Jeder noch so schöne Tag geht einmal zu Ende und früher oder später heißt es „Schlafenszeit!“.
In der Kindergarten- und Schulzeit in der Regel bereits früh am Abend, in den Ferien hingegen, wenn morgens kein klingelnder Wecker einen aus den schönsten Träumen reißt, gerne auch mal ein wenig später.
Ideal ist es natürlich, wenn das Kind nach dem Zähneputzen und der Gute-Nacht-Geschichte zügig einschläft. So kann es während einer langen Nacht ausreichend Energie für den neuen Tag sammeln und auch die Eltern können die ruhigen, erholsamen Abendstunden noch ein wenig genießen.
Und wenn das Einschlafen (jenseits des Babyalters) nicht so problemlos gelingen will?
Dazu einige Erfahrungen aus Elternsicht, wie sich oft schon durch kleine Veränderungen im Tagesablauf, regelmäßig gepflegte Einschlaf-Rituale und eine schöne Schlafumgebung kleine Einschlafprobleme lösen lassen.
Wenn diese jedoch keine Verbesserung bringen, das Einschlafen häufig bis regelmäßig schwer fällt, sind Kinderärztin oder Kinderarzt bei Schlafstörungen die richtigen Ansprechpartner, deren Hilfe und Rat man unbedingt suchen sollte!
Ursachen erforschen
Gab es etwas am Tag, das das Kind sehr bewegt hat?
Gerade bei kleinen Kindern, die Erlebtes noch nicht gut einordnen und in Worte fassen können, ist es oft nicht einfach, den Grund für ihre innere Unruhe zu finden. Vielleicht war es eine Szene im Zeichentrickfilm, die bedrohlich wirkte, oder draußen beim Spielen der Streit mit dem Nachbarkind im Sandkasten?
Sachliche Erklärungen sind in diesen Fällen schwer, Wunder bewirken kann dafür oft allein schon die vertraute Stimme von Mutter oder Vater: Lassen Sie den Tag mit leiser Stimme Revue passieren, erzählen Sie Ihrem Kind von den tollen Dingen, die es erlebt und gelernt hat und malen Sie ihm aus, was am nächsten Tag Schönes auf es wartet.
Auch altersgerechte, wiederkehrende Rituale lassen das Kind den Tag verabschieden und sich aufs Schlafen einstellen. Sie helfen dabei zur Ruhe zu kommen, die Aufregungen eines Tages hinter sich zu lassen und so gut in den Schlaf zu finden.
Bei kleinen Kindern kann dies das gesungene Lied sein, das Fingerspiel, die beruhigende Kassette mit der „Einschlaf-Musik“ oder die vorgelesene Gute-Nacht-Geschichte.
Auch wenn einem älteren Kind das Einschlafen schwerer als sonst fällt, sind Sich-Zeit-nehmen und Zuwendung gefragt. Vielleicht bedrückt das Kind etwas und schon das Darüber-Sprechen kann eine große Erleichterung darstellen?
Bereitet ihm vielleicht etwas Sorge beim Gedanken an den kommenden Tag? Der Vokabeltest oder die Klassenarbeit? Vielleicht gab es auch Konflikte mit Mitschülern, die nicht gelöst werden konnten und am nächsten Morgen wieder auf dem Schulhof warten?
Zum Glück lassen sich für die meisten Probleme (gemeinsam) Lösungen finden und die wohltuende Bestätigung und das gute Gefühl, mit Ängsten und Sorgen nicht alleine dazustehen, können eine wertvolle Hilfe dabei sein, gut in den Schlaf zu kommen.
Eine behagliche Schlafumgebung schaffen
Eine behütete Wohlfühl-Atmosphäre ist ideale Voraussetzung für guten Schlaf.
Dazu gehören neben angenehmer Zimmertemperatur und frischer Luft ein wenig Licht (ob Nachtlicht, das einfallende Licht vom Flur oder im Sommer gedämmtes Tageslicht), das dem Kind das sicherere Gefühl gibt, sich in seiner vertrauten Umgebung auch während der Nachtstunden orientieren zu können.
Unterschätzen Sie dabei nicht die kindliche Phantasie und nehmen Sie daraus resultierende Ängste ernst. Auf Kinder können Geräusche, die in der Nacht lauter erscheinen als am Tage, und Schatten an den Wänden durchaus so bedrohlich wirken, dass sie das Einschlafen fast unmöglich machen.
Beobachten Sie mit ihrem Kind gemeinsam, was es von seinem Bett aus hört und sieht.
Eine – meist sehr einfache – Erklärung kann Ängste nehmen; das gemeinsame Nachschauen, dass sich wirklich kein Gespenst im Schrank und keine Spinne unter dem Bett befindet, für ungemeine Beruhigung sorgen.
Natürlich gehört auch Einiges ins und ums Bett, das dem Kind Geborgenheit vermittelt. Das können Puppe oder Teddy sein, Kuscheldecke oder Schmusetuch, vielleicht auch das leise abgespielte, bereits gut bekannte Hörspiel auf CD oder Kassette.
Wenn diese „Grundausstattung für guten Schlaf“ auch auf Reisen oder beim Wochenendausflug zu den Großeltern mit dabei ist, vermittelt sie ein vertrautes, gutes Gefühl und kann einen wichtigen Beitrag zum Einschlafen in eher fremder Umgebung leisten.
Den individuellen Schlafbedarf berücksichtigen
Kinder sind verschieden, auch in puncto Schlafverhalten. Manche verzichten schon früh auf den Mittagsschlaf, andere sind unleidlich, wenn sie nicht genügend Stunden Schlaf bekommen haben.
Richtwerte zum Schlafbedarf von Babys und von Kindern im Kleinkind-, Kindergartenalter und darüber hinaus können wertvolle Hilfe zur Orientierung sein, individuelle Abweichungen sollten jedoch bei der Planung der persönlichen Schlafenszeiten des Kindes berücksichtigt werden.
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