Haben sich das Stillen oder die Fläschchen-Fütterung des Neugeborenen erst einmal eingespielt, wirft dieses Thema nur noch wenige Fragen auf, solange das Baby einen gesunden, munteren und zufriedenen Eindruck macht, wächst und gedeiht.
Aber im Grunde ist diese Zeit in den meisten Familien nur von recht kurzer Dauer.
Das Baby nimmt in seinen ersten Lebensmonaten rasant an Gewicht und Größe zu und schon bald ist er gekommen: Der Moment, in dem das Thema Beikost im wahrsten Sinne des Wortes auf den Tisch kommt.
Es ist ein spannender, ganz besonderer Augenblick (und ein sehr knuffiger dazu!), wenn Baby eine skeptische Mine an den Tag legt ob des unbekannten Gegenstands (für den es später die Bezeichnung „Löffel“ lernen wird) in seinem Mund und angesichts des Geschmackserlebnisses, das ihm bis dato unbekannt war.
Dabei sind nicht nur die Geschmäcker individuell verschieden: Das eine Baby langt von Anfang an beherzt zu, ein anderes lässt Mahlzeit für Mahlzeit mit beachtlicher Ausdauer alles wieder aus dem Mund hinaus laufen. (Im letzteren Fall war es vielleicht einfach noch zu früh für erste Beikost-Versuche)
Eines hat schnell den Dreh mit dem Essen vom Löffel raus und will fortan praktisch alles probieren, was essbar ist. Für ein anderes bleiben das Gestillt-Werden oder das Fläschchen vorerst die einzig wahre Art der Nahrungsaufnahme.
Ob früher oder später, ob Baby beim Löffeln pure Wonne zeigt oder gesunde Skepsis walten lässt: Hier einige wichtige Fragen mit passenden Antworten rund ums Thema Beikost!
1. Babybrei: Fertig Kaufen? Oder besser selber machen?
In puncto Babykost gibt es kein „Richtig“ oder „Falsch“, kein „Besser“ oder „Schlechter“!
Ob selbst gekocht oder „selbst gekauft“: Beide Varianten haben ihre Vorteile und ihre Berechtigung!
Hier in Stichpunkten die wesentlichen Pluspunkte beider Möglichkeiten:
– Die Vorteile selbstgemachter Babykost:
+ Man weiß, was drin ist
+ Pure Geschmackserlebnisse sind dank einzeln angebotener Zutaten möglich
+ Zutaten lassen sich nach den Vorlieben des Babys schier endlos variieren
+ Günstige Art der Babyernährung, vor allem, wenn Obst und Gemüse aus eigenem Anbau stammen
– Die Vorteile gekaufter Babykost:
+ Minimaler Zeitaufwand vor den Mahlzeiten
+ Einfache Lagerung großer Mengen möglich ohne Energieaufwand fürs (Tief)Kühlen
+ Praktisch vor allem unterwegs und auf Reisen
+ Verlässlicher Geschmack
+ Gleichbleibende, kontrollierte Qualität
+ Ausgewogenes Verhältnis von Zutaten, Vitaminen und anderen Nährstoffen
+ Altersempfehlungen auf den Gläschen machen die Auswahl leicht
2. Was muss bei der Herstellung von Beikost beachtet werden?
Stellen Sie die Beikost selbst her, achten Sie beim Einkauf auf frische Zutaten als ideale Basis, möglichst aus regionaler, biologischer Herkunft.
Selbstredend sollten diese anschließend nicht lange gelagert, sondern stets so frisch wie möglich unter hygienisch einwandfreien Bedingungen weiter verarbeitet werden.
Obst kann in der Regel roh (geschält/entkernt/gewaschen) zubereitet werden, Gemüse sollte schonend gegart werden.
– Was ist als erste Beikost geeignet?
Halten Sie sich an gängige Ernährungsempfehlungen, was die schrittweise Einführung der Beikost und die Auswahl der dafür geeigneten Zutaten angeht. Zahlreiche Ratgeber in Form von Büchern und Internetseiten können dabei eine wertvolle Hilfe sein.
Oft wird dort zu lesen sein: Die farbenfrohe, süße Karotte ist der Klassiker in puncto erste Beikost.
Kurze Zeit später ist die Kartoffel ihr idealer Begleiter.
