Der Schwangerschaftstest war positiv und die Freude ist groß – endlich bekommen wir ein Baby! Vor allem in der Frühschwangerschaft gibt es jedoch einiges, das werdende Mütter bei ihrem Verhalten beachten sollten.
Mögliche Komplikationen in der Frühschwangerschaft
Obwohl die meisten Schwangerschaften ohne größere Zwischenfälle verlaufen, so kann es doch generell während der gesamten Zeit der Schwangerschaft zu unerwarteten Problemen kommen. Zu Beginn der Schwangerschaft im 1. Trimester (Schwangerschaftswochen 1 bis 12) ist das Risiko hierfür jedoch besonders hoch. Aus diesem Grund sollten Schwangere bereits bei leichten Beschwerden oder Ungewöhnlichkeiten aufmerksam werden. Folgende Komplikationen können unter Umständen in der Frühschwangerschaft auftreten:
- Eileiterschwangerschaft: Hierbei nistet sich die befruchtete Eizelle anstatt in der Gebärmutter in dem Eileiter ein. Eine Eilleiterschwangerschaft kann sich durch wehenähnliche Schmerzen im Unterleib und Schmierblutungen zeigen.
- Schwangerschaftsdiabetes: Die Insulinproduktion der Mutter ist gestört, was einen zu hohen Blutzucker zur Folge hat. Der Schwangerschaftsdiabetes wird in manchen Fällen durch ein vermehrtes Durstgefühl und erhöhte Müdigkeit deutlich.
- Plazentainsuffizienz: Die Versorgung des Embryos mit wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff durch die Plazenta ist gestört. Symptome zeigen sich eher selten, Untersuchungen beim Frauenarzt zeigen jedoch Auffälligkeiten.
Bemerken Frauen Beschwerden (wie Blutungen oder Krämpfe), die womöglich auf Komplikationen in der Frühschwangerschaft hindeuten, sollten Sie umgehend Ihren Frauenarzt aufsuchen. Dieser kann eine entsprechende Behandlung einleiten.
Das richtige Verhalten in der Frühschwangerschaft
Eine Umstellung der Lebensgewohnheiten und eine Anpassung des eigenen Verhaltens in der Frühschwangerschaft ist unter Umständen nötig, um zum einen die gesunde Entwicklung des Babys zu unterstützen und zum anderen, um nach Möglichkeit Komplikationen zu vermeiden.
Mit einer ausgewogenen Ernährung legen Schwangere gleich von Beginn an einen wichtigen Grundstein für die gesunde Entwicklung ihres Kindes. Dabei sollten sie besonders ausreichend Vitamine (Vitamin C, B-Vitamine) und Mineralstoffe (Magnesium, Eisen, Jod) zu sich nehmen sowie auf eine ausgewogene Mischung von Kohlenhydraten, Fetten, Eiweißen und reichlich Ballaststoffen (vor allem in Obst und Gemüse enthalten) achten.
Übrigens: Der Mythos, dass Schwangere für zwei essen müssen, stimmt so nicht. Wichtiger als die Menge der Nahrung ist vielmehr, dass diese möglichst abwechslungsreich ist. Außerdem sollten werdende Mütter während der Schwangerschaft bewusst auf ihre Flüssigkeitszufuhr achtgeben. Experten empfehlen Schwangeren etwa 2,5 Liter am Tag zu trinken.[1] Als Durstlöscher sind Wasser, ungesüßte Tees und verdünnte Fruchtschorlen gut geeignet. Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke sollten Schwangere nur in geringen Mengen genießen, da es Hinweise darauf gibt, dass hohe Koffeinmengen in Verbindung mit Wachstumsverzögerungen des Babys stehen könnten.
Auf Alkohol ist nicht nur während des 1. Trimesters, sondern während der gesamten Schwangerschaft dringend zu verzichten. Auch das Rauchen sollte möglichst schnell eingestellt werden. Beides kann zu Entwicklungsstörungen des ungeborenen Kindes führen. Bei Medikamenten wird ebenfalls zur Vorsicht geraten. Griffen Frauen vor der Schwangerschaft beispielsweise ohne größere Bedenken bei Kopfschmerzen zu einer Schmerztablette, sollten sie dies nun nur nach genauer Überlegung tun. Die Wirkstoffe des Arzneimittels können unter Umständen auf den Embryo übertragen werden und diesem schaden. Am besten lassen sich Betroffene bei Bedarf von ihrem Arzt oder Apotheker beraten, welche Medikamente in der Schwangerschaft unbedenklich sind.
Zum richtigen Verhalten in der Frühschwangerschaft gehört zudem, dass Frauen Stress reduzieren und vermehrt auf Entspannung setzen. Mäßiger Sport (zum Beispiel Yoga, Schwimmen und Walken) oder das Einbauen von kürzeren Pausen im Alltag können dazu beitragen.
Organisatorisches im 1. Trimeste
Im 1. Trimester gibt es noch relativ wenige organisatorische Angelegenheiten, um die sich Paare kümmern müssen. Wichtig ist, dass Schwangere erste Vorsorgeuntersuchungen bei ihrem Frauenarzt wahrnehmen und sich einen Mutterpass ausstellen lassen. In diesem werden im Verlauf der Schwangerschaft unter anderem verschiedene Untersuchungsergebnisse (Gewichtsentwicklung, Blutdruckmessungen) festgehalten. Außerdem sollten sich zukünftige Mamas frühzeitig um die Anmeldung in einem Geburtshaus und die Suche nach einer Hebamme kümmern, wenn sie sich eine außerklinische Geburt wünschen.
Bei vielen weiteren organisatorischen Aufgaben, wie zum Beispiel
- das Informieren des Arbeitgebers über die Schwangerschaft,
- die Beantragung von Mutterschutzgeld und Elternzeit,
- die Anmeldung zu Geburtsvorbereitungskursen und
- die Suche nach der richtigen Geburtsklinik
reicht es in der Regel aus, wenn sich Paare ab dem 2. Trimester um diese kümmern. Im 1. Trimester sollten sie die beginnende neue Lebensphase möglichst entspannt genießen, sich nicht von Vorbereitungen stressen lassen und voller Vorfreude in die Zukunft blicken.
[1] Keiner, Franz/Nolden, Annette: Das große Buch zur Schwangerschaft. Umfassender Rat für jede Woche. München: Gräfer und Unzer Verlag GmbH 2009. S.23.
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