Boxen ist nicht unbedingt eine Sportart, die viele mit Kindern verbinden. Doch da nicht jedes Kind für eine Ballsportart zu begeistern ist, schicken einige Eltern ihre Kinder zum Boxtraining, doch ist das wirklich sinnvoll? Und ab welchem Alter? Diesen Fragen möchten wir Ihnen in dem folgenden Beitrag beantworten.
Der Boxsport ist umstritten – Aber Kinder boxen gerne
Viele Menschen können nicht verstehen, wie manche Eltern ihre Kinder zum Boxen schicken können. Doch auch wenn manche Kämpfe im Fernsehen wie eine sinnlose Prügelei anmuten, geht es bei dem Boxen für Kinder in erster Linie darum, den eigenen Körper besser kennenzulernen und die eigene Fitness zu verbessern. Darum gibt es an einigen Schulen mittlerweile sogar eine Box-AG.
Ist Boxen geeignet für Kinder?
Beim Boxen spielen im Kindesalter vor allem physische sowie psychische Faktoren eine wichtige Rolle. Denn da immer mehr Kinder hierzulande unter Übergewicht leiden, kommt es dadurch bedingt häufig zu motorischen Defiziten. Viele Kinder sind bereits im Grundschulalter nicht dazu in der Lage, über einen schmalen Balken zu balancieren oder auf einem Bein zu Springen. Eltern, die bereits frühzeitig einen Boxsack für Kinder kaufen, fördern dadurch die Motorik sowie die folgenden Aspekte.
Koordination
Als Erstes müssen Kinder lernen, wie sie sicher stehen und sich korrekt bewegen. Das erfordert zu Beginn ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und für die korrekte Durchführung der zahlreichen Schlag- und Ausweichbewegungen benötigen Kinder zumeist etliche Trainingsstunden.
Kraft
Kraft spielt zu Beginn eher eine untergeordnete Rolle, da hierfür zunächst die Technik und die Reaktionen stimmen müssen. Trotzdem bauen Kinder während des Trainings selbstverständlich Muskeln auf, was zu der Entwicklung einer aufrechten Haltung beiträgt.
Ausdauer
Zwar dauert eine Runde beim Boxen lediglich drei Minuten, doch diese Minuten sind äußerst intensiv, weshalb die Ausdauer eine wichtige Rolle spielt. Denn jede Bewegung und jeder Schlag verbrauchen Energie und zudem ist es auch nicht einfach, die Deckung permanent aufrecht zu halten.
Geschwindigkeit
Den Gegner zu beobachten und auf dessen Angriffe zu reagieren, ist beim Boxen überaus wichtig. Darum lernen Kinder zu Beginn immer aufmerksam zu sein, um blitzschnell auf Schlagbewegungen des Kontrahenten reagieren zu können. Darüber hinaus kommt es beim Boxen auch auf eine gute Auffassungsgabe an, um Schwachpunkte des Gegners während eines Kampfes zu erkennen und daraufhin einen gezielten Gegenangriff zu starten.
Selbstvertrauen & Sicherheit
Wer bereits in der Kindheit lernt zu kämpfen und sich durchzusetzen, strebt in der Regel nach Sicherheit und Selbstvertrauen, welches der Boxsport vermitteln kann. Somit kann der Sport die psychische Last von den Schultern einiger Kinder nehmen.
Spaß mit Freunden
Spielerische Elemente erleichtern es Kindern häufig ganz ungemein, sich mit den unterschiedlichen Boxtechniken vertraut zu machen. Denn Kinder haben ohnehin Spaß daran, sich zu bewegen und finden auf diese Weise schnell neue Freunde beim Training.
Wann sollte ein Kind mit dem Boxen beginnen?
Eltern dürfen ihre Kinder bereits ab einem Alter von 6 Jahren in einem Boxverein zum Training anmelden. Voraussetzungen gibt es dabei zu Beginn keine, man benötigt lediglich das nötige Equipment. Dazu gehören neben Boxhandschuhen in Kindergröße auch ein Schutzhelm, Bandagen und ein Mundschutz. In einem Boxverein können sich Eltern darauf verlassen, dass ihre Kinder den Sport dort kompetent vermittelt bekommen. Dazu gehören sowohl die richtige Bewegung als auch die grundlegenden Boxtechniken und Schlagkombinationen. Und auch die Vermittlung von Werten wird beim Boxen äußerst großgeschrieben.
Obwohl im Grunde nichts dagegen spricht, Kinder bereits mit 6 Jahren in einem Boxverein anzumelden, sollte man damit besser bis zum zwölften Lebensjahr warten. Denn sobald es an das Sparring geht, sollten die Kinder verstanden haben, dass diese ihren Gegner ernsthaft verletzen können, sofern sie sich nicht an die Regeln halten.
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