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Von wegen eingestaubt – traditionelle Hobbys stehen hoch im Kurs

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Schlafen, Essen, Schule, Hausaufgaben, Zocken, Chatten, Fernsehen, Freunde treffen – so oder so ähnlich gestaltet sich der
Alltag vieler deutscher Jugendlicher. Rund vier bis sechs Stunden Freizeit hat der Durchschnitts-Teenie pro Tag. Wieso diese Zeit nicht mit kreativen Hobbys füllen? Es muss ja nicht immer Klavierunterricht oder Fußball sein, es gibt noch jede Menge weitere spanende Beschäftigungen. Einige traditionelle Hobbys, wie zum Beispiel stricken, Akkordeon spielen oder auch Ballett finden aktuell bei vielen jungen Menschen wieder Anklang. Der folgende Ratgeber stellt eine Auswahl traditioneller Hobbys vor und kann Eltern genauso wie Jugendlichen als Inspirationsquelle dienen – vielleicht ist ja das eine oder andere interessante Hobby dabei.

Von wegen Jugendliche beschäftigen sich nur mit ihren Smartphones – auch außergewöhnliche Hobbys finden Anhänger

Musikinstrumente – Das Akkordeon, die Mundharmonika und die Harfe
E-Gitarre, Klavier oder Schlagzeug – diese Instrumente würden die Meisten wohl als angesagt bezeichnen, doch wie sieht es mit dem Akkordeon, der Mundharmonika und der Harfe aus? Anbei werden diese drei Musikinstrumente einmal etwas näher beleuchtet, denn so altbacken, wie viele vielleicht meinen, sind sie gar nicht.

Akkordeon
Spätestens seit der österreichische Sänger und Musiker Andreas Gabalier mit seiner Musik die Massen begeistert, kann jeder mit dem Begriff des Akkordeons etwas anfangen und das ungewöhnlich aussende Musikinstrument erfreut sich plötzlich auch bei der Jugend großer Beliebtheit.

Interessiert sich der eigene Nachwuchs dafür, Akkordeon spielen zu lernen, gibt es einiges zu beachten. Akkordeon ist nämlich nicht gleich Akkordeon. Es gibt verschiedene Akkordeon Grundtypen und darüber hinaus eine Vielzahl an Varianten in Bezug auf den Tonumfang, den Klang, das Gewicht, der Bauart und so weiter. Der Ratgeber „Welches Akkordeon ist das richtige für mich“ bietet Neueinsteigern einen guten Überblick, was es in Bezug auf dieses ungewöhnliche Instrument zu beachten gibt.

Mundharmonika
Die Mundharmonika ist ein Instrument, was viele vielleicht aus der Gruschel-Schublade ihres Großvaters kennen. Vor allem kleine Kinder finden die Mundharmonika super, weil sich darauf einfach Töne erzeugen lassen und sie bequem in jede Hosentasche passt. Dass auch anspruchsvolle Musik mit dem kleinen Blasinstrument aus Metall gemacht werden kann, bewies vor einigen Jahren Michael Hirte, der aus der zweiten Staffel der Casting-Show „Das Supertalent“ als Gewinner hervorging.

Wer das Mundharmonika-Spielen nach Noten erlernen möchte, sollte sich für den Anfang eine Mundharmonika der Tonlage C zulegen, da die meisten Lehrbücher auf der Tonlage C basieren, so die Angabe von mundharmonikalernen.com.

Harfe
HarfeViele assoziieren das Harfe Spielen mit Engeln und auch optisch macht das elegante Zupfinstrument mit dem himmlischen Klang einiges her. Seit Amy Farrah Fowler, eine Figur der beliebten US-Sitcom „The Big Bang Theorie“, immer wieder lieblich auf ihrer Harfe spielt, ist dieses Instrument auch bei jungen Menschen wieder mehr in den Fokus gerückt. Will das eigene Kind Harfe lernen, empfiehlt es sich, dass es erst einmal die Harfe in einer Musikschule nutzt oder eine Harfe ausleiht, bis es sich sicher ist, dass es wirklich dieses Instrument sein soll. Denn genau wie ein Klavier, ist auch eine Harfe, recht kostspielig in der Anschaffung und Jugendliche in der Pubertät ändern nun mal häufig ihre Meinung. Harfen bewegen sich in der Regel in einem Preisrahmen von 2000 bis 8000 Euro.

Die Harfe hat einen sehr feinen Klang

Handarbeit – Vom Stricken, Nähen und Schmuck herstellen
Vorbei die Zeiten als nur Oma Socken stricken oder Kleider nähen könnte – heute erfreut sich die gute alte Handarbeit wieder sehr großer Beliebtheit bei der Jugend. Der Trend geht eindeutig hin zu Do-it-yourself.

