Besonders in der kalten Jahreszeit sind sie ein Inbegriff von Gemütlichkeit und Fürsorge: Socken, von Mama oder Oma (oder für sich selbst) in geduldiger Handarbeit gestrickt.
Ob schlicht oder aufwändig, nach Anleitung entstanden oder der eigenen Fantasie entsprungen, ob kunterbunt oder schlicht elegant: Selbstgestrickte Socken sind immer Unikate mit persönlicher Note, die es so individuell für den späteren Träger gemacht in keinem Laden zu kaufen gibt.
Die Antworten auf die erste der geplanten Fragen
+ Warum überhaupt Socken stricken, wo es doch günstig Socken zu kaufen gibt?
dürfte damit bereits gefunden sein.
Viele andere Fragen ergeben sich vielleicht, bevor zum ersten Mal zu Nadeln und Wolle gegriffen wird, und andere, wenn die fröhliche Sockenstrickerei bereits in vollem Gange ist.
Manch eine Frage ist über die Kommentarfunktion hier eingetrudelt, wurde natürlich gerne beantwortet, ist aber vielleicht in der großen Fülle von Beiträgen und Kommentaren hier im Blog untergegangen.
Daher die Idee: Alle Fragen und Antworten einmal kompakt hier zu bündeln in Form der im Internet bewährten und beliebten FAQ.
Natürlich wird die Liste ergänzt, wenn sich neue Fragen ergeben!
Daher: Haben Sie welche, die hierhin passen? Unbedingt her damit!
Alles rund um selbstgestrickte Socken
+ Warum soll man überhaupt selbst Socken stricken, wo es doch überall günstig Socken zu kaufen gibt?
Selbstgestrickte Socken sind individuell und beim Stricken sind in puncto Farbzusammenstellung, Muster etc. der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Im Winter halten sie wunderbar warm und sind darüber hinaus tolle Geschenke, mit deren Herstellung man sich manch langen Abend wunderbar vertreiben kann!
+ Kratzen selbstgestrickte Socken?
Nein! Auch wenn Kinder das immer wieder gerne behaupten…
Sockengarne sind so weich, dass sie sich nicht nur für Socken (selbstverständlich auch schon für die Allerkleinsten!) eignen, sondern zum Beispiel auch für Babymützen, kleine Schals (natürlich auch für große Schals, aber bei dem feinen Garn und den entsprechend dünnen Nadeln erfordert das Stricken einige Geduld!), erstes Babyspielzeug, weiche Kuscheldecken und anderes, das auf der Haut getragen wird oder mit ihr in Berührung kommt.
Alles rund ums Sockenstricken
+ Was braucht man, um Socken zu stricken?
Zunächst einmal benötigt man Sockengarn, das im Handel üblicherweise unter unmissverständlichen Namen („Sockenwolle“, „Sockengarn“, „Strumpfwolle“ oder ähnlich) verkauft wird.
Übliches vierfädiges Sockengarn hat eine Lauflänge von rund 210 Metern pro 50 Gramm. Mit diesem Garn lässt sich zuverlässig nach gängigen Sockenanleitungen stricken.
Passend zum Garn benötigt man ein Nadelspiel passender Stärke. Diese ist immer auf der Banderole angegeben. Goldrichtig für vierfädige Socken liegt man mit einem Nadelspiel bestehend aus fünf Nadeln der Stärke 2,5 Millimeter.
Bevor es losgehen kann, benötigt man natürlich noch eine Anleitung (wie unsere, die HIER zu finden ist), ein Lineal oder Maßband, um den Fortschritt des Gestrickten zu kontrollieren, und am Ende zur Fertigstellung eine Stopfnadel zum Vernähen der Fäden.
+ Woraus besteht Strumpfwolle?
„DIE“ Sockenwolle gibt es nicht. Üblicherweise besteht Sockenwolle aus einem Gemisch aus Schurwolle, das den größten Anteil ausmacht, und Polyamid.
Weitere „Zutat“ ist häufig Acryl, bei manchen Garnen, die sich durch besondere Trageeigenschaften auszeichnen, aber beispielsweise auch Angora, Viskose, Seide, Kaschmir oder Baumwolle.
+ Was ist das Besondere an Strumpfwolle?
Sockenwolle ist besonders robust, sodass selbstgestrickte Socken auch nach Jahren noch ansehnlich, fest und nicht aus der Form geraten sind. Sie übersteht unzählige Maschinenwäschen problemlos ohne zu verfilzen, so dass selbstgestrickte Socken als sehr pflegeleicht und strapazierfähig gelten.
+ Wo bekommt man das Material zum Sockenstricken?
Natürlich im Handarbeitsgeschäft, aber auch in Kaufhäusern, in Onlineshops und häufig auch günstig als saisonale Aktionsware bei Discountern.
+ Wo findet man eine Anleitungen zum Sockenstricken?
Wie bereits erwähnt, natürlich hier im Blog.
