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Momente der Ruhe und andere Ideen: Kleine Hilfen, damit die Dreifachbelastung Mütter im Alltag nicht auffrisst

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Wer Kinder und Haushalt hat, dazu womöglich noch einen Job, der fühlt sich manchmal sicherlich wie in einem Hamsterrad gefangen. Mal stehen bleiben? Undenkbar! Denn dann wäre man flugs überrollt von all dem, was sich derweil an Aufgaben, Arbeit und Verpflichtungen auftürmt.

Denn: Kümmert man sich nicht jeden Tag um den Haushalt? Dann wachsen Wäscheberge ins Unermessliche und die Wohnung versinkt im Chaos. Bleibt man mit den Kindern nicht bei den Vokabeln am Ball? Dann wird der nächste Test die unangenehme Quittung sein. Hat man keine Lust auf den Einkauf? Dann bleibt der Kühlschrank leer und die Gesichter am Esstisch sind lang. Und bei der Arbeit darf man sich ohnehin wenige Schwächen erlauben, möchte man auf Dauer sein Einkommen nicht gefährden.

Also muss man einfach weiter und weiter und weiter machen. Und irgendwie geht es meist ja auch. Selbst wenn einem mal ein wenig krank oder schlapp zumute ist. Wenn man sich wie ein Sisyphos fühlt, der partout kein Bein an die Erde bekommt. Oder man einfach manchmal keine Lust mehr hat und am liebsten schreiend weglaufen würde!

Dreifachbelastung – ein neues Phänomen?

Sicherlich gibt es ganz viele Mütter und auch Väter, die regelmäßig, manchmal oder gar immer denken: Ich arbeite zu viel. Aber dies aussprechen? Besser nicht. Manch einer beißt sich sicherlich lieber auf die Zunge, als Schwäche zu zeigen. Weiß man zudem schließlich: Es ändert ja auch nicht wirklich was, wenn man seinem Kummer mal Luft macht.

Aber ist diese Belastung ein neues Phänomen unser schnelllebigen, anspruchsvollen Ära? Mitnichten! Tatsächlich findet man auf den Internetseiten von „ZEIT ONLINE“ einen sehr interessanten Artikel mit der Überschrift „Frauen arbeiten zuviel“. Geschrieben: 1961. Manches darin erscheint aus heutiger Sicht naturgemäß zwar etwas sprachlich und inhaltlich antiquiert. Aber Begriffe wie „Dreifachbelastung“, die waren damals offensichtlich schon aktuell – und sind es auch heute noch.

Und zu jeder Zeit haben Mütter sich sicherlich viele Gedanken gemacht, wie sie umgehen mit dem Stress. Wie Arbeit, Familie, Haushalt unter einen Hut zu bekommen sind. Ohne dass man den Job irgendwann ausschließlich noch als lästiges Übel „nur“ fürs Geldverdienen betrachtet. Ohne dass die Kinder ständig auf mütterliche Fürsorge, gut gelaunte Eltern und gemeinsame Zeit verzichten müssen. Zudem ohne das ständige Gefühl, dass der Haushalt schon „so ganz okay“ ist. Aber man sich insgeheim eben doch wünscht, dass alles organisierter, sauberer, ordentlicher sein möge. Vor allen Dingen aber, ohne dass man selbst irgendwann auf dem redensartlichen Zahnfleisch geht! Zu kurz kommt, sich permanent für andere auspowert, wobei für einen selbst wenig Freude, Freizeit, Gelegenheit zur Erholung übrig bleibt.

Sicherlich muss letztendlich jeder seine eigenen kleinen Patentrezepte für Lebensfreude trotz hohem Stresslevel finden. Doch hier und da kann man sich bestimmt etwas abgucken. Vielleicht von unseren Erfahrungen und Tipps?

Momente der Freude – Die tägliche Quelle der Entspannung und Lebensqualität

Sich eine Freude zu machen, muss nicht immer bedeuten Geld auszugeben! Doch wenn, sollte man dies ohne schlechtes Gewissen tun dürfen. Auch wenn es etwas ist, das man nicht unbedingt zum Leben braucht. Denn wer so viel arbeitet und täglich so viel leistet, der hat es sich wahrlich verdient!

Man lebt schließlich nur einmal und muss sich einfach dieses eine Leben so schön wie möglich machen. Wenn dann der neue Nagellack oder die Kugel Eis auf dem Heimweg Glücksgefühle bescheren, ist deren Berechtigung genüge getan! Und manchmal muss es vielleicht die Handtasche oder das neue Paar Schuhe sein… .

Doch wahres Glück kann man bekanntlich für Geld nicht kaufen. Und oft ist ein kleiner Glücksmoment, der gar nichts kosten muss, ein viel größeres Geschenk. Nehmen Sie sich daher jeden Morgen etwas vor, worauf Sie sich nach der Arbeit freuen können. Eine ruhige Viertelstunde mit einer Tasse Kaffee und der Tageszeitung. Das nächste Kapitel des Hörbuchs. Das Vollbad mit dem duftenden neuen Badeschaum. Oder eine weitere Folge der aktuellen Lieblingsserie am Abend auf dem Sofa.

