Erst mit reichlich Verspätung hielt der Winter dieses Mal so richtig Einzug.
Während der Morgen des vergangenen 24. Dezembers mit Vogelgezwitscher, Sonnenschein und Temperaturen weit oberhalb des Gefrierpunkts mancherorts eher an einen Tagesbeginn im Juli erinnerte als an ein Weihnachtsfest denken ließ, bescherte erst der Januar vielen eisige Temperaturen, knackige Nachtfröste und den von vielen Kindern heißersehnten Schnee.
Und nach einem gefühlt langen Herbst lag der Garten – endlich! – erstmals im märchenhaften Winterschlaf. Glitzernde Eiskristalle umhüllten Hecken und Pflanzen und überzogen alles Grün mit einer funkelnden Schicht.
Nun ist das Jahr schon nicht mehr ganz so jung, der Februar weit fortgeschritten und der Blick sollte nicht mehr zurück, sondern nach vorne in die Gartensaison 2016 schweifen!
Je nachdem, von welcher Seite der Winter sich noch zeigen wird, wird es zu Beginn derer mehr oder weniger an der frischen Luft zu tun geben.
Doch ob mit Schnee oder ohne: Viele Kinder werden sich freuen, nach all den Wochen und Monaten des notgedrungenen Stubenhockens an den nun schon wieder deutlich längeren Nachmittagen ihre Zeit draußen verbringen zu können!
Und vielleicht sogar gerne und tatkräftig mit anpacken bei all den Dingen, die unter freiem Himmel nun anstehen:
Neues Gartenjahr, „neuer“ Garten?
Noch ist alles kahl. Wo im Sommer Stauden blühen, sind noch Lücken in den Beeten. Bäume und Büsche sind zum großen Teil grün-los und der Garten dadurch nie so übersichtlich und überschaubar im Jahr wie gerade jetzt. Ideale Gelegenheit, über Veränderungen nachzudenken!
Vielleicht soll endlich ein praktisches Gartenhaus aufgestellt werden, vielleicht das kleine Spielparadies für den Nachwuchs um Sandkasten oder Rutsche erweitert werden?
Oder ein kleines Gemüsebeet angelegt oder ein Obstbaum gepflanzt werden für frischen Genuss aus eigenem Anbau?
Zwar ist der Herbst als ideale Pflanzzeit für Obstgehölze vorbei und für wärmeliebende Gemüsepflanzen wie Tomate, Zucchino, Paprika, Aubergine, Gurke und andere ist noch längst nicht die Zeit gekommen, nach draußen gepflanzt werden (dies ist erst nach den Eisheiligen im Mai der Fall, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind), aber die generell eher arbeitsarme Winterzeit, in der man sich beim tristen Anblick gerne vor dem geistigen Auge bereits mit Grünendem und Blühendem beschäftigt, ist ideal, die Gartenaufteilung vielleicht ganz neu zu planen!
Damit der Schnee nicht zur Last wird
Wo sich große Mengen Schnee auf zerbrechlichen Ästen und Zweigen türmen, drohen Schäden an den Pflanzen. Die Kinder werden ganz gewiss gerne die Aufgabe übernehmen, diese vorsichtig mit einem Besen oder ähnlichem von zarten Grün zu kehren!
Die Stauden vom letzten Jahr…
Wo frisches Grün bereits hier und da aus dem Boden sprießt, sind die Reste vom Vorjahr vielleicht zu erkennen.
Staudenbeete sind jetzt noch so übersichtlich und „leer“, dass „Aufräumen“ angesagt ist, wenn dies im Herbst nicht mehr geschafft wurde oder bewusst Verblühtes für die Tierwelt stehen gelassen wurde.
Wurde auch das Laub an Ort und Stelle belassen, als schützende Schicht für Beetpflanzen und heimeliges Plätzchen für allerlei kleine Tiere im Garten, sollte es jedoch auch weiterhin als winterlicher Lebensraum für eine Vielzahl von „Gartenbewohnern“ vorerst liegen bleiben dürfen, bis der Frühling endgültig Einzug gehalten hat.
Selbst wenn einen der Wunsch nach „Frühjahrsputz“ im Garten überkommt: Je länger das Laub verrottet, desto weniger gibt es letzten Endes zu entsorgen und der Qualität des Bodens kommt dies ebenfalls zugute.
