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Damals wie heute? Faszination Schachcomputer!

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Manch ein Erwachsener von heute hat als Kind womöglich große Augen beim Blättern durch die vorweihnachtlichen Spielzeugseiten des Versandhauskatalogs bekommen. Denn schon vor mehreren Jahrzehnten waren sie dort zu bewundern: Schachcomputer! Natürlich zu stolzen Preisen.

Weihnachten um Weihnachten ging dann vermutlich vorbei. Irgendwann geriet der Wunsch wahrscheinlich in Vergessenheit. Und so blieb der Schachcomputer für viele bis heute womöglich ein – aus heutiger Sicht nostalgischer – Traum. Wie so manches aus der Rubrik „Hätte man als Kind gerne gehabt, hat man aber nie bekommen“.

Heute mag es wahrlich kein Kind, keinen Jugendlichen mehr vom Hocker hauen, dass ein elektronisches Gerät Schach spielen kann. Und dabei dem durchschnittlichen menschlichen Gegner zuverlässig überlegen sein dürfte. Damals hingegen war es ein absolut faszinierendes Wunderwerk der Technik! Bevor Spielkonsolen und PCs die Kinderzimmer eroberten. Als an Smartphones mit ihren unendlichen Möglichkeiten noch gar nicht zu denken war.

Manches aus dieser Zeit mag irgendwann out, überholt gewesen, in der Versenkung verschwunden sein. Den Schachcomputer hingegen, den gibt es immer noch! Um dies festzustellen, reicht ein Blick beispielsweise auf die Internetseiten bekannter Spielzeugversender.

Doch kann solch ein Gerät ein technikverwöhntes Kind heute noch hinterm Ofen hervorlocken? Lohnt sich die Investition, beispielsweise als Überraschungsgeschenk unterm Weihnachtsbaum?

Wir finden: Für schachinteressierte oder solche Kinder, die es womöglich noch werden, ist es auf jeden Fall eine Überlegung wert! Warum?

6 Gründe aus subjektiver Eltern- und Laien-Schachspielersicht!

1. Das Schachspiel „begreifbar“

Im wahrsten Sinne des Wortes. Natürlich macht das ein klassisches, nicht elektronisches Schachspiel auch. Aber dafür bedarf es eben immer eines Mitspielers und der passenden Umstände. Schach spielt man schließlich nicht mal so eben und nebenbei. Das erfordert Ruhe, Zeit, Geduld, Konzentration.

Mit einem Schachcomputer kann ein Kind oder Jugendlicher alleine den Zeitpunkt für eine Partie bestimmen. Und dabei „echtes“ Spielen erleben. Mit Figuren, die es in die Hand nehmen, bewegen kann. Das Gerät ermöglicht ein dreidimensionales Spiel wie gegen einen realen Gegner. Das Kind wiederum kann dessen Spielzüge im wahrsten Sinne mit seinen Augen und seinen Händen „erfassen“ und „begreifen“. Und das ermöglicht so keine App auf dem Smartphone!

2. Ein klassisches Spiel in moderner Form

Auch wenn Kinder Apps und Konsolen lieben. Und sie so ungemein praktisch, weil Platz sparend sind. Echte Spiele sollten in keinem Kinderzimmer fehlen! Denn sie schulen die Feinmotorik, fördern das Miteinander, ermöglichen Zusammen-Erleben, schaffen gemeinsame Erinnerungen und sprechen mehrere Sinne an. Und sind schön verpackt im großen Karton einfach Geschenke, die Kinderherzen höher schlagen lassen.

Manches Brettspiel wird dabei nie langweilig. Manche bleiben Jahrzehnte lang in der Familie. Oder werden nach vielen, vielen Jahren wieder auf dem Flohmarkt erstanden, weil man sie als Kind so sehr liebte.

Ein Schachspiel gehört dabei sicherlich zu den Spielen, die bleiben. Denn was bereits hunderte Jahre überdauert und Menschen fasziniert hat, dürfte nie wirklich in Vergessenheit geraten und unterliegt keiner Mode. Kurz und gut: Mit dem Schachcomputer hat man ein gutes, bewährtes Spiel im Haus. Eins, mit dem ganz „klassisch“ auch mal Zwei zum Zuge kommen können, wenn sie Lust auf eine Partie verspüren. Ganz ohne blinkende LEDs und andere Spielereien.