Stricken
Traditionelle-Hobbys-Bild-3Socken, Pullis, Mützen oder Pulswärmer? – Wer das Handwerk beherrscht kann mit mindestens zwei Stricknadeln und etwas Wolle so einiges zaubern. Immer mehr junge Menschen entdecken das Stricken für sich. Nicht zuletzt hat sich daraus der Trend des Guerilla Knitting, auch Urban Knitting genannt, entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Form der Streetart. Bänke, Fahrräder, Bäume und andere Gegenstände des öffentlichen Raums werden kurzerhand mit jeder Menge bunter Wolle umstrickt, sodass sich außergewöhnliche und vor allem bunte Kunstwerke aus dem Einheitsgrau der Stadt hervorheben.

Ein eingestricktes Fahrrad

Seinen Anfang nahm der Trend 2005 in Texas, breitete sich über Blogs und soziale Netzwerke aber bald auch nach Europa aus. Vor allem in Großstädten sind die kunstvolles Straßenstrickerreien häufig zu finden.

Nähen
Ebenfalls ganz im Sinne des DIY-Prinzips, entdecken immer mehr Jugendliche das Nähen für sich. Der neuste Trend diesbezüglich heißt Upcycling. Dabei geht es darum, alten und unbrauchbaren Dingen durch etwas Kreativität ein neues Gesicht und einen neuen Sinn zu verleihen. Aus alten Jeans wird beispielsweise eine stylische Umhängetasche genäht und aus alten T-Shirts werden bezaubernde Ansteckblumen oder ein cooler Loop-Schal gefertigt, wie im Tutorial von Nähmarie (zum Tutorial).

Schmuck herstellen

Zugegeben, selbstgemachte Freundschaftsbändchen waren wohl in den 90er Jahren das letzte Mal angesagt, aber selbstgemachter Schmuck ist heute trotzdem wieder im Trend. Die Möglichkeiten, sich kreativ auszuleben, sind dabei sehr vielseitig. So kann, ganz im Sinne des Upcyclings, zum Beispiel durch das Auffädeln alter Knöpfe eine Kette gestaltet werden. Auch die Knetmasse Fimo eignet sich fabelhaft zur Schmuckherstellung. Dieses Produkt gibt es in vielen verschiedenen Farben und es kann beliebig geformt werden, etwa zu Brezel-Ohrringen oder einem Erdbeer-Kettenanhänger. Es trocknet an der Luft und wird auf diese Weise hart und haltbar. Wer möchte, kann seine kleinen Schmuckstücke auch anmalen oder mit Strass-Steinen verzieren.

Sport – Rudern, Turnen oder doch Ballett?
Jedes Jahr werden neue innovative Trendsportarten entwickelt, wie Piloxing, eine Mischung aus Pilates und Boxen oder auch Stand-Up-Paddeling, bei dem es darum geht, auf einem Surfbrett zu stehen und vorwärts zu paddeln. Natürlich kann es nicht schaden, etwas Neues auszuprobieren, doch oft sind es die altbekannten und bewährten Sportarten, die besonders viel Spaß machen.

Rudern
Vor allem, wer seine Oberarme und seine Rückenmuskulatur stählen will, ist mit Rudern gut beraten. Der Sport findet im Team Traditionelle-Hobbys-Bild-4und an der frischen Luft statt. Neben Kraft und Ausdauer, werden die Koordination und die Konzentration trainiert. In Wettkämpfen können sich einzelne Ruderschulen dann miteinander messen. Der Rudersport ist besonders in den USA beliebt, da er dort an diversen Elite-Universitäten zur Freizeitgestaltung einfach dazu gehört.

Ruderer haben einen athletischen Körper

Turnen
Viele Eltern gehen mit ihrem Nachwuchs zum Eltern-Kind-Turnen, da es die Motorik schult und den Kleinen sehr viel Freude macht. Doch auch Jugendliche können viele Vorteile aus diesem Sport ziehen. Turnen trainiert den ganzen Körper, fördert die Gelenkigkeit, die Körperbeherrschung und die Koordination. Spätestens seit dem Weltmeistertitel des Kunstturners Fabian Hambüchen sollte auch klar sein, dass Turnen definitiv kein reiner Mädchensport ist.

Ballett

Im Ballettunterricht wird den Schülern sehr viel Disziplin abverlangt und je höher das Niveau, desto anstrengender und zeitintensiver sind auch die Trainingseinheiten. Der Film „Black Swan“ mit Natalie Portman als Prima Ballerina zeigt, wie hart der Alltag einer professionellen Balletttänzerin sein kann.

Doch muss es ja nicht immer gleich das New Yorker Staats-Ballett sein. Wer sich eine Ballettschule in seiner Umgebung sucht und mit Spaß und Freude trainiert, wird feststellen, dass sich der elegante Tanz positiv auf die Beweglichkeit und die Körperbeherrschung auswirkt. Wer das Balletttanzen später einmal professionell betreiben will, sollte natürlich möglichst früh damit anfangen, doch auch Späteinsteiger können ihre Beweglichkeit immer noch schulen und ebenfalls zu talentierten Tänzern werden.

Bildquellen:
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