Freuen Sie sich zudem den ganzen Tag auf schöne Momente, die Sie zu Hause erwarten! Auf das Abendessen mit der Familie. Und den Riegel Schokolade danach. Auf das Hineinschlüpfen in die kuscheligen Hausschuhe. Das Telefonat mit einer lieben Freundin. Denn Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude.

Und wer sich morgens schon einen Glücksmoment gönnen möchte? Der stellt sich den Wecker einfach zehn Minuten früher. Drückt dann auf die Schlummer-Taste und genießt noch ganze zehn lange Minuten unter der warmen Bettdecke! Ein herrlicher Start in den Tag!

Unterstützung der Familie – Eigentlich doch eine Selbstverständlichkeit!

Es kann einfach nicht sein, dass der ganze Haushalt an einem Menschen im Haus hängen bleibt. Und dennoch ist dies sicherlich oft die Realität.

Möchten Sie Unterstützung von Ihrer Familie? Dann fordern Sie diese ein, wenn von den Familienmitgliedern selbst nichts kommt. Vom Partner, aber auch von den Kindern. Finden Sie sich nicht mit der Rolle der Kümmerin ab, die alles macht, worauf die anderen keine Lust haben. Jedes Grundschulkind kann schließlich den vollen Müllbeutel raus bringen oder die leere Klorolle in den Papiereimer befördern. Jedes kann seinen benutzten Teller in die Spülmaschine stellen und seine getragenen Socken in den Wäschekorb bringen.

Nehmen Sie sich mehr Konsequenz vor, wenn es da hapert! Nicht mehr seufzen und dann doch selber machen. Sondern aushalten und den Verursacher später zur Erledigung heran ziehen!

Konsequenz – Der beste Stress-Vermeider im Alltag

Panik überkommt einen doch immer gerne dann, wenn man das Gefühl hat, dass einem unaufhaltsam alles über den Kopf wächst. Und manchmal muss man sich eingestehen, dass man daran nicht ganz unschuldig ist. Weil man einfach die Dinge hat schleifen lassen.

Hilfreich dagegen ist, den Terminkalender nicht nur für Berufliches und wichtige private Termine zu nutzen. Sondern auch, um Dinge wie Bügeln, Fensterputzen oder Eisschrankabtauen einzuplanen. Denn irgendwie hat es doch eine andere Verbindlichkeit, dies schriftlich festzusetzen, als es sich nur für „irgendwann“ locker vorzunehmen.

Gelassenheit – Vielleicht das größte Geschenk des Älterwerdens!

Es ist eine so ungeheure Erleichterung, wenn man Dinge irgendwann lockerer sehen kann, die einem sonst das Leben schwer machten. Manch einem ist dies beneidenswerterweise von je her gegeben. Bügelwäsche im Keller? Egal, läuft nicht weg! Schmutzige Fenster? Kann man auch morgen putzen!

Andere können dies aber nicht so locker sehen. Es bereitet ihnen nahezu körperliches Unbehagen, Dinge auf die lange Bank zu schieben. Doch ganz gewiss kann man Gelassenheit lernen und üben. Und wenn einem das gelingt, bedeutet dies eine enorme Entlastung.

Ganz wichtig ist dabei sicherlich, mit gesundem Verstand die Sorge abzulegen, dass andere künftig negativ über einen urteilen. Wenn es mal nicht so sauber ist, dass man vom Boden essen könnte. Oder die ungebügelte Wäsche auf dem Sofa liegt. Das Gegenteil ist vermutlich der Fall! Viele Freundinnen würden sich sicherlich gerne von dieser (neuen) Gelassenheit eine Scheibe abschneiden! Denn gelassenere Menschen sind glücklichere Menschen.

Nachhaltige Hilfe – Der Ausweg, den man rechtzeitig suchen sollte

Nein, am Ende des Tages kann man dann doch nicht alles schön reden oder mit Gelassenheit regeln. Und keine Tafel Schokolade oder Joggingrunde wird eine konstruktive Hilfe sein, wenn gar nichts mehr geht. Wenn man nachts nicht mehr schlafen kann, nie mehr zur Ruhe kommt und einem alles zu viel wird. Dann müssen andere, effektive Lösungen her!

Vielleicht kann man im Job kürzer treten? Vielleicht kann man die Stunden der Kinderbetreuung ausdehnen oder eine Hilfe für den Haushalt organisieren?

In keinem Fall sollte man sich jedoch scheuen, professionelle Hilfe zu suchen, wenn Körper und Psyche leiden. Der Hausarzt ist dann ein erster guter Ansprechpartner.

Bildquelle: © unsplash.com/Zohre Nemati

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