Wenn Mama nicht mehr kann – Burnout durch Doppelbelastung

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(Pressemitteilung): Berufstätige Mütter sind die Heldinnen der Neuzeit. Sie stehen im Job ihre „Frau“. Erziehen ihre Kinder zu leistungsfähigen Steuerzahlen. Begleiten ihren Partner, wenn sie nicht gerade selbst beruflich unterwegs sind, zu seinen beruflichen Verpflichtungen. Und das alles stets gut gelaunt und geduldig. Aber was ist, wenn diese Mutter plötzlich nicht mehr kann? Die Zahl der berufstätigen Mütter, die psychisch erkranken, ist in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen. Laut Marlene Rupprecht, Kuratoriumsvorsitzende des Müttergenesungswerkes, um rund ein Drittel in den vergangenen acht Jahren. In einer Vielzahl der Fälle kann der Zusammenbruch auf die Doppelbelastung durch Familie und Beruf zurückgeführt werden. Die Frauen leiden dann unter Schlafstörungen, Angst- und Essstörungen, Panikattacken, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, innerer Unruhe und Gereiztheit. Alles Anzeigen für eine tiefe Erschöpfung oder gar einen Burnout.

„Der permanente Zeitdruck. Das Hin- und Herspringen zwischen Spielgruppe, Praxis und unserem Zuhause. Das Geben als Therapeutin, die 24/7-Rufbereitschaft als Mutter, der Drang zum Perfektionismus und die Ohnmacht, keine Unterstützung zu haben. Das alles raubte mir den letzten Atem. Irgendwann war sie dann da. Die Diagnose – Burnout.“ In ihrem Buch „Wenn Mama nicht mehr kann“ beschreibt LOBAutorin Elké Richter-Diehl ihre Erfahrungen und gibt Müttern Tipps, wie sie sich vor einem Burnout schützen können.

1.) Der Stressspirale entweichen

Wer den eigenen Stress allzu viel analysiert, läuft Gefahr, hierdurch noch weiter in den Stressstrudel zu gelangen. Viel wichtiger ist es zunächst, der Spirale zu entkommen. Die Therapeutin rät daher: „Wenn Sie nachts nicht mehr schlafen können, sollten Sie tagsüber Entspannungsübungen in den Alltag einbauen.“ Helfen können beispielsweise ein 15-Minuten-Powerschlaf oder Atemübungen. Die Entspannung muss dabei die Anspannung überwiegen.

2.) Hilfe suchen – Hilfe annehmen

Vielen Frauen fällt es leichter, Hilfe zu suchen, als diese dann auch anzunehmen. Dabei ist das Annehmen der Hilfe elementar. Zum einen lastet die Anspannung nicht mehr ausschließlich auf den eigenen Schultern. Zum anderen wird auch der Kontakt zur Außenwelt bewahrt und die sozialen Bande können gepflegt werden. Unterstützung beim Burnout gibt es unter anderem bei Fachärzten und -kliniken, Therapeuten und soziale Stellen (Familienhilfen) wo entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.

3.) Sich selbst ernst und wichtig nehmen und Zeit geben

Erschöpfungserscheinungen müssen ernst genommen werden. „Dabei ist es nicht entscheidend, wie viele Kinder die Mutter betreut. Oder wie viele Stunden sie erwerbstätig ist. Wichtig ist die Tatsache, dass es ihr zu viel ist“, weiß die LOB Autorin und rät den Müttern daher, sich einfach nur mal hinzusetzen und nichts zu tun. Zuerst mal fünf, dann zehn Minuten, und langsam steigernd üben.

4.) Wiedereinstieg in den Alltag/Job planen

Plant die Mutter nach einer Auszeit oder einem Aufenthalt in der Klinik beziehungsweise Kur den Wiedereinstieg, ist es sehr wichtig, den Weg in den „ganz normalen“ Alltag oder Job zu überdenken und zu planen. Richter-Diehl rät den Müttern für den Wiedereinstieg, sich klar darüber zu werden, was geändert werden muss. Und wie sich das verwirklichen lässt.

