Es gibt Kinderspiele, die werden von älteren Kindern gerne mal als „Babykram!” abgetan, wenn sie sie nach Jahren wieder spielen sollen, zum Beispiel, weil jüngere Geschwister derweil in das Brettspielalter gekommen sind.
Und es gibt Kinderspiele, die auch nach Jahren ihren Reiz nicht verloren haben, und bei denen gemeinsam wieder gerne mitgespielt wird.
Die vielleicht im Laufe der Jahre mal beiseite gelegt und halb vergessen werden, aber dafür umso begeisterter nach einiger Zeit wieder ausgepackt werden, wenn sich ein Mitspieler findet.
Ein solches Spiel, das Spielspaß für Kindergartenkinder, ältere Geschwister und Eltern gleichermaßen bietet, ist das – nicht mehr ganz taufrische (bereits 2001 zum „Kinderspiel des Jahres” nominiert), aber zeitlose – Kinderspiel „Rüsselbande” aus dem Hause DreiMagierSpiele.
„Rüsselbande” besticht schon rein äußerlich durch seine knuffige Erscheinung. Witzige Bilder niedlicher Schweinchen tummeln sich auf dem fröhlich grün gestalteten Karton, die einem das Spiel auch ohne es zu kennen bereits auf den ersten Blick sympathisch machen.
Die Liebe zum Detail zieht sich als roter Faden durch alle Elemente des Spiels.
Ob die eindrucksvoll schön gestaltete Spielanleitung, das fröhlich bunte Spielmaterial bis hin zur Innengestaltung des Kartons:
„Rüsselbande” erobert die Herzen von Kindern und Schweinchenfreunden bereits, bevor die Spielanleitung studiert und die erste Runde gespielt ist.
Das Spiel an sich enttäuscht natürlich ebenfalls nicht, überzeugt vielmehr durch einfache Regeln und jede Menge Langzeit-Spielspaß:
Das Ziel des Spiels
7 Mitspieler können am flotten Ferkelrennen teilnehmen. Gewonnen hat natürlich das kleine bunte Schweinchen, das zuerst die Ziellinie passiert.
Wie viele Felder ein Schweinchen ziehen darf, entscheidet mal der Würfel allein, mal dazu auch der Spieler.
Der Weg, den die Ferkel vor sich haben, ist nicht festgelegt, sondern besteht aus 8 variabel zusammenfügbaren Wegeplatten, die anfangs beliebig hintereinander gelegt werden. Bei den schier unendlichen Möglichkeiten der Kombination beginnen praktisch nie zwei Spiele mit derselben Route.
Wie lang der Weg am Ende ist, den die Schweinchen zurück gelegt haben müssen, ergibt sich erst während des Spiels.
So hat jeder Spieler während des Spiels (mindestens) einmal die Option, das letzte Teil des Weges von der Ferkelroute zu entfernen und den Weg durch Anlegen des Teils vor das erste Wegstück zu verlängern.
Ganz schön ärgerlich für alle, die vom Sieg nur noch ein Rüsselspitzenlänge entfernt waren, plötzlich wieder einige Felder mehr bis zum Ziel vor sich haben und dann womöglich noch vom Würfelglück verlassen werden!
Der besondere Clou
So ein Rennen ist an sich ja schon eine spannende Angelegenheit, wird aber richtig pfiffig erst aber durch die Raffinessen der „Rüsselbande”-Regeln:
Kommen zwei Schweinchen auf ein und dasselbe Feld, dürfen die Schweinchen sich nicht etwa nebeneinander ausruhen und auf ihren nächsten Zug warten. Nein, dann werden die bunten Figuren gestapelt!
Wer das Feld bereits inne hatte, findet sich unten wieder, der “Neuankömmling” kommen obendrauf.
Wer dabei ganz unten “im Turm” ist, hat das Nachsehen, weil er den obenauf gestapelten Ferkeln die eigene Laufarbeit abnimmt:
Ist der Spieler des untersten Ferkels mit seinem Schweinchen am Zug, trägt es auf seinem Weg nicht nur sich, sondern auch alle Ferkel obendrüber um die gewürfelte Augenzahl weiter.
Gestapelt werden darf dabei übrigens so hoch, wie der Turm hält!
Auf diese Art und Weise gibt es manchmal am Ende nicht nur einen Sieger sondern gleich mehrere. Und das ist doch schön!
Für Geduldige mit Fingerspitzengefühl
Ein paar Ferkel während des Spiels übereinander stapeln – das allein stellt noch keine große Herausforderung dar!
Wer es kniffeliger mag, wird die die Seiten der Spielanleitung brillant finden, die praktisch jeden dazu motivieren, seinen Stapelkünsten einmal freien Lauf zu lassen.
Aus Ferkeln und runden Spielerplättchen können die tollsten Bauwerke erschaffen werden, wie die vielen bunten Bilder beweisen.
Wenn gerade kein Ferkelrennen angesagt ist, weil sich beispielsweise kein Mitspieler findet, ist das Nachbauen dieser kleinen Kunstwerke ein prima Zeitvertreib!
Dies und Das zum Spiel
Mehr zum Spiel „Rüsselbande” gibt es auf den Internetseiten des Spieleverlags Drei Magier Spiele. Wer einen Blick in die Spielanleitung samt der „Ferkelbauwerke” werfen möchte, findet diese dort als PDF-Datei.
„Rüsselbande” können bereits Vierjährige spielen, aber auch Größeren bis weit ins Grundschulalter hinein macht es erfahrungsgemäß noch eine Menge Spaß und auch Eltern sind gerne mit dabei.
Beim lustigen Gesellschaftsspiel können 2 bis 7 Mitspieler ihre Schweinchen ins Rennen schicken.
Der Preis für die große Variante liegt im Handel bei rund 20 – 25 €, erhältlich ist außerdem die kleine Version „Mini-Rüsselbande”mit gleicher, wenn auch kleinerer Ausstattung zu einem Preis von rund 10 -13 €.