Kommt die ganze Familie in den nächsten Tagen anlässlich des Weihnachtsfests zusammen, sind dazu vielleicht auch Menüs geplant, wie sie sicherlich nicht jeden Tag auf den Tisch kommen.
Allein die festliche gedeckte Tafel lässt keinen Zweifel daran, dass es etwas zu feiern gibt!
Die Gänge sind vermutlich zahlreicher und raffinierter als dies sonst der Fall ist.
Und vieles findet sich auf Tellern und Tisch, das die Neugierde vor allem kleiner Kinder wecken dürfte.
Dass bei langen Tischdecken und Kerzenlicht auch Gefahren lauern können und wie man solche Klippen bereits im Vorfeld elegant umschifft, das war vorgestern hier ein Thema.
Während es dort primär um das Ambiente der Festtagstafel ging, dreht sich heute alles um die Frage, die Kinder noch viel mehr interessieren dürfte:
Was kommt auf den Teller?
Und was ist zuerst an der Reihe: Das Essen oder die Bescherung?
Sicherlich kristallisieren sich diesbezüglich bei jeder Familie früher oder später eigene Rituale, eigene Gewohnheiten und eigene Abläufe heraus, abhängig natürlich auch davon, wann die Verwandtschaft eintrudelt, wie aufwändig gekocht wird oder ob das Essen gar außer Haus stattfindet, ob ein Besuch der Kirche unverzichtbar zum Heiligen Abend gehört etc. pp. .
Dennoch heute einige Tipps aus persönlicher Erfahrung, die den einen oder anderen vielleicht inspirieren können, der (das erste Mal) mit Kindern Weihnachten feiert:
1.) Essen? Schier unmöglich beim Anblick der Geschenke!
Erst Essen? Oder erst Bescherung?
Eine zu Recht mitunter schwierig zu beantwortende Frage.
Gibt es die Geschenke erst nach dem Essen, wird es nicht nur den kleinsten Kindern schwer fallen, geduldig zu genießen, was vor ihnen auf den Tellern liegt. Auch die Größeren werden bemüht sein, das festliche Weihnachtsdinner abzukürzen, um sich möglichst bald um ihre schön verpackten Geschenke kümmern zu dürfen.
Und so herrscht Hektik statt Ruhe, Ungeduld statt ungetrübter Genuss für alle am Esstisch.
Beschert man zuerst, wird man als Eltern hingegen Probleme haben, den Nachwuchs anschließend von seinen neugewonnenen Schätzen loszueisen, dessen Gedanken dann von der Vorspeise bis zum Dessert nur darum kreisen werden, was zuerst aufgebaut oder ausprobiert werden muss!
Wie man es also auch handhabt: Essen auf dem Tisch und der gleichzeitige Anblick der noch verpackten Geschenke unterm Baum ist eine ganz schlechte Kombi, die ein geselliges Essen in aller Ruhe unmöglich machen dürfte.
Eine Lösung: Erst essen und die Bescherung von vornherein auf eine bestimmte Uhrzeit festlegen. So können nach dem Essen alle eine kurze Pause einlegen, in der die Kinder noch mal in ihre Zimmer gehen, um dort auf’s Christkind zu warten… .
2.) Keine Langeweile aufkommen lassen!
Je jünger Kinder sind, desto anstrengender und langweiliger empfinden sie naturgemäß das Stillsitzen am Esstisch.
An Weihnachten sind sie immerhin vielleicht abgelenkt von Gesichtern, die sie eher selten sehen, und all dem Lichterglanz, aber dennoch sollte man die Kleinsten nicht überfordern, wenn sie während eines langen Menüs der Bewegungsdrang überkommt.
Niemand wird erwarten, dass ein kleines Kind von Anfang bis Ende des Essens geduldig in seinem Hochstuhl ausharrt – und auch Eltern sollten diesen Anspruch nicht haben, selbst wenn es doch ein gemeinsames Essen für die ganze Familie sein soll.
Wenn das Kind im Laufstall spielt, bis das Essen wirklich beginnt, oder von der Oma zwischendurch eine Runde im Kinderwagen um den Block geschoben wird, ist ihm in diesem Alter deutlich mehr gedient als mit geselligem Beisammensein.
3.) Keine kulinarischen Experimente, bitte
Niemand möchte am Heiligen Abend oder an den Weihnachtsfeiertagen lange Gesichter sehen, wenn er aufträgt, was zuvor liebevoll in der Küche zubereitet wurde.
Bei Kindern ist diese Gefahr jedoch gegeben getreu dem Motto „Kenn’ ich nicht, ess’ ich nicht!“
Für Experimente bleibt im Laufe des Jahres genügend Zeit! Zu solchen Anlässen, zu denen man sich Harmonie und zufriedene Gesichter wünscht, sollte es hingegen auf jeden Fall etwas auf dem Teller des Kindes geben, das es mag und kennt. Selbst wenn es etwas anderes ist als das, womit die übrige Gemeinschaft am Tisch kulinarisch verwöhnt wird.
4.) Fingerfood am feierlichen Tag?
Gilt es am Heiligen Abend, eine größere Runde im eigenen Wohnzimmer zu bewirten, hat man vermutlich viele Handgriffe zu erledigen. Ohne kleine Kinder schon eine Herausforderung – mit erst recht!
Dabei sollte man darauf bedacht sein, auch selbst etwas vom Tag zu haben – außer Arbeit und Stress.
Um spätestens am Esstisch zur Ruhe kommen zu können, kann sich dann vielleicht mal jemand anders um den Nachwuchs kümmern, den Kleinsten ihren Brei füttern oder das Essen auf ihren Tellern in mundgerechte Stückchen schneiden?
Ist dies nicht der Fall, kann „Fingerfood“ die rettende Idee sein!
Stellen Sie Ihrem Kleinkind als Festessen doch eine Auswahl dessen zusammen, das es am allerliebsten mag. Dabei darf es ruhig kunterbunt auf dem Teller zugehen und alle Geschmacksrichtungen von süß bis herzhaft können vertreten sein. Ganz nach Belieben kann Ihr Kind so zugreifen und wird garantiert satt.
Positiver Nebeneffekt: Während Ihr Kind sich zufrieden durch das Angebot auf seinem Teller futtert, haben Sie nach allen Vorbereitungen die Hände frei und die Ruhe, mit der übrigen Familie auf einen gelungenen Abend anzustoßen!
5.) Lieblingsessen!
Warum nicht mal Spaghetti an Heiligabend? Warum nicht Pommes mit Ketchup oder Würstchen, wenn es doch das Lieblingsessen des Kindes ist?
Sobald eigene Kinder das Leben bereichern, gilt es in vielerlei Hinsicht neu zu denken, neu zu planen und sich auf Veränderungen einzulassen.
Das Wichtigste sollte dabei stets sein, dass alle glücklich und zufrieden sind. Mit ihrem Leben, mit ihrem Heiligen Abend und mit dem, was dazu auf den Tisch kommt, egal, ob anderen dies zu einfach für so einen Anlass erscheint.
In einem feierlichen Rahmen, mit Liebe gekocht, kann schließlich das vermeintlich einfachste Essen zum wahren Festmahl werden!
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