Die Pflege von Haut und Haaren ist eine tägliche Selbstverständlichkeit. Doch die Bedürfnisse jener sind mitnichten rund ums Jahr stets dieselben. Im Sommer sind es Sonne und Meersalz, die Haut und Haaren ordentlich zusetzen können. Im Winter hingegen sind es Kälte und trockene Luft in beheizten Räumen, die eine Extra-Portion Pflege bedingen.
Jeder kennt es schließlich: Sinken die Temperaturen, dann sind die Lippen schnell trocken. Dann spannt die Gesichtshaut und rötet sich. Und die Haare? Die „fliegen“ unangenehm, „kleben“ am Gesicht, knistern statisch aufgeladen und lassen sich einfach nicht bändigen.
Aber ist dies nicht nur ein Problem von strapaziertem Haar, das man regelmäßig mit frischer Farbe und heißer Haartrockner-Luft behandelt? Nein! Auch naturbelassenes, gesundes Kinderhaar, das sich nicht mit Tönungen, Glätteisen und anderen Strapazen herumschlägt, kann im Winter ein Problemfall sein.
Die bereits beschriebenen. jahreszeitlich typischen Faktoren sind dabei der eine Stressfaktor fürs Haar. Der andere ist, dass Kinder selbst nicht unbedingt zimperlich mit ihren Haaren umgehen. Im Winter fällt beispielsweise das schonende An-der-Luft-Trocknen nach dem Waschen häufig aus. Besonders nach dem Schulschwimmen muss es häufig schnell gehen, um anschließend nicht mit feuchter Haarpracht durch die Kälte zu laufen. Dann wird an den Strähnen gerubbelt. Diese werden auf die Schnelle unsanft gekämmt und unter heißer Luft getrocknet, was das Zeug hält. Und dann sind Knoten und Spliss schnell die Folgen. Oder einfach matte, glanzlose Strähnen, deren natürliche Schönheit zu wünschen übrig lässt.
Wie Kinderhaar – und natürlich auch das von Erwachsenen – gut durch die kalte Jahreszeit kommt? Indem Eltern und der Nachwuchs folgende 4 Empfehlungen beherzigen.
1.) Haare waschen: So oft wie nötig, so selten wie möglich
Diese „goldene“ Regel gilt natürlich rund ums Jahr. Denn Kinderhaar bleibt in aller Regel tagelang „frisch“, auch wenn man es nicht wäscht. Und schmutzig wird es im Winter, wenn mehr Drinnenspielen angesagt ist, ja tendenziell noch weniger als im Sommer. Daher: Neigt das Haar (mehr als sonst) zur Trockenheit, ist es ratsam, die Häufigkeit der Haarwäschen zu reduzieren.
2.) Weniger Haar kann mehr sein…
Ja, ein heikles Thema, denn viele Kinder hängen bekanntlich an ihren langen Haaren. Mitunter lassen sie sich jedoch vom Kürzen der Haarpracht überzeugen, wenn im Ausgleich dafür zeitraubendes Kämmen und Trocknen künftig entfallen. Oder diese wenigstens deutlich kürzer ausfallen. Und die Haare nach dem (großzügigen) Kürzen der Spitzen wieder gesünder, voller und schöner aussehen.
3.) … und weniger Pflegeprodukte sowieso!
Es ist doch unglaublich, welche Fülle verschiedener Produkte fürs Haar man in gut sortierten Drogeriemärkten findet. Dabei gilt jedoch: Mildes Kindershampoo genügt für Kinderhaar voll und ganz! Und bei sehr trockenem, „fliegenden“ Haar bedingt durch Heizungsluft können einige Tropfen Olivenöl im feuchten Haar verteilt gute Dienste leisten.
Welches Produkt speziell für Kinder jedoch ratsam sein kann? Ein Spray für leichteres Kämmen, wenn die langen Haare gerne zum Verknoten neigen. Und in Folge dessen das Entwirren „ziept“ und zur Geduldsprobe für alle Beteiligten gerät. Solche Sprays findet man beispielsweise in besagten Drogeriemärkten. Achten Sie beim Kauf idealerweise darauf, dass das Produkt keine Zutaten wie Alkohol, Mineralöl oder Parabene enthält.
4.) Haare trocknen: Bitte ganz schonend!
Keine Frage: Wildes Rubbeln und kräftiges Wringen sind für Haare keine Schönheitskuren. Denn zum einen können die Haare durch die Reibung aneinander Schaden nehmen. Zum anderen verknoten sie dabei gerne und das Kämmen dauert ungleich länger als bei behutsamen Vorgehen.
Wie das aussieht? Die Haare schon beim Waschen nicht unnötig durcheinander bringen. Sie danach vorsichtig erst mit den Händen, dann im Handtuch der Länge nach von oben nach unten ausdrücken. Und beim anschließenden Kämmen schließlich mit den Spitzen beginnen und anschließend jeden Kammstrich ein wenig weiter oben ansetzen.
Zudem spricht nichts dagegen und es tut den Haaren gut, wenn man auch im Winter auf den Haartrockner verzichtet. In einer geheizten Wohnung können Haare natürlich auch in der kalten Jahreszeit durchaus an der Luft trocknen. Vorausgesetzt natürlich, dem Kind ist es dabei nicht unangenehm kühl am Kopf.
Und wenn es schnell gehen muss oder der Haartrockner aus einem anderen Grund zum Einsatz kommt? Dann das Haar bitte nicht wild damit durcheinander pusten! Lieber Strähne für Strähne mit gebührendem Abstand von oben nach unten trocknen und dabei den Luftstrom abwärts aufs Haar richten. So gibt es einerseits keine lästigen Knoten. Und andererseits trifft die warme Luft effektiv aufs Haar, sodass man möglichst wenig Energie verbraucht.
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