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Viele „Staubfänger“ im Regal? Womit mit all den Büchern, die ausgedient haben?

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Bücher wegwerfen? Damit tun sich viele Menschen schwer. Sei es, weil das Wegwerfen von noch Brauchbarem sich generell nicht gut anfühlt. Und es natürlich auch nicht gut ist.

Aber auch, weil Erinnerungen daran hängen. Obwohl die Inhalte der Bücher selbst vielleicht wenig erfreuten.

Weil man sie eines Tages vielleicht doch noch einmal lesen möchte. Und das Wegwerfen dann bereuen könnte?

Oder weil man von klein auf mit auf den Weg bekommen hat: Bücher sind kostbar! Die wirft man nicht weg! Was in früheren Zeiten sicherlich mehr zutraf als heute.

Denn rar, kostbar, wahre Schätze? Das sind viele Exemplare wahrlich nicht mehr. Statt dessen sind Bücher omnipräsent und in Hülle und Fülle zu haben. Neu natürlich. Aber auch gebraucht zu Schnäppchenpreisen, wenn es sich beispielsweise nicht gerade um neuere Fachliteratur oder aktuelle Bestseller handelt.

Tatsachen sich auch: Bücher sammeln sich an. Man kauft sie, man bekommt sie. Und manches Stück hat seinen Weg ins Regal gefunden, ohne dass jemand später sagen kann, woher es mal stammte.

Und Bücher wiegen schwer. Das merkt man spätestens bei einem Umzug. Ruck zuck ist eine Kiste mit Büchern voll. Und diese so schwer, dass viel Muskelkraft gefragt ist, um sie an ihren neuen Bestimmungsort zu bringen.

Und: Nicht jedes Buch erfreut (noch) das Herz. Interessen ändern sich. Kinder werden älter und „wachsen aus den Büchern raus“. Fachliteratur – besonders, was Computer und Technik angeht – verliert an Aktualität. Das sind dann noch Schätzchen, um über alte Zeiten zu schmunzeln. Aber eben keine wahren Ratgeber mehr.

Daher: Ab und zu muss mal etwas weg, wenn man nicht in Büchern versinken möchte. Doch wohin damit? Mit gutem Gewissen und ohne blutendes Herz?

Möglichkeit 1: Bücher „aussetzen“

Der eigene Vorgarten liegt an einem belebten Fußweg? Dann kann man Bücher womöglich von dort aus auf die Reise schicken! Wie? Indem man an einem sonnigen Tag eine Kiste mit Büchern und dem Hinweis „Zu verschenken!“ dort leicht greifbar positioniert.

Möglichkeit 2: Öffentliche Bücherschränke oder anderweitig gespendet

Schulen oder Kindergärten, soziale Einrichtungen, Kirchengemeinden… – viele freuen sich über gut erhaltene, geschenkte Bücher. Denn selbst wenn diese keine eigene Bücherei haben, veranstalten sie vielleicht Bücherflohmärkte. Und so können die Bücher noch dem guten Zweck dienen. Aber: Bitte niemanden mit den Büchern „überfallen“! Klären Sie vorab, ob und welche Art von Spenden willkommen sind.

Eine „anonyme“ Variante, Bücher abzugeben, sind die vielerorts aufgestellten öffentlichen Bücherschränke. Sie laden ein zum Geben. Aber auch zum Stöbern und zum Mitnehmen. Auch hier gilt jedoch in der Regel: Bitte nicht alles „abladen“. Sondern gewissenhaft prüfen, was wirklich noch jemanden ansprechen kann. Auch Bücherschränke funktionieren in der Regel schließlich nicht „von allein“. Jemand kümmert sich (ehrenamtlich) um sie, sichtet regelmäßig – und entsorgt gegebenenfalls. Und demjenigen sollte man die Arbeit ersparen, „fleddrige“ Taschenbücher, auseinanderfallende Romane und vergilbte Reiseführer zum Altpapier zu schaffen.

Möglichkeit 3: Sozialkaufhäuser

Sozialkaufhäuser freuen sich üblicherweise über guterhaltene Spenden. Und dazu gehören eben oft auch Bücher. Hier gilt ebenfalls: Niemand möchte unfreiwillig zur Altpapiersammelstelle werden. Spenden sollte man daher nur Bücher, die intakt sind, einen ansprechenden Eindruck machen. Kurzum: Die gute Chancen haben, einen Käufer zu finden. Ob es sich dabei um ein Kinderbuch, Gartenratgeber, Kochbuch oder Roman handelt, ist dabei eher zweitrangig.

Möglichkeit 4: Ankauf im Internet

Sie haben viele recht aktuelle Bücher, die Sie am liebsten auf einen Schlag loswerden möchten? Dann lohnt sich vielleicht der Blick auf Internetseiten, die Bücher ankaufen. Dort erfährt man vorab, welchen Betrag man pro Buch erzielen kann. Der Preis passt? Dann heißt es (fast) nur noch: Ab mit den Büchern in eine Kiste und auf den Versandweg damit.

