Planung mit Fingerspitzengefühl: 6 Tipps, damit Feste im Kreise der Familie nicht zur Enttäuschung werden

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Wie oft malt man sich besondere Tage im Vorfeld so schön aus – und letzten Endes bleibt anschließend oft die Enttäuschung, weil dann alles so ganz anders gekommen ist als geplant?
Oft wegen Kleinigkeiten, über die es sich im Grunde gar nicht zu ärgern lohnt.

Klassische Beispiele dafür könnten sicherlich unzählige Familienfeste liefern: Da macht sich Langeweile breit in Anbetracht der ewigen, „alten Kamellen“, die scheinbar immer wieder hervorgekramt werden müssen.
Da wird am Essen gemäkelt, weil die Suppe – mal wieder – zu salzig und die Torte – wie immer – zu fettig geraten ist.
Da bleibt der versammelten Familie nicht verborgen, dass Teenie-Sohn oder -Tochter just viel lieber ganz woanders wären.
Und auch – gut gemeinte – Überraschungsgeschenke bergen immer das Risiko von Unstimmigkeiten, weil der eine – mal wieder – arg knauserig war, während der andere in puncto Präsente meilenweit übers Ziel hinausschießen musste. Oder aber, weil sich statt wahrer Freude insgeheim Entsetzen über das breit macht, was da unterm Geschenkpapier zum Vorschein gekommen ist.

Kurz und gut: Familienfeste werden hier und da immer so ein Kapitel für sich bleiben und oftmals Jahre später noch Gesprächsstoff liefern, der dem einen den Blutdruck in die Höhe und dem anderen die Lachtränen in die Augen treibt.
Vielleicht können unsere 6 Tipps künftig für ein wenig mehr Harmonie sorgen?

1. Aller Anfang: Eine Einladung, die keine Frage offen lässt
Je mehr die Einladung über die später stattfindende Feier verrät, desto weniger können Unklarheiten später zu Unstimmigkeiten führen.
Wichtig zu erwähnen sind Beginn und Ende der Feier, damit die eingeladenen Gäste auch die Stunden ihres Tagesablaufs vor und nach der Feier sinnvoll planen können.
Ebenso ist es von Bedeutung, wann welche Mahlzeiten geplant sind. Aufgrund von Missverständnissen lange Zeit mit leerem Magen ausharren zu müssen ist ebenso ärgerlich wie frisch angekommen mit bereits vollem Magen einem reichlichen Buffet gegenüber zu stehen.
Wichtiges Detail ist auch die Art der Lokalität. Wer nicht weiß, dass ausschließlich draußen gefeiert wird, wird sich später zurecht beschweren, dass er sich nicht durch angemessene Kleidung gegen eine kühlen Wind oder die pralle Sonne wappnen konnte.

2. Genaue Absprachen innerhalb der Familie treffen
Wann kommt der Besuch?“ heißt es auf der einen Seite, „Wann fahren wir denn los?“ auf der anderen.
Unnötiger Zoff ist vorprogrammiert, wenn der eine bereits fix und fertig zur Abfahrt ist, während der andere „noch schnell“ dieses und jenes zu erledigen gedenkt.
„Gleich“, „Mittags“ oder „Nachmittags“ sind eben sehr dehnbare Begriff. Die Vereinbarung einer genauen Uhrzeit dagegen unmissverständlich.

3. Regeln vereinbaren – der Harmonie zuliebe
Das Smartphone bleibt aus? Der Fernseher auch? Solche Dinge im Vorfeld mit dem Nachwuchs zu besprechen, wenn Familienbesuch sich ankündigt, kann spätere Diskussionen verhindern, die man vor versammelten Großeltern sicherlich lieber vermeidet.
Auch der Wunsch von Kindern, bestimmte Themen auszuklammern, sollte natürlich respektiert werden! Wenn Mathe oder Latein während der Schulzeit schon häufig ein (leidvolles) Thema sind, dürfen sie am Feiertag durchaus mal Pause haben.

4. Rückzugsmöglichkeiten schaffen
Nicht jeder ist zum „Großfamilienmensch“ geboren und selbst sehr geselligen, entspannten, geduldigen Zeitgenossen kann der berühmte, geballte Trubel an Festtagen schnell zu viel werden.
Oft wirkt schon die zusammen verbrachte Zeit, die vielen Gespräche, das laute Geschirrklappern – viele Stunden am Stück, dazu auf mitunter recht engem Raum – Potential für Stress.
Ganz einfach – so nett es im Grunde ja auch sein mag, alle mal wieder zu sehen -, weil man es aus dem Alltag und von einem gewöhnlichen Wochenende so nicht gewohnt ist.
Ein Spaziergang zum Durchatmen und das Zugeständnis an die Kinder, sich ruhig für eine Zeitlang in ihre Zimmer zurückzuziehen, sind dann eine wahre Wohltat.

5. Traditionen überdenken
Familienbesuch, der viele, viele Kilometer Anfahrt bedeutet? Ein Osterspaziergang bei Wind und Wetter, zu dem – ganz ehrlich – eigentlich niemand so rechte Lust verspürt?
Auch wenn dies liebgewonnene Bräuche sind: Neue Lebenssituationen (eine lange Autofahrt bedeutet mit kleinen Kindern schließlich naturgemäß mehr Anstrengung als früher ohne Kinder!) sollten Veränderungen erlauben.
Wenn der Verwandtenbesuch mehr Stress als Freude bedeutet, wenn die groß gewordenen Kinder lieber andere Pläne schmieden und wenn schon der Gedanke an ein bevorstehendes Familienfest auf die gute Laune schlägt, sollte kritisches Hinterfragen erlaubt und das Beschreiten neuer Wege möglich sein!

6. Weniger kann mehr sein!
Wer hat noch nie die Erfahrung gemacht, dass man als Gastgeber selbst am allerwenigsten von einer gelungenen Feier hat? Zuerst will das Ganze organisiert sein, stundenlang wird dann in der Küche gekocht, gebacken, geschnippelt und dekoriert. Und wenn schließlich alle wieder ihrer Wege gegangen sind, bleibt nicht selten ein mittelgroßes Chaos zurück, das beseitigt werden möchte.
Machen Sie sich das Leben leicht! Stürzen Sie sich als Gastgeber nicht in allzu großen Stress und schrauben Sie die Erwartungen an diesen Tag und an sich selbst nicht zu hoch!
Wie ärgerlich und frustrierend ist es schließlich, wenn man viele schöne Dinge geplant hat und hinten aus dann die Zeit für alles fehlt?
Lassen Sie statt dessen den Dingen ruhig einmal ihren Lauf! Wo viele fröhliche Menschen zusammen sind, ergibt sich das „Programm“ von ganz allein.
Und auch wenn Sie an diesem Tag gerne ihre Koch- und Backkünste unter Beweis stellen möchten: Geben Sie negativem Stress keine Chance! Ein Festmahl kann auch vom Lieferdienst kommen. Im Supermarkt und Discounter finden Sie beispielsweise allerlei Antipasti als Basis für ein exquisites Buffet. Und wenn der Besuch seine Hilfe anbietet, lassen Sie ihn doch ruhig Kuchen und Torten zur Festtafel beisteuern!

 

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2 Kommentare

  1. Also vor allem die Rückzugsgebiete für Großeltern muss man schaffen. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Ein Raum sollte „Partyfreie Zone“ sein.

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