auf der gekräuselten Nase vom Sohnemann kitzeln und gen Frühlingshimmel geblinzelt wird.
Fangen Sie die erste Federball-Partie mittels Teleobjektiv in Nahaufnahmen ein – Frust und Freude in den Gesichtern der Spieler inklusive, anstatt später eher nichtssagende Spielszenen aus großer Entfernung.
Entwickeln Sie ein Gespür für Motive, die später ungewohnte Perspektiven bieten, zum Beispiel das kopfüber am Ast schaukelnde Kind, dem die Haare gen Erdboden fallen, oder den chillenden Teenager auf dem Gartenstuhl, dessen Gesicht mal nicht von vorn geknipst wird, sondern vielleicht von schräg hinten, auch wenn dies gegen das Sonnenlicht geschieht.
Solche festgehaltenen Alltagsmomente erzählen dem Nachwuchs später viel mehr von seiner Kindheit als jedes arrangierte Foto.
Bringen Sie Bewegung ins Spiel!
Verlassen Sie öfter mal die gewohnte Fotografier-Höhe und -Position!
Liegend die blühenden Kirschzweige vor dem blauen Sommerhimmel einzufangen hat einen ganz anderen Effekt als dies stehend zu tun.
Besonders bei Kinderfotos sollte man sich generell auf Augenhöhe (oder noch darunter) begeben anstatt von oben herab zu fotografieren. Da gilt beim nachmittäglichen Spielen genauso wie beim Im-Bilde-Festhalten kleiner Kuchenesser beim Kindergeburtstag!
Nehmen Sie die kleinen Naturschauspiele des Frühlings mit
Starke Kontraste von Sonnenlicht und Schatten oder kräftige Farben wie ein sattes Rasen-Grün sorgen oft allein schon für einen effektvollen Hintergrund, wenn Kinder im Garten mit der Kamera „eingefangen“ werden.
Seien Sie experimentierfreudig, um sich die Erscheinungen des Frühjahrs für ausgefallene Bilder zu Nutze zu machen.
Leichtes Gegenlicht kann durchaus seinen Reiz beim Fotografieren haben, auch bei Porträtfotos. Morgennebel über der noch feuchten Wiese, mit etwas Glück vielleicht sogar einzelne Sonnenstrahlen, die durch noch spärlich begrünte Büsche fallen, im Hintergrund glitzernde Tautropfen auf frischen Blättern sind das gewisse Etwas, das typische Frühjahresfotos unverkennbar macht und Kinderbildern einen besonderen, verträumten Zauber verleihen.
Lassen Sie für Ihre Bilder eigene Maßstäbe gelten
… und lassen Sie sich nicht stets nur durch den Wunsch nach „schönen“ Fotos zum Drücken auf den Auslöser verleiten! Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters.
Und bei privaten Schnappschüssen ist es natürlich „erlaubt“, fernab von objektiven Maßstäben eines gelungenen Fotos zu entscheiden, was man für gut geworden erachtet und was ins Album darf!
Bevor Sie vorschnell löschen, weil Ihnen ein Bild beim ersten Durchsehen nicht perfekt genug erscheinen mag, betrachten Sie es mit Wohlwollen: Ein Foto kann einem durchaus ans Herz wachsen, auch wenn das tobende Kind ein wenig unscharf eingefangen wurde, die Augen geschlossen hatte oder hier und da aus dem Bildausschnitt rutschte!
Die Schönheit der Natur im Bild gebannt
Käfer und Blume – die kleinen Wunder der Natur
Frische Blüten sind tolle Motive für selbstgemachte Oster-Grußkarten, für Leinwände als zeitlose, zurückhaltende bis „knallige“ Wanddekoration für praktisch jeden Raum, als Basis eines selbst gestalteten Wandkalenders als Geschenk für einen echten Pflanzenfreund – oder einfach nur, um sich selbst an gelungenen Bildern zu erfreuen!
Eine von oben fotografierte Blume wirkt dabei jedoch schnell langweilig. Spannender wird es, wenn beispielsweise nur ein Teil der Blüte groß in Szene gesetzt wird, man sich dafür vielleicht auch einmal auf dem Bauch liegend an das Motiv heran wagt anstatt stehend von oben herab.
Effektiv ist häufig auch das Spiel mit Schärfe im Vordergrund und Unschärfe im Hintergrund, vor allem dann, wenn der Hintergrund nicht viel für das Bild tut. Ein verwitterter Holzzaun hingegen oder eine urige Steinmauer können schon wieder einen speziellen Kontrast zur Zartheit der Blüte bieten und das Bild so besonders eindrucksvoll gelingen lassen.
Das Beste ist immer: Probieren Sie einfach aus, was Ihnen in den Sinn kommt!
Das Schöne an der Digitalfotografie ist schließlich: Ein misslungenes Bild kostet nichts – außer höchstens der Zeit, es wieder zu löschen.
(Wer sich intensiver mit dem Thema „Blumen und Insekten fotografieren“ beschäftigen möchte, findet im Internet passend zum eigenen Erfahrungsstand und Equipment in Sachen Fotografie unter Suchbegriffen wie „Makrofotografie“ unzählige Seiten, die dies ebenfalls tun!)
Nicht am falschen Ende sparen
Auch wenn die Datenmengen auf der Speicherkarte dadurch größer und die Nachbearbeitungszeiten mittels Bildbearbeitungsprogramm dadurch vielleicht länger werden: Schöpfen Sie die Fähigkeiten Ihrer Kamera voll aus und wählen Sie eine möglichst hohe Auflösung beim Fotografieren!
Verkleinern, zurecht schneiden, das geht später immer noch am Computer. Ist jedoch ein Motiv dabei, das sich später perfekt so richtig großflächig an der Wohnzimmer machen würde, ist der Ärger grenzenlos, wenn die Auflösung schlichtweg ungenügend ist, um es in voller Pracht auf XXL-Leinwand drucken zu lassen.