Als hiesige Gemüsesorten, vielleicht sogar aus dem eigenen Garten, sind u.a. Zucchini, Kürbis, Pastinake, Blumenkohl oder Brokkoli ebenso wunderbare Kandidaten für Abwechslung auf dem Teller.
– Sind „Experimente“ mit anderem Gemüse „erlaubt“?
Wer sich im ersten Lebensjahr an die oben aufgezählten, bewährten Gemüsesorten hält, hat kaum Probleme zu erwarten.
Aber auch eine breiter aufgestellte Gemüseauswahl muss nicht unbedingt von Nachteil sein und kann vor allem dann das Kochen erleichtern, wenn das Baby bald zusammen mit Eltern und größeren Geschwistern an der Familienkost teilhaben soll.
Blattsalate mögen zwar allein aus praktischen Gründen ausscheiden, andere Gemüsesorten können aber im zweiten Lebenshalbjahr einen Versuch wert sein!
Nicht jedes Baby reagiert empfindlich auf blähendes Gemüse (Zwiebeln, Kohl), gleich mit einem wunden Po auf kleine Mengen Tomatensauce oder lehnt den herben Geschmack pürierter Oliven konsequent ab!
Hier gibt es eine umfangreiche Aufstellung zahlreicher Gemüsesorten, die sich (fast alle) als Beikost im ersten Lebensjahr eignen, mitsamt Rezeptideen für Babys abwechslungsreichen Speiseplan.
– Wie steht es mit Salz, Gewürzen und Ölen?
Gewürze und Salz sind bei der Zubereitung von Babykost nicht notwendig, ein wenig Fett (zum Beispiel raffiniertes Rapsöl) hingegen sinnvoll.
Frische Zutaten allein wie Karotten und Kartoffeln bieten dem Baby intensive, spannende Geschmackserlebnisse, die Erwachsene häufig so gar nicht mehr wahrzunehmen vermögen!
3. Welche Arten der Zubereitung gibt es?
– Dünsten
Gemüse, Kartoffeln, Fisch und Hähnchenfleisch können natürlich auf herkömmliche Art im Wasser gegart werden. Der Vorteil: Herd und Töpfe sind ohnehin vorhanden. Weitere Anschaffungen – außer vielleicht eines guten, pflegeleichten Pürierstabs zum Zerkleinern – sind nicht notwendig.
Gerade für Babykost wünscht man sich jedoch eine möglichst schonende Zubereitung, die gleichzeitig wenig Aufwand bedeutet.
Perfekt, da man zwischendurch nicht in Töpfen rühren muss, nichts überkochen kann und man bei Einhaltung empfohlener Zubereitungszeiten ein verlässliches Ergebnis erhält, ist die folgende Methode:
– Dampfgaren
Wer schon einmal dampfgegartes Gemüse gegessen hat, kennt die Vorteile gegenüber im Wasser gekochten: Blumenkohl, Möhre, Brokkoli und Co. (aber auch andere Lebensmittel wie Fisch und Fleisch) verlieren während der Zubereitung weder an Farbe noch an Konsistenz, bleiben so ein Genuss fürs Auge und darüber hinaus bissfest.
Auch ohne Salz und Gewürze bietet gedämpftes Gemüse einen intensiven Geschmack – und zwar genau nach dem, was man tatsächlich isst anstatt nach dem, was zugegeben werden musste, damit es nicht fade schmeckt.
Was man darüber hinaus nicht sehen kann: Auch Vitamine und Mineralstoffe bleiben besser erhalten als beim herkömmlichen Kochen.
Ein Dampfaufsatz für (bereits vorhandene) Kochtöpfe, ein Dampfgarer-Set für die Mikrowelle oder ein (Einbau-)Dampfgargerät sind die Möglichkeiten, unter denen für jede Kochgewohnheiten und für jeden Geldbeutel das Passende dabei sein sollte.
– Und immer: Pürieren
Ob rohes Obst, gedämpftes oder dampfgegartes Gemüse: Alles kommt zunächst püriert auf Babys Teller, bevor zum ersten Geburtstag hin und mit den ersten Zähnen die Konsistenz allmählich immer „stückiger“ ausfallen darf.
