Knatsch an der Konsole?

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Das Wetter ist schön, die Kinder zieht es nach draußen, um an der frischen Luft gemeinsam zu toben! Im eigenen Garten, nahegelegenen Park, Wald oder auf dem Spielplatz bleibt genügend Raum, der Fantasie beim kreativen Spielen freien Lauf zu lassen. Und freiwillig kehrt der Nachwuchs erst wieder heim, wenn es dämmert oder der leere Magen die Abendessenszeit ankündigt.

Soweit die Idealvorstellung. Tatsächlich ist das Wetter aber nicht immer so toll, die Spielmöglichkeiten in der nahen Umgebung hier und da weniger einladend. Und ältere Kinder sind vielleicht nach einem langen Schultag einfach froh, die Zimmertür mal hinter sich zumachen und ihre Ruhe haben zu können.
Beliebt zur Entspannung und Ablenkung sind PC- oder Konsolenspiele, die aus vielen Kinderzimmern und Haushalten heute praktisch nicht mehr wegzudenken sind. Und die – das vorneweg – an dieser Stelle weder prinzipiell hochgelobt noch verteufelt werden sollen!

Wenn die Schulnoten stimmen, neben PC und Co. genügend Zeit für Freunde, Familie, Hausaufgaben und andere Hobbys bleibt und Spieldauer und -auswahl nicht unkontrolliert sind, sind elektronische Spiele eine schöne Ergänzung aus der großen Angebotspalette möglicher Freizeitaktivitäten. An manchem verregneten Nachmittag und auf langen Autofahrten haben (tragbare) Spielgeräte schon oft gute Dienste gegen Langeweile geleistet. Im Wohnzimmer können Konsolen für Spaß mit der ganzen Familie als Brettspielersatz dienen. Und mit einem guten Lernspiel lassen sich nebenbei Kopfrechnen, Rechtschreibung oder Vokabeln üben.

Oft kommt mit einem neuen Gerät oder einem neuen Spiel aber auch Knatsch ins Haus:
Weil es – natürlich – oft gerade am meisten Spaß macht, wenn es „Schlafenszeit!“ heißt.
Weil Geschwister sich ein Gerät teilen müssen und sich nicht einig werden, wer wann was und wie lange spielen darf.
Weil einer immer alles besser zu wissen glaubt und mit seinen Kommentaren nicht hinterm Berg halten kann… .

Klar kann auch alles ganz harmonisch verlaufen! Sollte es aber mal Zwist geben, kann man das, was für das Fernsehen an „Spielregeln“ gilt, oft auf das Spielen an der Konsole übertragen. Damit Zoff weniger Chancen hat, helfen klare Absprachen, die vorher getroffen werden sollten, um spätere Diskussionen zu vermeiden. Hier einige Ideen aus Elternsicht:

Spielen nur, wenn ansonsten alles Wichtige schon erledigt ist

Gerade, wenn ein neues Spiel auf dem Gabentisch zum Geburtstag oder Weihnachten lag, ist der Reiz groß, nach der Schule sobald wie möglich mit dem Spielen loszulegen! Das Spielen sollte den Tagesablauf aber nicht durcheinander würfeln und Wichtiges hintenanstellen lassen. Das kann zum Beispiel sein: die Erledigung der Hausaufgaben und das Ranzen-Packen für den nächsten Tag. Das Üben für den Musikunterricht. Das – zumindest elementare – Aufräumen des Kinderzimmers. Und die Erfüllung anderer Aufgaben, für die das Kind zuständig ist, wie das Füttern des Haustiers etc. .

Spielen nur, wenn es nicht den Familienfrieden stört

„Nur noch schnell das Level zu Ende!“ Kommt diese Antwort, während das Mittagessen bereits fertig auf dem Tisch steht? Oder es höchste Zeit ist, sich für das Training am Sportverein fertig zu machen? Dann sind Stress und blank liegende Nerven oft die Folge.
Vermeiden kann man solche Situation mitunter, in dem man das Spielen bewusst in die freie Zeit hinein plant. Und nicht in „Leerlaufzeiten“ wie vor dem Essen hinein quetscht.

Spielen nur zu bestimmten Zeiten

Nie schon morgens vor der Schule, nicht nach der Zeit abends, die als Schlafenszeit vereinbart ist. Kommt es unter der Woche durch das Spielen zu Stress und Streit? Dann bedeutet dies eben die Beschränkung der Spielzeit auf bestimmte Stunden am Wochenende.

Spielen nur über eine bestimmte Dauer

Abhängig vom Alter beispielsweise eine halbe Stunde am Tag und eine maximale Dauer am Wochenende. Ganz sicher wird aber trotzdem der Moment kommen, in dem die Bitte „Noch fünf Minuten…“ oder „Nur noch dieses Level…“ zu hören sein wird. Mit vorher vereinbarten Regeln bleibt dann weniger Platz für Diskussionen.

Spielen nur, wenn es das Miteinander nicht gefährdet

Am Nachmittag hat das Kind keine Lust (mehr) auf Treffen mit Freunden? Auf notwendige Besorgungen oder gemeinsame Familienaktivitäten, „nur“ weil das Spiel auf der Konsole plötzlich lockt? Oder beim gemeinsamen Konsolen-Spielen mit der eigentlich besten Freundin gibt es so einen Knatsch, dass beinahe die Fetzen fliegen?
Ist dies der Fall ist oder die Treffen bestehen immer häufiger nur aus schweigendem Nebeneinandersitzen und Knöpfchendrücken hilft nur eines! Elterliches Durchgreifen samt „Hinausscheuchen“ zum Draußenspielen!

Darauf folgt vermutlich erst einmal Gemaule. Besonders an Schönwetter-Tagen wird es aber nicht lange dauern, bis die Konsole vergessen ist. Dafür sorgen Toben, Inlinerfahren, Klettern und Versteckspielen ganz schnell. Und der nächste Regentag kommt bestimmt, an dem sie als Zeitvertreib für Kurzweil sorgen darf… .

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