Der Frühling hat begonnen, wärmer werdende Luft und Sonnenschein locken nicht nur an den Wochenenden nach draußen.
Die „Wespenzeit” ist noch lange hin, so dass jetzt die Zeit ideal ist für den Kaffeeklatsch unter Sonnenschirm oder Markise oder einfach unter blauem Himmel.
Nach langer Zeit gibt es an dieser Stelle daher passend zum Auftakt der Freiluft-Saison mal wieder ein Rezept für Leckeres aus der hauseigenen Backstube, das sich auch für recht spontanen Besuch anbietet: Warum nicht mal selbstgemachte Windbeutel kredenzen?
Abgesehen davon, dass die hübschen, kleinen Gebäckstücke pure Gaumenfreude bieten, werden sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch für Gesprächsstoff sorgen:
Wer noch nie Windbeutel selbst gebacken hat, wird (sich) fragen, ob das Ganze nicht eine sehr, sehr aufwändige und komplizierte Angelegenheit ist, die auch mal gehörig misslingen kann.
(Die Antwort sei an dieser Stelle vorweg genommen: Nein! Das Backen ist schnell und sehr einfach aus Zutaten erledigt, die man üblicherweise im Haus hat, – und das dazu (bisher) absolut geling-sicher!)
Da Windbeutel außerdem leider ein wenig aus der Mode gekommen zu sein scheinen, wird dieses „Retro-Gebäck” bei dem einen oder anderen vielleicht nostalgische Kindheitserinnerungen an Sonntagnachmittage mit Omas und Opas wecken, an gestärkte Stoffservietten, geblümte Kaffeekannen und von Hand geschlagener Sahne! Gesprächsthemen („Ja ja, so war das damals…”) dürften damit garantiert sein.
Man sieht: Windbeutel können mehr kann als „nur” gut zu schmecken…
Doch nun nach langer Vorrede endlich im Folgenden Rezept und Anleitung.
Wie bereits erwähnt, braucht es für 12 große Windbeutel nur erstaunlich wenige Zutaten, als da wären:
Für den Teig
50 g Butter (kann ruhig kalt aus dem Kühlschrank kommen)
1 Päckchen Vanillinzucker
ein wenig Salz
200 ml Wasser
125 g Weizenmehl
4 Eier, am besten der Größe L (bei kleineren Eiern eventuell auch eins mehr, siehe weiter unten)
Für die Füllung
1 Päckchen Puddingpulver – wahlweise zum Kochen oder zum Anrühren in kalter Milch – und was dazu noch an Zutaten für die Pudding-Zubereitung laut Angaben auf der Packung benötigt wird (Milch und ggf. Zucker)
Zum Bestäuben
Puderzucker
Und so werden aus diesen Zutaten die fertigen Windbeutel:
1. Das Mehl abwiegen und in einer Schüssel neben dem Herd bereitstellen.
2. Die Butter zusammen mit dem Vanillinzucker, dem Wasser und dem Salz in einem kleinen Topf auf dem Herd unter Rühren zum Kochen bringen:
Ein ungewöhnlicher Back-Auftakt: Statt üblicherweise wie beim Rührkuchen Eier schaumig zu schlagen, beginnt die Windbeutel-Bäckerei mit einer kleiner Koch-Aktion auf dem Herd. Die Eier gesellen sich erst später dazu…
3. Die Heizleistung des Herdes dann auf ein Minimum reduzieren und das Mehl „in einem Schwung” komplett zur heißen Flüssigkeit geben.
4. Mit einem Esslöffel das Ganze solange miteinander verrühren, bis sich ein glatter Kloß im Topf gebildet hat, der weder am Topfboden noch an den Rändern kleben bleibt:
5. Der noch heiße Kloß wird in eine Schüssel gegeben und das erste Ei dazu aufgeschlagen. Beginnt man Kloß und Ei mit dem Rührgerät zu verrühren, zerfällt der Kloß in viele Stückchen. Das ist kein Grund zur Besorgnis! Beim weiteren Rühren fügt sich alles wieder zusammen.
Wenn es soweit ist, dass der Teig sich am Rührgerät hochzuziehen beginnt, ist die Zeit gekommen, das nächste Ei hinzuzufügen. Wenn dies abermals gründlich verrührt ist, folgt das nächste, bis alle Eier im Teig verarbeitet sind.
Dieser wird noch klebrig sein und sich nur schwer reißend von den Rührern lösen, sollte aber im Weiteren gut zu verarbeiten sein. Ist dies nicht der Fall, war die Ei-Menge eventuell nicht ausreichend und ein weiteres Ei muss hinzugegeben werden (siehe „Zutaten”).
6. Mit einem Spritzbeutel oder einfach mit Hilfe von zwei Löffeln werden 12 etwa gleich große Teig-Portionen aufs mit Backpapier ausgelegte Backblech gesetzt:
Nicht zu dicht aneinander setzen, denn die Windbeutel gehen im Ofen gehörig auf!
Diese werden anschließend bei 200°C Ober-/Unterhitze gebacken.
Das Ganze funktioniert zwar auch bei Umluft (und dann entsprechend leicht niedrigerer Temperatur), erfahrungsgemäß werden die Windbeutel durch den steten Luftstrom aber „platter“ und neigen sich leicht in eine Richtung.
Ganz wichtig: Den Ofen während der Backzeit nicht öffnen, da die aufgehenden Beutel dadurch wieder in sich zusammen fallen können!
Nach etwa 35 Minuten sind die Windbeutel fertig gebacken und sollten im leicht geöffneten Backofen behutsam abkühlen.
Ist man soweit gekommen, fehlt nur noch der Feinschliff
Während man darauf wartet, dass die Windbeutel kalt werden und angeschnitten werden können, ist die Zeit, den Pudding für die Füllung zuzubereiten.
Am schnellsten geht es natürlich mit Instant-Puddingpulver – Geschmacksrichtung nach Belieben –, das nur einige Minuten lang in kalter Milch angerührt werden muss. Werden die Windbeutel damit gefüllt, sind sie im Grund schon fast servierfertig.
Verwendet man gekochten Pudding, sollte dieser vor dem Füllen bereits etwas abgekühlt sein und die gefüllten Windbeutel sollten anschließend bis zum Verzehr weiterhin im Kühlschrank richtig auskühlen, damit es beim Hineinbeißen nicht kleckert.
Welchen Pudding man auch wählt (andere Varianten wie fester Früchtequark oder Sahnecreme gehen natürlich auch!): Die Windbeutel werden etwa auf halber Höhe vorsichtig waagerecht aufgeschnitten. Der so entstehende „Deckel” kann dabei ganz abgetrennt werden oder nur so weit aufgeklappt werden, dass der Pudding mit einem Löffel eingefüllt werden kann. Eventuell muss das Innere der Windbeutel zuvor noch ein wenig „füll-freundlicher” ausgeformt werden, damit viel süße Masse Platz findet. Anschließend den Deckel wieder aufsetzen beziehungsweise zurück klappen und auf die „Pflicht” muss nur noch die „Kür” folgen:
Etwas Puderzucker auf die kleinen Werke rieseln lassen und der Genuss kann beginnen!