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Selbst gemacht statt gekauft: Kerzen als individuelle Weihnachtspräsente

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Winterzeit ist Kerzenzeit! Noch schöner ist sie mit selbst gegossenen Kerzen, bei deren Gestaltung nur die eigene Phantasie die Grenzen setzt. Zum späteren Selber-dran-erfreuen, aber auch als ideales Geschenk zu Weihnachten für liebe Menschen! Ein kreativer Bastelspaß – wegen der hohen Verbrennungsgefahr natürlich nur unter Aufsicht Erwachsener! – auch für Kinder ab dem Grundschulalter, die gerne Selbstgemachtes verschenken möchten.

Kerzen selber gießen? Das klingt doch kompliziert, weil man so viel dafür braucht, was man üblicherweise nicht im Haus hat?

Was benötigt man zur Kerzenherstellung?

Hier eine kleine „Einkaufsliste“ einer „Grundausrüstung“ zum Kerzengießen.

1.) Das Wachs

Für schlichte gegossene (Paraffin-)Kerzen benötigt man zunächst einfaches, farbloses Gießwachs. In großen Beuteln (beispielsweise 500 g bzw. 1000 g) ist es gut dosierbar als Granulat für wenige Euro im Bastelbedarf erhältlich. Als Anhaltspunkt: Pro späteren Milliliter Kerze benötigt man etwa 1 Gramm Wachs. Das heißt, 500 g Wachs reichen für etwa 5 Kerzen á 100 ml Volumen.

2.) Die Farbe

Damit Farbe ins Spiel kommt, gibt es spezielles Färbewachs, um das geschmolzene Wachs einzufärben.
Dieses ist in vielen Farbtönen erhältlich, sehr ergiebig und die verschiedenen Farben sind untereinander zum Wunschfarbton mischbar.
Als Flöckchen, Kügelchen u. ä. kann das Färbewachs auch pur in das geschmolzene Wachs der bereits gegossenen Kerze gegeben werden und so tolle Effekte zaubern.

3.) Die Form

Wie soll die Kerze am Schluss aussehen? Darüber entscheidet natürlich maßgeblich die verwendete Form. Kleine, individuelle Kerzen lassen sich mit Hilfen von Plätzchenausstechförmchen herstellen. Für größere Kerzen gibt es im Handel spezielle Gießformen in zylindrischer, eckiger, kugeliger Ausführung u. v. m. . Diese lassen sich wiederverwenden, so dass mit einer Form mehrere Kerzen nacheinander hergestellt werden können. Als einmal zu verwendende Formen eignen sich gebrauchte oder im Handel erhältliche Teelichtgläser in verschiedenen Größen, aber auch kleine Marmeladengläser und ähnliches.

4.) Der Docht

Ganz wichtig für die Qualität der fertigen Kerze ist die Auswahl des passenden Dochts. Diesen wählt man abhängig vom Durchmesser der späteren Kerze. Damit die Kerze gleichmäßig und rußarm abbrennt, muss der Dochtdurchmesser stimmen. In der Regel wird auf der Dochtverpackung angegeben sein, für welchen Kerzendurchmesser sich der jeweilige Docht eignet.

Wie wird´s gemacht?

1.) Kleine Kerzen aus Plätzchenausstechern

Egal, welche Form die spätere Kerze haben wird: Zunächst muss man das Wachs schmelzen. Für eine gut kontrollierbare, nicht zu hohe Temperatur geschieht dies am besten im Wasserbad. Das Wachs einfach in ein nicht mehr benötigtes Marmeladenglas oder eine Konservendose geben.

Soll das Wachs später mit einem Löffel umgefüllt werden, diesen auch gleich mit ins Glas/in die Dose stellen. So hat er spätere die richtige Temperatur, so dass beim Umfüllen das warme Wachs nicht gleich am kalten Löffel erstarrt!

Wasserbad

Damit das flüssige Wachs nicht aus den Förmchen läuft, dichtet man diese von unten mit gewöhnlicher Knete ab. Die Farbe der Knete ist egal, diese sollte jedoch nicht auf das Wachs abfärben). Die Knete dazu einfach flach ausrollen und die Plätzchenausstecher ein wenig in die Knete drücken.

Knete

Den Docht stellt man bei „liegenden“ Kerzen wie der Blumenkerze rechts auf dem Bild in das noch flüssige Wachs. Allerdings erst, nachdem man die Kerze gegossen hat. Die glockenförmige Kerze links im Bild gießt man hingegen in zwei Etappen. Zunächst füllt man die Form zur Hälfte. Dann drückt man den Docht in das fast feste Wachs. Anschließend füllt man die Form mit flüssigem Wachs auf.

Wer einige Farbtupfer in der Kerze mag, kann einige Krümel Färbewachs auf das noch flüssige, farblose Wachs streuen.

Jede fertige Kerze natürlich nur unter Aufsicht und auf einer feuerfesten und hitzebeständigen Unterlage und außer Reichweite von Kindern brennen lassen!

Gegossene Kerzen in Glasformen

Um nicht unnötig viel oder zu wenig Wachs zu schmelzen, sollte man zunächst das Volumen der fertigen Kerze bestimmen. Das Volumen der Form in Millilitern entspricht etwa der Masse des benötigten Wachs in Gramm. Zum Beispiel entsprechen 100 g Wachs etwa 100 ml Kerzenvolumen.

Während das Wachs schmilzt, wird der Docht in Position gebracht, zum Beispiel so.


Den Docht taucht man zuerst kurz in das flüssige Wachs. Anschließend, wenn das Wachs einen Moment lang abgekühlt ist, zieht man ihn gerade. Ein Ende klebt man mit dem noch nicht festen Wachs an einen Holzzahnstocher. Und wickelt dieses so weit um diesen herum, dass der Docht gerade bis auf den Boden der Glasform reicht.

Den Wachs färbt man nach Belieben und füllt ihn anschließend einfach in die Form.

Einen schönen Effekt erhält man, wenn man die Innenseite des Glases zunächst nur mit farblosem Wachs benetzt. Danach füllt man das gefärbte Wachs langsam schichtweise in die Gläser füllt. Am besten zu erkennen ist dies bei der grünen Kerze auf dem Bild.

fertige Kerzen

Viel Spaß beim Basteln und Verschenken!

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12 Kommentare

  1. Was man auf keinen Fall machen sollte – wie es in manchen Bastelanleitungen empfohlen wird – einfach eine fertige Stabkerze in der Mitte befestigen und dann heißen Wachs drumherum gießen. Das funktioniert nie und nimmer. Die Kerze schmilzt und kippt um. … ;-(

  2. Antwort auf den Kommentar von kindheute weiter oben: Es kann funktionieren, wenn die Stabkerze richtig kalt ist (gerne Kühlschrank bei 6 Grad), das herum gegossene Wachs nicht zu heiß ist und man dafür sorgt, dass es schnell herunterkühlt (im Winter auf den Balkon stellen!).

  3. Ich finde man sollte nicht auser acht lassen, das Stearin zu 100 % aus pflanzlichen, bzw. tierischen, und somit nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden kann.
    Die meisten Kerzen bestehen aus Paraffin ( Erdöl ).
    Verwendung von echtem ätherischen Öl und Stearin gibt eine
    perfekte Mischung für ihre Kerze.Durch die Verwendung von echtem ätherischen Öl ist der Geruch der Kerze natürlicher.Als Beispiel
    eignen sich vor allem in den frühen Morgenstunden die mediative Entspannung und der Duft von Zitrone (für gute Laune) .

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