Hier einige ausgewählte Links:
– Strickanleitung am Beispiel Babysöckchen in Größe 62, die vom Prinzip her jedoch für jede Größe gilt
– Tabelle für die Größen 15/16 bis 21/22
– Tabelle für die Größen 23/24 bis 27/28
– Tabelle für die Größen 29/30 bis 33/34
+ Wie fängt man an beim Sockenstricken?
Wie jedes Strickstück beginnt auch die Socke mit dem Maschenanschlag, nach dem die Maschen gleichmäßig auf die vier Nadeln des Nadelspiels verteilt werden.
Was folgt, ist das Bündchen.
„Klassiker“ sind dabei sicherlich im Rechts-Links-Muster gestrickte Bündchen.
Ob man dabei 1-Masche-Rechts-1-Masche-Links im Wechsel strickt oder 2-2 oder 4-4 ist Geschmackssache. Wichtig ist natürlich, dass die Maschenzahl pro Runde entsprechend durch 2 (1-Rechts-1-Links im Wechsel), 4 (bei 2-Rechts-2-Links im Wechsel) oder 8 (bei 4-Rechts-4-Links im Wechsel) teilbar ist.
Der Wechsel zwischen rechten und linken Maschen macht das Bündchen elastisch und sorgt so für rutschsicheren Sitz.
Natürlich gibt es auch andere Varianten, ein Bündchen zu stricken!
Niedlich bei Kindersocken: Das Bündchen, das sich nach außen rollt. Dafür nach dem Maschenanschlag einfach glatt rechts zu stricken beginnen.
Besondere Muster und andere „Spezialeffekte“
+ Wie kann man mit einfachen Mitteln schöne Effekte erzielen?
Für den Anfang am einfachsten, aber effektvoll sind Muster aus rechten und linken Maschen, wie man sie häufig in Sockenanleitungen findet.
Wichtig, wenn man eines aus einer Strickanleitung übernehmen möchte: Der Rapport muss zur Maschenzahl pro Runde passen.
+ Was ist ein Rapport?
In Strickmustern, bei denen es um das Stricken von Mustern geht, ist dieser häufig zu finden. Der Rapport ist eine Maschenfolge, die innerhalb einer Runde oder Reihe mehrmals hintereinander wiederholt wird.
Da beim Sockenstricken in Runden gestrickt wird, ist es wichtig, dass die Maschenzahl pro Runde ohne Rest durch die Maschenzahl des Rapports teilbar ist.
Beispielsweise passt ein Rapport von 8 Maschen genau in eine Runde von 64 Maschen (üblich für Herrensocken) oder 56 Maschen (etwa für Kindersocken in Größe 34+/- oder filigrane Damensocken).
Bei einer Runde von 60 Maschen müsste man bei einem solchen Rapport entsprechend die vier „fehlenden” Maschen zur vollen Runde möglichst zum Muster passend mit rechten und linken Maschen „auffüllen“.
+ Was ist ein „Jacquard-Muster“?
Es gibt viele Möglichkeiten, effektvolle Socken zu stricken. Mit Lochmustern oder mittels Mustern aus rechten und linken und verschränkten Maschen beispielsweise.
Wer Socken mit zwei- oder mehrfarbigen Mustern erhalten möchte, kann entweder unifarben stricken und Motive und Muster anschließend entsprechend aufsticken.
Muster wie das bekannte „Norwegermuster“ lassen sich aber auch gleich mehrfarbig stricken.
Zugegebenermaßen erfordert dies etwas Geduld und Übung, da man sich nicht nur auf die korrekte Einhaltung des Musters konzentrieren muss, sondern vor allem auch darauf, dass man das Ganze beim Stricken nicht zu fest zusammen zieht.
Wird der Faden, der gerade nicht gestrickt wird, zu fest gezogen, ist die Socke am Ende zu eng.
Führt man die Fäden hingegen zu locker, erhält man kein schön erkennbares, klar konturiertes Muster.
+ Was ist beim Stricken von Zopfmustern zu beachten?
Zopfmuster haben alle folgende Gemeinsamkeiten:
1.) Man benötigt zum Stricken eine Hilfsnadel.
Denn – einfach ausgedrückt – : Zopfmuster werden gestrickt, indem man einige aufeinanderfolgende Maschen einmal mit anderen ineinander „verdreht“. Dazu werden einige Maschen wie in der Strickanleitung angegeben auf der Hilfsnadel vor oder hinter die Strickarbeit gelegt, dann werden die folgenden Maschen gestrickt und danach erst die „geparkten“ Maschen auf der Hilfsnadel.
2.) Durch den gerade beschriebenen Arbeitsschritt zieht sich das Muster zusammen!
Möchte man Zopfmuster stricken, muss dies bei der Wahl der Maschenzahl pro Runde entsprechend berücksichtigt werden, damit die Socke später nicht zu eng ausfällt!
Idealerweise sucht man sich vorab eine Anleitung speziell für Socken im Zopfmuster in der gewünschten Größe, in der genau angegeben ist, wann vor dem Stricken der Zöpfe extra Maschen aufgenommen werden müssen und wann diese anschließend wieder reduziert werden können.
Mehr zum Thema Zopfmuster: HIER!