5.) Positive Denkmuster entwickeln

Ängste und Sorgen sind oftmals Folgen negativer Denkmuster. Betroffene müssen lernen, diese Denkmuster in positive Denkprozesse umzuformen. Anstelle eines „Ich muss noch schnell telefonieren, einkaufen etc.“, kann auch der Satz stehen „Ich werde noch ein Telefonat führen, einkaufen …!“ Die eher stressbereichernden Füllwörter wie schnell, kurz, rasch, hurtig etc. sollten aus dem Wortschatz gestrichen werden.

Über LOB – Die Zeitschrift für berufstätige Mütter und Väter

Rabenmutter, Karriereweib, Weichei – negative Rollenbilder für berufstätige Mütter und Väter existieren genug. Nun gibt es endlich positiven Aufwind. LOB ist für Menschen, die tagtäglich den Spagat zwischen Beruf und Familie wagen. LOB ist die erste und einzige deutschsprachige Zeitschrift, die sich ganz diesem Thema widmet. Sie zeigt, wie man mit Freude und Erfolg Beruf und Familie vereinbaren kann. Es gibt jede Menge Vorbilder und Beispiele, Porträts familienfreundlicher Unternehmen, Informationen über flexible und innovative Arbeitsmodelle sowie Tipps fürs Familienleben. Und vor allem: Die Berater und Autoren von LOB kennen den täglichen Wahnsinn aus der eigenen Praxis. LOB erscheint als Einzelheft oder im Abo und kann direkt beim Lob Verlag bezogen werden. Im Online-Magazin www.lob-magazin.de finden berufstätige Eltern zahlreiche lesenswerte Ratgeberartikel, Veranstaltungshinweise und hilfreiche Informationen, um aus der Doppelbelastung ein doppeltes Glück zu machen.

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5 Kommentare

  1. Doppelbelastungen können wirklich zum totalen
    AUS und BURNOUT führen. Mir erging es leider auch so und mein Umfeld verstand die Welt nicht mehr! Der Ratgeber von Elké Richter-Diehl ( Wenn Mama nicht mehr kann) hat mich in dieser Zeit begleitet und mir wertvolle Tipps gegeben! Ich empfehle ihn gerne weiter, damit andere Mamas schon die Notbremse ziehen, bevor es zum Zusammenbruch kommt!

  2. Auch mir ist es vor Jahren so ergangen .Durch die vielen körperlichen Sypmtome begann ein Arztmarathon sondersgleichen .Hab den Ratgeber von Elke`Richter -Diehl deswegen geradezu verschlungen und mir gewünscht ,dass es so ein Buch damals als es bei mir aktuell gegeben hätte.
    Viele wertvolle Tipps!!

  3. Das Buch ist wirklich gut geschrieben und bietet eine wirkliche Hilfestellung. Auch Nichtbetroffene wie ich es bin, können die Übungen durchführen und somit etwas Ruhe in den Alltag bringen, damit es nicht zum Zusammenbruch kommt. Mich hat das Thema interessiert und dieses Buch hat mir sehr gut gefallen und ich kann es nur weiterempfehlen.

  4. Auchg ich stand schon mehrfach vor dem totalen Aus. Hilfe gab es weder von der Familie noch von den Ärzten – damals -. Es hieß nur immer-stell dich nicht so an. Tja; früher war alles anders. Ich habe das Buch gelesen und fand mich auf den Seiten bestätigt. Für jede Mutter zu empfehlen, die kurz davor ist – Übungen machen und wieder ausgeglichener zu werden – es hilft mir jetzt noch!

  5. DANKE an Verfasserinnen der Kommentare. Als ich diesen Ratgeber begann, war mein einziges Ziel, Tipps zum sofortigen Umsetzen geben zu können. Wenn ich die Kommentare lese, merke ich, dass mir dies gelungen ist.Hoffe sehr, dass ich auf diesem Wege eine grosse Hilfe bin, auch wenn es mir lieber wäre, es wären nicht so viele vom Burn-out betroffen!

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