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Einfach (und) lecker! Konfitüre oder Gelee mal selbst gemacht

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Im Frühjahr lachen einem herrlich rote Erdbeeren entgegen, im Sommer reifen die Kirschen am Baum. Da wächst womöglich bei manchem der Wunsch gleich mit, diese Farbenpracht und den Geschmack der sonnigen Jahreszeiten einzufangen. Wie das gelingt? Beispielsweise, indem man reife Früchte zu schmackhaften Gelee oder zu Konfitüre verarbeitet.

Das Gute daran, neben dem köstlichen Geschmack? Man weiß, was drin ist. Und hat, füllt man gleich viele kleine Gläschen, immer ein von Herz kommendes Präsent für nette Menschen in petto.

Wer einmal Konfitüre selbst gemacht hat, weiß: Das ist bei Weitem nicht so kompliziert, wie es klingen mag. Vieles, das man benötigt, hat man vielleicht ohnehin im Haus oder man bekommt es in jedem gut sortierten Supermarkt. Wer dazu noch einfache Regeln beachtet, kann im Grunde gar nicht viel falsch machen! Und bei Unsicherheit helfen hoffentlich unsere Antworten auf folgende acht Fragen weiter.

1. Wann ist die ideale Zeit, um Konfitüre und Co. zu kochen?

Im Grunde immer dann, wenn Erntezeit ist! Beziehungsweise, wenn man Früchte in bester, reifer Qualität kaufen kann. Es gibt daher nicht DIE Einkochzeit im Jahr. Vielmehr kann diese bereits im April/Mai (Erdbeer- und Rhabarber-Zeit) beginnen. Und sich bis weit in den Herbst hinein ziehen, wenn es Zeit zum Pflücken der letzten Äpfel und Birnen ist. Und natürlich Holunderbeeren oder Quitten, die gerne zum Kochen von Gelee Verwendung finden.

Im Internet finden Sie einen Saisonkalender für heimisches Obst unter anderem HIER.

2. Was benötigt man noch – außer frischem Obst?

Damit Gelee oder Konfitüre die Konsistenz und Süße bekommen, wie man sie kennt und liebt, benutzt man üblicherweise Gelierzucker. Dieser ist im Handel mit den Bezeichnungen „3:1“, „2:1“ und „1:1“ erhältlich. Doch dazu erst weiter unten mehr.

Außerdem braucht man natürlich saubere Gläser. Und diese muss man nicht extra kaufen, denn es müssen nicht Einmachgläser mit passenden Gummiringen wie aus Omas Zeiten sein. Geeignet ist für diesen Zweck vielmehr alles an Gläsern, das sich zuverlässig luftdicht verschließen lässt. Das können Schraubdeckelgläser sein, in denen man vormals Soßen oder anderes kaufte – oder eben auch tipptopp gespülte Marmeladengläser.

Dann braucht es auf jeden Fall noch einen ausreichend großen Topf für den eigentlichen Kochvorgang. Und was man ansonsten noch benötigt, hängt von der Art des gewünschten Produkts ab! Möchte man zerkleinerte Früchte zu Konfitüre verarbeiten? Dann kann ein Pürierstab hilfreich sein. Möchte man hingegen aus Holunderbeeren Gelee kochen? Dann bedarf es zunächst eines Entsafters, um die Beeren in Saft zu „verwandeln“.

Zu guter Letzt sind ein sauberes Küchenhandtuch, ein Topfhandschuh und ein Kochlöffel hilfreich. Wofür? Alter „Hausfrauentrick“: Das nasse Küchenhandtuch unter den leeren Gläsern soll verhindern, dass diese beim Einfüllen des kochend heißen Inhalts springen. Zusätzlich kann man zu diesem Zweck bis zum Befüllen heißes Wasser aus dem Wasserkocher vorsichtig in die Gläser füllen. Der Topfhandschuh kann beim Rühren verhindern, dass Spritzer aus der brodelnden Mischung unangenehm auf der Haut landen. Und den Kochlöffel bedarf es zum unbedingt erforderlichen kontinuierlichen Umrühren, damit nichts anbrennt.

3. Was bedeuten die Bezeichnungen „3:1“, „2:1“ und „1:1“ auf der Gelierzucker-Verpackung?

Je höher die Zahl vor dem „:“, desto weniger Zucker enthält im Verhältnis zum Obst das fertige Produkt.
Ein Rechenbeispiel: Verwendet man „3:1“- Zucker, kommen drei Gewichtsteile Obst auf ein Gewichtsteil Zucker in den Topf. Also beispielsweise 750 Gramm Erdbeeren auf 250 Gramm Zucker. Bei „1:1“-Gelierzucker gibt man dieselben Massen an Früchten und Zucker zusammen, also beispielsweise je 500 Gramm Johannisbeeren und Gelierzucker.