Ist das Laub bereits entfernt, ist es so früh im Jahr durchaus schon an der Zeit, erste Unkräuter zu entfernen. Eine Schicht Rindenmulch – in Kombination mit Hornspänen als organischer Langzeitdünger darunter – kann der Ausbreitung neuen Unkrauts frühzeitig und effizient entgegen wirken und sorgt gleich für einen schönen, aufgeräumten Anblick.
Und die gefiederten Besucher?
Mit etwas Glück finden Vögel ausreichend Futter im naturbelassenen Garten, um gut über den Winter zu kommen. Einen Gefallen wird man ihnen durch zusätzliche Fütterung nicht nur bei dicken Schneeschichten auf jeden Fall tun!
Achten Sie darauf, dass den Vögeln regelmäßig ausreichend gefahrlos zugängliches Futter zur Verfügung steht und halten Sie den Futterplatz sauber. Ausführlich behandelt das Thema dieser Artikel hier im Blog.
Farbenpracht und Hochgenuss aus eigenem Anbau
Für Kinder ist es eine tolle Erfahrung, das blühen zu sehen oder auf dem Teller genießen zu können, was sie selbst einst als kleine Samenkörner in die Erde gebracht haben.
Größeren Kindern im Grundschulalter gelingt bereits das filigrane Einsäen beispielsweise von zuverlässig keimenden Tomatensamen.
Ebenso zur Aufzucht im Warmen geeignet: Samen von Radieschen, Paprika, Artischocke, Aubergine, Blumenkohl und anderen Kohlsorten und verschiedenen Salaten.
Die im Handel erhältlichen Tüten mit Samen verraten alle Details zu Aussaatzeiten, Anzuchtbedingungen und Standortbedingungen für die später größeren Pflanzen.
Ein einfaches Anzucht-Gewächshaus ist günstig im Handel erhältlich oder lässt sich aus Dingen improvisieren, die im Haushalt zu finden sind. Basis kann eine Pflanzschale mit ebenem Boden, eine Auflaufform, ein ausgedientes Aquarium oder ähnliches bilden, die mit einer durchsichtigen Folie oder einer (Plexi)Glasscheibe abgedeckt werden.
Kleine Anzuchttöpfe kann man für kleines Geld kaufen. Bestehen sie aus Naturfasern wie Kokosfasern, können die neuen Pflanzen später mitsamt diesen Töpfen ins Freiland gesetzt werden, sodass keine Gefahr besteht, empfindliche, zarte Wurzeln beim Auspflanzen zu beschädigen.
Unschlagbar günstig und umweltfreundlich: Selbstgemachte Anzuchttöpfe aus Zeitungspapier.
Ebenso praktisch und billig: Die Verwendung kleiner, gespülter Joghurtbecher (die später natürlich nicht mit ins Freiland umziehen sollten…).
Beste Startbedingungen bietet den werdenden Pflänzchen spezielle Anzuchterde.
Ein warmer, heller Standort, ausreichende Feuchtigkeit im Boden und regelmäßige Belüftung (einige Löcher in die Folie stechen beziehungsweise Glasscheibe öfter mal anheben) tun das Übrige, damit die kleinen Keimlinge gut gedeihen.
Auf diese Art und Weise lassen sich natürlich nicht nur Gemüsepflanzen vorziehen, sondern auch beliebte Sommerblumen wie Tagetes, Petunie, Dahlie, Gazanie, Begonie, Löwenmäulchen oder Margerite.
Dauert dies alles zu lange und soll sofort Farbe ins Beet?
Schon kleine Kinder können mit etwas Anleitung Blumenzwiebeln in die Erde setzen.
Aktuell die vorgetriebenen Zwiebeln der beliebten Frühlingsblüher Hyazinthe, Tulpe, Narzisse und Co.. Wo Wühlmäuse lauern, idealerweise in schützenden Körbchen, die speziell für diesen Zweck im Handel erhältlich sind.
Alles „in Schuss“?
Selbst ein milder Winter kann unschöne Spuren hinterlassen haben, die genau in Augenschein genommen werden sollten:
Haben Gartenmöbel den Mix aus Sonne, Regen, Schnee und Kälte gut überstanden?
Wie sieht es mit den Spielgeräten der Kinder aus? Sind Seile zum Klettern und Schaukeln noch absolut intakt? Gibt es rostige Stellen, gelockerte Schrauben, morsches Holz?
Bis zum Frühlingsbeginn bleiben zum Glück noch einige Wochen, um alles zu reparieren oder zu ersetzen.