Noch flotter als ein Gemüsebrei ist ein Obstbrei für den schnellen Hunger zubereitet: Zwieback oder Vollkorn-Getreideflocken werden mit abgekühltem, abgekochtem Wasser zur gewünschten Konsistenz vermengt, dazu kommt frisch püriertes (zum Beispiel Apfel, Banane oder Pfirsich, aber auch Heidelbeeren, Weintrauben oder Pflaumen sind in der Regel gut verträglich) oder mit der Gabel zerdrücktes (Banane) Obst.
Um eventuell auftretenden Lebensmittelunverträglichkeiten schnell auf die Spur kommen zu können, sollten neue Obstsorten stets schrittweise allein oder in Kombination mit bereits bewährten eingeführt werden.
Ein wenig Fett unterstützt die Aufnahme fettlöslicher Vitamine, gibt dem fertigen Brei eine geschmeidige Konsistenz, sorgt für ein angenehmes Geschmackserlebnis und trägt zur Deckung des täglichen Kalorienbedarfs bei.
Reagiert das Baby nicht empfindlich auf die Säure, kann der Brei im zweiten Lebenshalbjahr auch unter Zusatz von Früchten wie Kiwis oder Orangen zubereitet oder mit etwas Orangensaft verfeinert werden.
4. Wie und wie lange kann Babykost aufbewahrt werden?
– Gekühlt
Wird nicht alles während einer Mahlzeit aufgegessen, gehören Reste baldigst in den Kühlschrank.
Da einmal zubereitete Nahrung aber auch dort nicht lange haltbar ist, sollte sie spätestens binnen eines Tages verfüttert werden, sofern sie nicht schon vorher an Konsistenz verloren hat oder optisch nicht mehr sehr attraktiv wirkt. Dies ist meist der Fall, wenn eine Banane zu den Zutaten gehörte.
Von warmer Kost sollte stets nicht mehr aufgewärmt werden, als dann auch tatsächlich gegessen wird.
– Tiefgekühlt
Wer gerne auf Vorrat kochen möchte oder größere Mengen Reste hat, die gut und gerne eine weitere Mahlzeit an einem anderen Tag abgeben, friert Babykost ganz einfach in geeigneten Gefäßen ein.
Um bei Bedarf kleinere oder größere Mengen aus dem Gefrierschrank entnehmen zu können, empfiehlt sich das Einfrieren in Eiswürfelformen. Der durchgefrorene Brei kann später so als gut portionierbare Würfel in Gefrierbeutel oder ähnliches umgefüllt werden.
– Vakuumiert
Ob gekühlt oder tiefgekühlt: Wird Babybrei zuvor vakuumiert, hat dies Vorteile.
Jeder kennt Lebensmittel aus dem Supermarkt, die vakuumiert zum Verbraucher kommen. Dank kompakter Vakuumiergeräte für den Hausgebrauch kann man auch zu Hause von den positiven Effekten profitieren.
Das Prinzip ist einfach: Die Speisen werden in geeignete Beutel gefüllt, denen durch das Vakuumiergerät die Luft entzogen wird.
Alles Gute der Nahrung – Vitamine, Aroma, das frische Aussehen – bleibt in den anschließend luftdicht verschweißten Beuteln lange erhalten.
Mehr noch: Das Vakuum sorgt dafür, dass sich die Haltbarkeit beispielsweise bei Tiefgekühltem mindestens auf das Dreifache verlängert.
Daneben hat das Vakuumieren einen weiteren, durchaus angenehmen Nebeneffekt: Die Speisen in ihren „hautengen“ Plastikbeuteln nehmen im Kühlschrank oder Gefrierschrank weniger Platz ein als in Vorrats- und Gefrierdosen.
Wer überlegt, ob sich diese Investition lohnt, sollte bedenken: Natürlich eignet sich das Vakuumiergerät nicht nur für Babykost!
Ob frisches Brot länger frisch bleiben, der Wein in der angebrochenen Flasche gut und gerne drei Wochen genießbar sein oder loser Tee über Monate nicht an Aroma verlieren soll: Mit passendem Zubehör ist ein Vakuumiergerät ein wahrer Tausendsassa in jedem Haushalt, von dessen Möglichkeiten man noch lange profitieren kann, wenn die Babykost-Zeit längst passé ist.
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