4. Wie bereitet man die Gläser vor?

Nichts ist so ärgerlich wie mit Liebe selbstgemachte Konfitüre, die dann schnell verdirbt. Und für lange Haltbarkeit ist eben Sauberkeit in der Küche das A und O. Übliches Spülen von Gläsern und Deckeln mit heißem Wasser oder in der Spülmaschine ist gut. Anschließendes Auskochen in einem großen Topf mit Wasser jedoch noch besser! Alternativ kann man die gespülten Gläser 10 bis 15 Minuten lang im heißen Backofen (etwa 120°C) ausreichend steril machen.

5. Wie sehen die einzelnen Arbeitsschritte aus, wenn die sauberen Gläser bereit stehen?

a.) Für Konfitüre

Zunächst steht das sorgfältiges Putzen des Obstes an. Das heißt: Dieses waschen, gegebenenfalls schälen. Und auf jeden Fall alle Blätter, Kerne, Stiele entfernen sowie unreife oder schadhafte Stellen großzügig herausschneiden.

Obst wie Äpfel, Birnen oder Zwetschgen kann man ganz nach gusto in Stücke schneiden oder mit dem Pürierstab zerkleinern. Beeren ebenso leicht zerdrücken oder fein pürieren. In jedem Fall gilt: Erst wenn das Obst „koch-bereit“ vorliegt, wiegt man es! Entsprechend der erhaltenen Menge Obst berechnet man dann, wie viel Gelierzucker man zugeben muss.

Für Gelee

Das Obst ebenso vorbereiten und es danach im Entsafter zunächst zu Saft verarbeiten. Wie viel Zucker anschließend für das Kochen von Gelee erforderlich ist, bitte sicherheitshalber der Zuckerverpackung entnehmen!

b.) Zucker und Früchte/Saft in entsprechenden Gewichtsanteilen in einem ausreichend großen Topf mischen.

c.) Die Mischung unter Rühren zum Kochen bringen. Erst wenn es sichtbar zu brodeln  beginnt, startet die eigentliche empfohlene Kochzeit von mindestens 3 Minuten! Vorher und während dieser Zeit unbedingt die ganze Zeit (weiter)rühren, damit nichts anbrennt. Und gegebenenfalls die Temperatur der Herdplatte senken, wenn es zu wild sprudelt.

d.) Gelee oder Konfitüre fast randvoll in die bereit gestellten Gläser geben und diese sofort mit dem passenden Deckel luftdicht verschließen.

e.) Das fertige Gelee oder die Konfitüre bis zum Verzehr an einem dunklen und kühlen Ort lagern.

6.) Die Konfitüre hat eine schaumige Oberfläche. Schadet das?

Schaum auf Konfitüre sagt man nach, dass er die Haltbarkeitsdauer verringern kann. Dafür spricht, dass mit dem Schaum ungewollt Luft ins Glas kommt, der Schimmelbildung begünstigen kann. Wer auf Nummer Sicher gehen will, schöpft den Schaum daher vor dem Einfüllen in die Gläser einfach ab. Besonders zum Verschenken sieht dies auch netter aus.

Wegwerfen muss man diesen Schaum übrigens nicht! Im Kühlschrank verwahrt und binnen weniger Tage verzehrt ist er sehr lecker als Brotaufstrich. Ansonsten soll auch die Hinzugabe von einem Stückchen Butter oder Pflanzenfett entschäumend wirken.

7.) Äpfel, Birnen – oder beide in einem Glas? Kann man verschiedene Früchte mischen?

Ja! Wer sich selber seinen Fruchtaufstrich mischt, dessen Fantasie sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Ob ausschließlich heimische oder auch exotische Früchte ihren Weg ins Glas finden. Ob man nur auf die eigene Ernte setzt oder auf dem Markt zukauft: Erlaubt ist, was gefällt! Und was einem persönlich lecker schmeckt natürlich. Übrigens können auch Gewürze dem selbstgemachten Aufstrich die persönliche Note verleihen.

8.) Was sollte man keineswegs versäumen, wenn man experimentierfreudig ist?

Jede gelungene Komposition unbedingt als niedergeschriebenes Rezept festzuhalten! Denn wenn man auch für Freunde und Familie kocht, wird früher oder später bestimmt der Wunsch nach Nachschub laut! Und diesen möchte man dann doch sicherlich gern erfüllen können.

Bildquelle: © bigstock.com/  Geshas

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