Jeder kennt vermutlich diesen Ausdruck. Viele benutzen ihn, mag er bei genauem Hinhören vielleicht auch seltsam anmuten: „Zwischen den Jahren…“.
Welche Zeit soll denn damit gemeint sein, lassen unsere Kalender doch heutzutage keinen Zweifel mehr daran, wann ein Jahr endet und ein neues beginnt? So kann es streng genommen doch gar kein „Zwischen den Jahren“ geben!? Dennoch hat sich diese schöne Redewendung gehalten. Zu Recht, weiß doch jeder im Grunde, was sie meint, und weckt der Gedanke an diese ganz besonderen Tage im Jahr bei vielen doch positive Assoziationen und schöne Erinnerungen.
„Zwischen den Jahren“ – damit werden die Tage zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag bezeichnet. Gut zwei Wochen, in denen viele Kinder ihre Ferien genießen dürfen, viele (wenngleich sicherlich auch viele nicht!) Erwachsene gleichsam ihre freien Tage, in denen – vielleicht das einzige Mal im Jahr? – die realistische Chance besteht, den Wunsch nach Ruhe, Gemütlichkeit und ein wenig Abgeschiedenheit von „der Welt da draußen“ wahr werden zu lassen. Tage, an denen man mal getrost und guten Gewissens vergessen kann, was die Uhr sagt, welcher Wochentag ist oder welches Datum auf dem Kalender prangt. Tage, an denen man getreu der Devise „Warum heute? Morgen ist auch noch früh genug. Oder übermorgen…“ einfach mal faul sein darf, die Seele baumeln lassen kann, sich am helllichten Tag das gönnen darf, was der Alltag einem sonst verwehrt: Sich mit einer Wolldecke und einem guten Buch aufs Sofa verkriechen vielleicht. Schlafen. Einfach mal nicht da sein. Einfach mal nichts tun, von dem man abends behaupten würde, dass es besonders sinnvoll war.
Zu schön, zu kostbar diese Stunden und Tage, um sie ungenutzt verstreichen zu lassen! Und dennoch besteht genau diese Gefahr, weil schöne Zeit eben auch immer besonders schnell vergeht. Wie das gelingt mit dem Ausnutzen und Genießen? Dafür gibt es leider kein Patentrezept! Sicherlich hilft jedoch Folgendes: Hören Sie in sich hinein:
Was möchten Sie? Und mal nicht: Was möchten andere von Ihnen?
Ein paar Tage im Jahr sollte jeder das Recht haben sich zurückzuziehen. Schalten Sie das Smartphone aus und seien Sie mal nicht allzeit parat, um auf Nachrichten zu reagieren, auf Fragen zu antworten oder Termine für die Zukunft abzustimmen, die keine wirkliche Dringlichkeit erfordern.
Was muss ich tun, damit ich mich wohlfühle?
Wenn Sie nicht der Typ sind, der „einfach mal nichts“ tun kann, dann versuchen Sie es besser gar nicht erst! Wer am Ende eines Tages oder auch nach dem Urlaub das Gefühl braucht, etwas Sinnvolles getan zu haben, produktiv gewesen zu sein, sollte sich davon nicht abhalten lassen. Der sollte stattdessen den Luxus genießen, Unerledigtes nun vielleicht ungestört tun zu können, während die Kinder noch mit ihren Weihnachtsgeschenken beschäftigt sind und ihnen nach all dem Trubel womöglich der Sinn nach Ruhe und Abgeschiedenheit in ihren Zimmern steht .
Wenn Sie die also die Lust packt, den Keller ausmisten, potentiellen Sperrmüll auszusortieren, frische Farbe an die Wände zu bringen oder die Ablage zu erledigen: Nur zu! Es ist doch wunderbar, so „aufgeräumt“ und zufrieden mit sich selbst ins Neue Jahr zu starten!
Ist nicht erst jetzt „richtig Weihnachten“?
Im Advent mag man es sehnlichst suchen und erwarten. Dieses ganz besondere „Weihnachtsgefühl“ im Bauch. Die Freude, das Glück, die Harmonie, die Ruhe, die der Advent mit sich bringen soll. Für viele mag Weihnachten dann mit dem Heiligen Abend abgehakt und erledigt sein, dabei beginnt die Weihnachtszeit doch im Grunde erst mit der Bescherung! Es ist also jetzt nicht die Zeit gekommen, den Baum abzuschmücken! Und damit bereits ins wieder „normale“ Wohnzimmer den frischen Wind des kommenden Jahres hineinwehen zu lassen.
Jetzt kann vielmehr die Zeit sein, es sich – und nun erst recht! – in aller Ruhe richtig schön weihnachtlich zu machen! Bringen Sie die vielleicht schon angestaubte Deko noch einmal auf Hochglanz! Fischen Sie die Reste vom Geschenkpapier unterm Sofa des „Weihnachtszimmers“ heraus! Und holen Sie jetzt alles nach, das im Advent vielleicht zu kurz kam! Geschichten lesen, Plätzchen backen und noch einmal die Noten herausholen, um gemeinsam Weihnachtsmusik zu machen. Eine schöne CD kann diesen Zweck natürlich auch erfüllen… .
Wir wünschen eine erholsame Zeit!
Bildquelle: © bigstock.com/ avid martyn
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