Ständig Zoff im Haus? Wenn Geschwister streiten

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Wo mehrere Kinder in einem Haushalt leben, fliegen mit großer Wahrscheinlickeit gelegentlich bis häufig die Fetzen.
Aus Elternsicht oft völlig überflüssig, wegen Nichtigkeiten, deren Konflikt erzeugendes Potential man kaum nachvollziehen mag.
Mal geht es vielleicht um einen ungefragt ausgeliehenen Buntstift, mal darum, wer wo und neben wem am Esstisch Platz nehmen darf.

An dieser Stelle folgt gewiss keine pädagogisch fundierte Ausführung, warum Kinder streiten (sollen) und wie man möglichst richtig damit umgeht. Statt dessen nur ein paar Gedanken, Erkenntnisse und Erfahrungen aus Elternsicht:

Machen lassen oder einmischen?
Genau das ist oft die Frage!
Auf der einen Seite der Wunsch nach – möglichst sofortiger – Harmonie und vor allem Ruhe, auf der anderen Seite der sicher nicht verkehrte Gedanke „Das müssen sie unter sich ausmachen“.
In der Schule müssen die Kinder schließlich auch (meist) allein klar kommen.

Solange mit fairen Mitteln „gekämpft“ wird, keiner hilflos unterlegen ist und die Wortwahl innerhalb des Tolerierbaren liegt, plädieren wir für „Nicht einmischen!“.
Auch wenn es manchmal schwer fällt. Denn ist die Stimmung vielleicht ohnehin schon schlecht und der Tag stressig, „braucht“ man schließlich nicht auch noch Zankereien und knallende Zimmertüren wegen augenscheinlicher Nichtigkeiten.

Streitende Geschwister zehren schnell an den Nerven. Zoff unter den Kindern wird man auf Dauer aber nicht verhindern können! Vielleicht können ein paar grundsätzliche Gedanken immerhin dabei helfen, zur größeren Gelassenheit in solchen Situationen beizutragen:

Andere Kinder streiten auch!
Dass die eigenen Kinder ständig streiten, ist sicher nicht die Ausnahme!
Und egal, wie man es anstellt: Es wird immer mal Streit geben. Konflikte austragen zu können, nicht alles hinzunehmen und den eigenen Standpunkt vertreten zu lernen, ist gut und wichtig und gehört im Leben dazu.
Und: Es ändert zwar nichts an der eigenen Situation, ist aber manchmal sehr tröstlich zu hören, dass es anderen Eltern in dieser Hinsicht nicht besser ergeht. Vielleicht haben diese auch das ein oder andere „Geheimrezept“ gegen Geschwisterzwist auf Lager?

Nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen!
Kinder streiten schnell, impulsiv und sind dabei oft nicht zimperlich.
Meist ist der Streit aber genauso schnell beigelegt wie er entstanden ist und sicher war nicht jedes Wort dabei so gemeint, wie es gesagt wurde.
Dennoch hat die Wortwahl natürlich ihre Grenzen, einige Schimpfwörter sind tabu und in einer ruhigen Minute kann/sollte man den Kindern vermitteln, dass nicht jedes Wort, das einem in der Wut Luft macht, auch automatisch „erlaubt“ ist.

Im Zweifelsfall: Neutral bleiben
„Du hast angefangen!“„Nein, Du!“
Sobald man dazwischen geht, wird man recht wahrscheinlich zu hören bekommen, dass „natürlich“ der jeweils andere Schuld am Streit hat.
Hat man den Hergang der Auseinandersetzung nicht lückenlos mitbekommen, ist es besser, für keines seiner Kinder Partei zu ergreifen, um letzten Endes niemandem Unrecht zu tun.

Alternativen anbieten
Wie schnell man sich hinreißen lässt, mit vorsichtigen Vorschlägen oder einem lautstarken „Schluss jetzt!“ einzuschreiten, hängt sicher auch oft von der allgemeinen Stimmung ab:
Mal nimmt man es gelassen hin, dass Krach im Haus herrscht, manchmal mag man hingegen die Streithähne oder -zicken möglichst schnell voneinander trennen und/oder das Objekt der gleichzeitigen Begierde außer Sichtweite schaffen, damit vielleicht sogar wieder Frieden, auf jeden Fall aber wieder Ruhe herrscht!
Führen beiden Wege – Austragenlassen und Einmischen – nicht zurück zur erhofften Harmonie, kann man auch ganz andere Wege beschreiten.
In dem man zum Beispiel kleine Aufgaben getrennt an jedes Kind verteilt oder die Langeweile – erfahrungsgemäß ein beliebter Streitauslöser – anderweitig bekämpft. Vielleicht durch das Vorlesen einer Geschichte oder einer Runde an der frischen Luft.

Vorbeugen ist besser als streiten
Gibt es Streitpunkte, die immer wieder auftreten, schaffen feste Regeln oft Abhilfe.
Zum Beispiel: Kind A bekommt den roten Becher und sitzt auf diesem Platz beim Essen, Kind B den grünen Becher und sitzt auf der anderen Seite. Immer! Ohne Ausnahme! Diskussion zwecklos!

Streitursachen hinterfragen (lassen)
Bei Diskussionen um Kleinigkeiten kann auch eine Prise Humor manchmal helfen.
Haben kleine Hitzköpfe sich in einen Streit um eine eigentlich nichtige Sache verrannt, führt manchmal schon die Frage „Was? DARUM streitet Ihr Euch?“ zu der Einsicht, dass sich die ganze Aufregung im Grunde nicht lohnt.
Und man die Zeit doch viel besser für gemeinsames Spielen nutzen könnte!

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