Früher war vielleicht nicht alles besser – aber eben doch vieles anders!
Und so lieb und teuer uns heutzutage die schnellen Kommunikations- und umfassenden Informationsmöglichkeiten auch sein mögen: Hin und wieder erwacht doch der Nostalgiker in jedem von uns, wenn plötzlich Erinnerungen daran aufblitzen, wie es damals so war, vor der Zeit von Internet, Smartphone und Co. .
Erzählt man seinen Kindern davon, erntet man häufig ungläubiges (bis mitleidiges) Staunen.
Ein Beispiel: Fotos machen – Fotos angucken – Fotos mit anderen teilen.
Das war „früher“ tatsächlich keine Angelegenheit von Sekunden oder Minuten, sondern von Tagen oder Wochen!
Und Bilder landeten auch nicht auch auf Speicherkarten, Festplatten oder CDs, sondern üblicherweise hübsch chronologisch angeordnet im Fotoalbum.
Zum Glück! Denn irgendwann wird vermutlich jedes Kind seine Eltern mit Fragen löchern wie:
„Was hast du erlebt, bevor ich auf der Welt war?“
„Wie hast du als Kind ausgesehen?“
„Und wie war es damals so bei euch zu Hause?“
Alte Fotos in stattlichen Alben sind dann bester Ausgangspunkt, um zusammen mit dem Nachwuchs in die eigene Vergangenheit zu schweifen.
Und vielleicht finden sich passend dazu – verstaubt im Keller oder auf dem Dachboden? – einige typische Stücke der Zeitgeschichte, wie beispielsweise die Sammlung der einst liebsten Hörspiel-Kassetten, die anschaulich aus dieser „guten, alten Zeit“ zu erzählen vermögen?
Ihre Kinder werden staunen!
Das war vor 30, 40 Jahren Alltag!
Früher kam Musik nicht aus dem mp3-Player oder vom Smartphone. Und selbst CDs gab es vielleicht noch nicht oder sie waren gerade das absolute Novum, als Mama und Papa klein waren!
Ernten Sie an dieser Stelle mitleidige Blicke Ihres Kindes ob dieser scheinbar trostlosen Zeit, können Sie es natürlich beruhigen: Auf spannende Hörspiele und Kinderlieder musste dennoch nicht verzichtet werden!
Früher gab es schließlich: Schallplatten! Groß, schwarz, sperrig, die umgedreht werden wollten, wenn es am schönsten war, und ansonsten sehr sensibel waren, was ihren Umgang betraf.
Umgedreht werden mussten auch Kassetten – und bisweilen geduldig aus dem Rekorder gefriemelt, wenn mal wieder Bandsalat-Alarm herrschte.
Solche Technik „in echt“ erleben zu können, ist für Kinder natürlich eine spannende sowie für alle wahrscheinlich eine durchaus erheiternde Erfahrung.
Daher: Fragen Sie doch mal bei den Großeltern nach, ob die Enkelkinder sich auf fast vergessenen Fotonegativen auf Entdeckungsreise nach bekannten Motiven begeben dürfen oder auf der alten Schreibmaschine tippen können.
Erwarten Sie jedoch keine allzu große Euphorie für solch nostalgische Familien-Schätze!
Schnell werden selbst die Kleineren durchschaut haben, dass die Technik von anno dazumal durchaus ihre Tücken hatte… .
So sah es früher aus
Sicherlich wurde früher bei Weitem nicht so viel fotografiert wie dies heutzutage der Fall ist.
Nicht nur, weil es üblicherweise wohl nur einen Apparat im Haushalt gab. Es wurde auch mit viel mehr Bedacht fotografiert – jeder Film und jedes Foto kosteten schließlich Geld – und viel weniger auf gut Glück.
Zudem musste ein neuer Film zum Einlegen im Vorrat sein, wenn der aktuelle nach – gerne 24 – gemachten Bildern voll war, um überhaupt weiter knipsen zu können.
Und da stellte sich doch nicht selten die Frage, ob sich das überhaupt lohnte, musste dieser neue eingelegte Film schließlich auch erst einmal wieder voll werden, um dann (Wochen später…) zum Entwickeln gebracht zu werden… .
(An dieser Stelle HIER ein passender Link zum Thema „Urlaubsfotos“ für alle, die sich an diese Zeit ebenfalls noch lebaft erinnern können und möchten)
Dennoch: Wenn es etwas zu feiern gab, war der Fotoapparat auch damals zuverlässig mit am Start!
Und so gibt es heute in dicken Alben noch unzählige Bilder von Weihnachtsfesten, Einschulungen und Familienfesten längst vergangener Tage, die vielleicht schon vergessene Erinnerungen wecken und bis dato übersehene Details entdecken lassen, wenn sie zusammen mit dem Nachwuchs durchforstet werden.
Und das war früher normal!
Wer in den 70ern oder 80ern klein war, der mag beim Anblick seiner alten Bilder zunächst einmal froh sein, dass die Zeiten modisch betrachtet vorbei sind.
Es ist doch schon unglaublich, was da wieder ans Licht kommt, und der eigene Nachwuchs wird sich garantiert prächtig amüsieren über das Kind da auf den Bildern, das viele Jahre später seine Mama oder sein Papa wurde:
Bunte Latzhose aus Cord, geringelter Strickpulli in nicht gerade dezenten Farben im Winter; im Sommer nicht minder bunte Kniestrümpfe in dicken Clogs aus Holz an den Füßen – und dann erst diese Frisur!
Aber: Hätte sich seitdem nichts verändert, gäbe es doch auch viel weniger zu erzählen, zu staunen und zu lachen?!