Möglichkeit 5: Verkauf im Internet

Natürlich kann man auch jedes Buch einzeln auf entsprechenden Plattformen anbieten. Die Vorteile dessen? Man selbst legt den Preis fest. Man kann individuelle Bücherpakete zusammenstellen, um den Aufwand geringer zu halten. Und im Gegensatz zum „richtigen“ Flohmarkt muss man nicht auf gut Glück schwere Bücherkisten schleppen.

Viel Einsatz erfordert diese Methode trotzdem. Bücher sichten, sortieren, fotografieren, passende Texte formulieren und hochladen. Und schließlich verkaufte Stücke verpacken, adressieren, auf den Versandweg bringen. Bei vielen Büchern kostet dies entsprechend viel Zeit, die man sich nehmen muss, um die Regale zu lichten.

Möglichkeit 6: Das Antiquariat

Schlummern womöglich echte Schätze im Regal? Wer sich nicht sicher ist, ob es um wertvolle Stücke handelt, kann ein Antiquariat aufsuchen. Eine dortige Einschätzung schafft Klarheit. Handelt es sich um echte Raritäten, die man nicht verschleudern oder im Altpapier landen lassen sollte? Oder um Stücke, deren Wert man bis dato überschätzen pflegte? Und von denen man sich nach der Ernüchterung mit gutem Gewissen auch für kleines Geld trennen kann?

Beim „Zentralen Antiquariat für gebrauchte Bücher“ im Internet kann man nicht nur nach gebrauchten Büchern stöbern und diese kaufen. Man kann sich auch einen ersten Eindruck verschaffen, was die eigenen Schätzchen am Markt so bringen könnten.

Möglichkeit 7: Der gute alte Flohmarkt

Dazu muss man wohl nicht viel sagen. Denn jeder weiß: Bücher auf dem Flohmarkt anzubieten, das erfordert ordentlich Schlepperei. (Doch immerhin freut man sich so doppelt über jedes Buch, das einen Abnehmer findet.)

Was jedoch kaum der Fall sein wird (und darüber sollte man sich im Klaren sein)? Dass man mit gänzlich leeren Kisten wieder heimfahren wird. Überlegen Sie daher im Vorfeld genau, was gut verkäuflich scheint und was sich tendenziell rentiert. Und planen Sie großzügigen Verhandlungsspielraum für Käufer ein, die gerne um den Preis feilschen.

Möglichkeit 8: Büchern eine neue Funktion schenken

Nein, dies ist sicherlich keine Methode, um viele Bücher auf einen Schlag loszuwerden. Aber immerhin eine kreative Lösung, der den Faktor „Nachhaltigkeit“ erfüllt.

Vorschlag 1:
Schneiden Sie Buchseiten in schmale Streifen, laminieren Sie diese gegebenenfalls und ziehen durch ein Loch einen Faden hindurch. So erhalten Sie günstige Lesezeichen, die Sie jedem künftigen Buchgeschenk beilegen können.

Vorschlag 2:
Benutzen Sie Seiten größerer ausgedienter Bücher als individuelles Geschenkpapier.

Vorschlag 3:
Höhlen Sie ein dickes Buch aus. So erhält man entweder ein originelles Geheimversteck für kleine Dinge, das im Bücherregal sehr unauffällig ist. Oder aber eine originelle Geschenkverpackung! Und diese verwandelt einen enttäuschten Blick („Was soll ich denn mit diesem alten Schmöker?“) beim Öffnen garantiert in ein freudig-überraschtes Gesicht.

Möglichkeit 9: Mit netten Menschen Bücher tauschen

Jeder hat vermutlich Bücher, die er gerne abgeben würde. Aber nur in gute Hände! Fragen Sie doch einfach mal Ihre Geschwister, Ihre Eltern, Ihre Nachbarn, Ihre Freunde, Ihre Kollegen, …, ob Tausch-Interesse besteht. Vielleicht ergibt sich daraus ein kleiner „Tausch-Zirkel“? Oder initiieren Sie ein weihnachtliches Bücher-Wichteln explizit nur mit gebrauchten Exemplaren? Fragen kostet nichts und einen Versuch ist es wert.

Möglichkeit 10: Das Altpapier

Ganz ehrlich: Nicht jedes Buch kann und wird einen neuen Liebhaber finden. Alte Taschenbücher aus der eigenen Jugend beispielsweise. Oder zwanzig Jahre alte Schulbücher. Vergilbte Urlaubsmitbringsel vom Hotelkiosk. Oder Kinderbücher, die früher Massenware waren. Und die heute sowohl von der Rechtschreibung als auch vom Inhalt längst überholt sind. Kochbücher, denen man beim Durchblättern ansieht, welches die häufig gekochten Rezepte waren.

All solche werden vermutlich maximal Erträge im Centbereich einbringen. Sofern man denn überhaupt einen Käufer findet. Lohnt sich der Aufwand, diese an den Mann bringen zu wollen? Lohnt es sich, für solche Stücke den raren Platz im Bücherregal zu blockieren? Und sein Herz daran zu hängen?

Wenn nein: Auch dafür sind die Altpapiertonne oder der entsprechende Container gedacht! Und auch wenn niemand mehr das Geschriebene liest, kann aus dem Papier immerhin Neues werden.

Bildquelle: © bigstock.com/ Alextype

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