Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon einmal mehr oder weniger insgeheim über die Schattenseiten des Weihnachtstrubels gegrummelt? Über die Hetze in der Stadt geflucht? Vor lauter Dingen, die bis zum Heiligen Abend erledigt sein wollen, ganz und gar den Weihnachtszauber übersehen, die herrlichen Düfte in der Dezemberluft gar nicht mehr wahrgenommen?
Und sich vielleicht mitten im Advent bereits gewünscht, der ganze Stress möge endlich bald wieder vorbei sein?
Geschenke, Weihnachtsbaum, Lebkuchenduft: Das alles verliert seinen Zauber, wenn kaum Aussicht auf Familienglück beim kommenden Fest besteht.
Das erleben auch Yule, Joseph und Myriam, 7 bis 12 Jahre alt, die drei Held(inn)en der Geschichte, die wir heute an dieser Stelle kurz vorstellen möchten.
Abgeschafft gehört Weihnachten! – rutscht es Myriam gar unbedacht heraus, die das Weihnachtsfest schon vor den Feiertagen so richtig satt hat! Nicht ahnend, welche Folgen diese vorschnell ausgesprochene Forderung haben wird…
Zum Inhalt von „Der Tag, an dem Weihnachten verschwand“
Drei Geschwistern steht wenigen Tagen vor Heiligabend ein trauriges Fest bevor: Der Vater ist vor kurzer Zeit ausgezogen, wohnt nun weit weg und wird Heiligabend wohl zum ersten Mal nicht mit ihnen feiern.
Enttäuscht, gestresst, traurig macht die Älteste der drei ihrem Ärger Luft: Ihretwegen könnte Weihnachten glatt abgeschafft werden!
So wettert sie hoch über den Wolken im Flugzeug auf der Heimreise zurück vom Vater zur Mutter.
Doch dann erleben die drei Kinder, wieder auf festem Boden gelandet, im wahrsten Sinne ihr blaues Wunder: Es herrschen strahlender Sonnenschein statt Schneematsch, hochsommerliche Temperaturen statt Dezember-Fröstelwetter – und von „Weihnachten“ will plötzlich außer ihnen noch nie jemand etwas gehört haben. Ihre Mutter kennt das Wort nicht, selbst die Suchmaschine liefert keine Treffer und trotz Dezember auf dem Kalender weit und breit keine Spur von üblicher Weihnachtsdekoration.
Weihnachten ist tatsächlich weg, gestrichen, ausgelöscht, spurlos verschwunden! Spurlos?
Nicht ganz! Ein mysteriöser Eisberg hat sich plötzlich gebildet, eine trotz tropischer Hitze fröstelnde Gestalt begegnet den Dreien verdächtig oft…
Keine Frage: Die Kinder müssen den Dingen auf den Grund gehen, damit Weihnachten gerettet werden kann und nicht verloren bleibt!
„Der Tag, an dem Weihnachten verschwand“ ist ein kurzweiliges, modernes Märchen, das einerseits wunderbare Unterhaltung für junge Leseratten bietet, andererseits zum Nachdenken anregt:
Weihnachten einfach weg? Natürlich undenkbar!
Aber: Was würde einem selbst wohl am meisten fehlen?
Der Tannenbaum, die Ferien, die Weihnachtsbäckerei, das Krippenspiel – oder einfach nur die Geschenke?
Was ist das, was Weihnachten für viele zum schönsten und feierlichsten Fest des Jahres macht, auf das man sich freut und an das man sich gerne erinnert?
Liebevoll deutet diese Geschichte dezent immer wieder auf das, was Weihnachten seinen Zauber verleiht.
Es sind gewiss nicht die vollen Fußgängerzonen, garantiert nicht die hektische Jagd nach Geschenken, ganz sicher nicht das anstrengende Gedränge auf dem Weihnachtsmarkt.
Vielmehr ist es das leise angestimmte Weihnachtslied, vielleicht der Winterzauber im verschneiten Wald, vielleicht die funkelnden Sterne am eiskalten Nachthimmel, das Kerzenlicht, die Sehnsucht, die kleinen Wunder der Weihnachtszeit, auf die man hofft und die man vielleicht selbst schon erleben durfte.
Ein perfekte Mischung aus zeitgemäßer Geschichte, wie junge Leser sie gerne mögen, ein wenig packendem Kinderkrimi und romantischem Weihnachtsmärchen präsentiert sich mit „Der Tag, an dem Weihnachten verschwand“ auf den 160 Seiten des gebundenen Buchs.
Es macht Spaß, nach dem abendlichen Vorlesen gemeinsam weiterzuspinnen, wie sich dieses und jenes Rätsel wohl lösen, welche unerwarteten Wendungen die Geschichte noch bereit halten und ob und wie sich letzten Endes alles zum Guten fügen wird.
Bezaubernde Schwarz-Weiß Illustrationen von Joëlle Tourlonias begleiten die Geschichte und machen sie zum einem Rundum-Lesevergnügen für alle – ob groß, ob klein, ob jung, ob alt -, die Weihnachten lieben und niemals missen möchten!
Dies und das zum Buch:
„Der Tag, an dem Weihnachten verschwand“, 160 Seiten stark, ist jüngst (September 2014) erschienen im Ravensburger Verlag unter der ISBN 9783473368839 (12,99 €).
Hier auf seiner Internetseite lädt der Verlag dazu ein, das Buch interaktiv zu entdecken und alles Weitere über diese Weihnachtsgeschichte zu erfahren.
Zu empfehlen ist das Buch für „Selberleser“ ab etwa 7-8 Jahren, wobei es sich auch für noch Jüngere ideal zum Vorlesen eignet.
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