3. Eine Herausforderung für ehrgeizige Kinder

In den Augen vieler Kinder mag das erste Schachbrett, dem sie begegnen, etwas Magisches innehaben. Gilt das Spiel doch als so komplex, kompliziert, so „erwachsen“. Und das, wo es auf den ersten Blick doch so berechenbar und simpel erscheint. 32 Figuren, die nur festgelegte Wege beschreiten dürfen, auf 64 Feldern. Da ist ein erster Einstieg schnell geschafft.

Manche mag es danach schnell langweilen. Bei anderen hingegen entfacht es die Flamme der Faszination. Denn keine Partie ist schließlich wie die andere. Es geht immer um ein Kräftemessen „Eins gegen Eins“. Bei dem beide Spieler exakt die gleichen Startbedingungen vorfinden und Muskelkraft nichts zur Sache tut. Stattdessen bestimmen Taktik und Strategie am Ende den Sieger, eine vorausschauende Denkweise, Erfahrung, Konzentrationsvermögen.

Jedes neue Spiel ist dabei wie eine Reise in unbekanntes Terrain. Mit Stolpersteinen, die einem der Gegner in den Weg legt. Unvorhersehbarkeiten, die man bei seiner Planung nicht berücksichtigt hat. Und im ungünstigen Fall unüberlegten Fehltritten, die einen schnell vom vorgezeichneten Weg abkommen lassen. Dabei stetig besser zu werden, sich immer renitenter, zäher, cleverer einem Gegner entgegen zu setzen, das reizt viele Kinder.

4. Ein Ruhepol im Kinderzimmer

Auch die größten Hitzköpfe und Wirbelwinde können plötzlich ganz ruhig und leise sein, wenn sie vor den Schachfiguren sitzen. Denn wenn der Kopf angestrengt arbeitet, bleibt wenig Kapazität für Plappern. Jeder Spielzug mit den kleinen Figuren erfordert schließlich Ruhe, Aufmerksamkeit und Fingerspitzengefühl! Das kann nach einem langen, aufregenden Tag helfen, abzuschalten und „runter zu fahren“. Oder eine ruhige Auszeit zwischen Schule und Hausaufgaben bieten.

5. Eine Lehre fürs Leben

Beim Schachspiel gilt – wie fast immer im Leben -: „Aus Fehlern lernt man!“. Kleine Unachtsamkeiten sollte man sich dabei besser nicht erlauben. Denn die Hoffnung, dass sich ein vorschnell gemachter Zug schon irgendwie wieder ausbügeln lässt, bewahrheitet sich selten. Und erst recht nicht, wenn man dem Schachcomputer die Vorgabe gegeben hat, sich keine Fehler zu leisten.

Sich dann nicht zu ärgern und aufzugeben, sondern „aufzustehen“ und weiter zu machen, das übt fürs Leben. Geduld, Durchhaltevermögen, Konzentration kann man schließlich immer brauchen. Und wenn Kinder diese mit Spaß und Technik im Spiel üben können, finden sie das ungleich attraktiver!

6. Ein Einstieg in ein neues Hobby?

Kein leidenschaftlicher Jung-Schachspieler wird natürlich auf Dauer Freude daran haben, immer nur gegen den elektronischen Gegner zu spielen. Vielmehr kann dies aber den Beginn eines neuen Hobbys bedeuten. Wer die Grundlagen gut beherrscht, hat vielleicht Lust, der Schach-AG in seiner Schule beizutreten? Oder einem Schachverein vor Ort mit einer Jugendmannschaft?

Das bietet all das, was in Zeiten der Omnipräsenz elektronischer Medien oft zu kurz kommt. Gleichaltrige treffen, neue Freunde finden, aktiv ein Hobbys betreiben, das Handy mal weglegen. Und soziale Kontakte pflegen, ganz ohne Smartphones dazwischen.

Bildquelle: © bigstock.com/ romrodinka

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