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Ist Kinderlärm unzumutbar oder Zukunftsmusik?

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Fast alle Eltern werden die Situation kennen – Streit mit den Nachbarn um den vermeintlich unzumutbaren Lärm seiner Kinder. Dabei scheint es egal, ob man in einer Wohnung oder einem Haus wohnt. Immer findet man Nachbarn denen die Kinder zu laut sind.

Es gibt grundsätzlich ruhigere und lautere Kinder. Jungs sind oft lauter als Mädchen. Und selbstverständlich, hat man als Eltern die Verantwortung auch seine Kinder zu rücksichtvollem Handeln zu erziehen. Denn auch wenn es, wie auch immowelt berichtet, für Nachbarn und Vermieter quasi unmöglich ist vermeintlich zu laute Mitbewohner wegen des Kinderlärms auf gerichtlichem Wege „loszuwerden“, sollte die glücklicherweise kinderfreundliche Einstellung der Gerichte nicht ausgenutzt werden.

Schließlich gibt es wie immer im Leben, stets mindestens zwei Seiten. Wenn also die Eltern des kleinen Jan-Henrik-Leonhart der Meinung sind, sein ständiges Hämmern gegen die Heizungsrohre sei zur natürlichen Entfaltung eines Charakters notwendig, stehen sie mit dieser Meinung vermutlich ziemlich alleine da. Auch das ständige Treppauf und Treppab und mit lautem Geschrei verbundene Rennen in einem Mietshaus muss nicht sein. Sicherlich gibt es in der nächsten Umgebung noch andere Möglichkeiten des Auslebens überschüssiger Energien.

Aber häufig kommt es vor, dass Nachbarn ganz eigene Vorstellungen von zumutbarer Lautstärke haben. Der eine vermutet hinter jedem weinenden und wegen der häufig vorkommenden Dreimonatskoliken schreienden Baby ein Schreikind. Dem anderen ist jeglicher Aufenthalt in einem Gemeinschaftsgarten zu laut. Vor allem in Mietshäusern gibt es oft Streit wegen der Kinder.

Aber auch in Ein- oder Mehrfamilienhäusern ist Streit nicht selten vorprogrammiert wenn der Nachbar kein eigenes Kind im ähnlichen Alter hat. Wer Streit sucht, findet dabei immer einen Anlass. So ruhig kann das Kind gar nicht sein, dass es dem Nachbarn dann nicht doch noch zu laut ist.

Wenn dies der Fall ist und man ruhigen Gewissens von sich behaupten kann, dass sein Kind sich so rücksichtsvoll verhält wie es nur vertretbar ist, hilft nur noch eines: Die Nachbarn ganz klar in seine Schranken zu verweisen und die Grenzen aufzuzeigen.

Was üblicherweise nicht hilft ist, sich auf den Streit einzulassen und ebenso emotional wie der aufgebrachte Nachbar zu werden. Man sollte nicht aus dem Auge verlieren, dass der Nachbar sich für im Recht hält. Auch wenn er es nicht ist.

Als ruhig Blut bewahren und dem bzw. der Nachbarin freundlich aber bestimmt auf die rechtliche Situation aufmerksam machen, darauf hinweisen dass sein Kind angehalten ist, sich so rücksichtsvoll wie möglich und vertretbar zu verhalten. Dass es aber immer noch ein Kind ist und man ihm das altersgerechte Spielen nicht verbieten werde. Und dass es auch normal ist, dass Kinder Lärm machen.

Anmerkung: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Gastbeitrag.

Bildquelle: © unsplash.com/Getty Images

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