Wahrer Augenschmaus und großer Spielgenuss: „Finca“ von Schmidt Spiele

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Finca“ – das klingt nach idyllisch gelegenem Landhaus mit langer Tradition in mediterraner Traumlage, nach sonnenverwöhnter spanischer Landschaft und Urlaubsflair – und so ganz nebenbei nach allerlei kulinarischen Genüssen!

Und tatsächlich ist das Gesellschaftsspiel „Finca“ aus dem Hause Schmidt Spiele ein wahrer Genuss – wenn auch nicht für den Gaumen, dann umso mehr fürs Auge.

Die „Zutaten“ dafür: Früchte aus Holz in kräftigen Farben, ein wunderschöner Spielplan, der glatt ein wenig das Fernweh und in hohem Maß die Reiselust weckt, und dazu das übrige, mit genauso viel Liebe zum Detail gestaltete Spielmaterial, das auch bei „Spiele-Gourmets“ keine Wünsche offen lassen dürfte!

Die Spielidee
Wie sein Name vermuten lässt, darf man sich bei „Finca“ einmal als mallorquinischer Bauer versuchen. Das bedeutet: Eine möglichst reiche Ernte will erzielt werden, um die Inselgemeinden damit beliefern zu können.

Zehn mallorquinische Dörfer warten schließlich mal auf Oliven, mal auf Zitronen, Mandeln, Feigen oder andere schmackhafte Früchte, die die Insel zu bieten hat. Und wer zuerst mit seinem entsprechend beladenen Eselskarren vor Ort ist, wird dafür mit Punkten belohnt!

Der Spielablauf
Vor jedem Spiel steht das Lesen der Spielregeln.
Und auch in diesem Punkt lässt „Finca“ keine Wünsche offen!

Eine reich bebilderte, sehr ansprechend gestaltete Spielanleitung führt Schritt für Schritt durch den recht aufwändigen Aufbau des Spielfelds, gibt eine leicht verständliche und mit Beispielen erläuterte Übersicht über mögliche Spielzüge, erklärt anschaulich Schlusswertung und eventuell auftretende „Sonderfälle“.

Und so kann es bald schon losgehen mit Ernten und Ausliefern!
Was genau in welchem Ort erwartet wird, wird in jeder Runde durch das willkürliche Verteilen der entsprechenden Plättchen neu entschieden.
Bevor ausgeliefert werden kann, heißt es für den Spieler aber zunächst: Die Ernte einfahren (dafür gelten pfiffige Regeln!), im Vorrat horten, bis sich genug für (mindestens) eine passende Lieferung angesammelt hat, und dabei die nächste Fuhre mit dem Eselskarren möglichst effektiv planen.
Und dabei natürlich immer schneller sein als die Mitspieler, die dasselbe Ziel verfolgen: Möglichst viele Bestellungen erfüllen, um am Ende als erfolgreichster Bauer und damit als Sieger des Spiels da zu stehen.

Jedes Mal, wenn ein Spieler an der Reihe ist, steht er vor der Wahl, welchen der möglichen Spielzüge er tätigen möchte.
Das bedeutet stets aufs Neue Gelegenheit für geschicktes Taktieren, welcher Schritt auf dem Weg zum Erfolg jeweils der erfolgversprechendste ist:

Früchte einfahren, weil die Gelegenheit gerade günstig ist?
Eine Gemeinde beliefern, auch wenn der Eselskarren dabei vielleicht nur halb gefüllt ist?
Oder eine Runde mit der Lieferung abwarten und damit in Kauf nehmen, dass ein Mitspieler schneller ist und die wertvollen Punkte einfährt?

Wie bei fast jedem Spiel, gilt aber auch bei „Finca“: Ein wenig Glück gehört dazu.
Das passende Angebot an Früchten zur richtigen Zeit parat zu haben, durch günstige Positionierung der Mitspieler-Figuren einen Vorteil bei der Ernte erlangen – bei all dem spielt immer auch der Zufall eine Rolle, die letztlich natürlich den entscheidenden Vorsprung auf dem Siegertreppchen bedeuten kann.

Das Spielmaterial
Vor jeder neuen Spielrunde heißt es zunächst einmal, das Spielfeld mit allerlei Kärtchen zu bestücken, Obst- und Gemüsestücke bereit zu legen und das übrige Spielmaterial an alle Mitspieler zu verteilen.

Und das ist in seiner Gesamtheit sehr umfangreich: 12 Windmühlenblätter aus Karton, rund 80 weitere Plättchen, dazu Holz-Fincas, 20 Bauernfiguren und mehr als 100 Früchte aus Holz sind im Umfang des Spiels enthalten!

Bewertung
„Finca“ zu spielen ist einfach eine große Freude, das Spiel selbst eine Augenweide und dabei eines für die ganze Familie (bis zu 4 Mitspieler), bei dem alle gerne dabei sind und das auch nach vielen Runden seinen besonderen Reiz nicht verliert.

Durch die recht lange Spieldauer (rund 30 – 45 Minuten) und die umfangreiche Spielvorbereitung ist „Finca“ vielleicht kein Spiel für jeden Tag, aber durch leicht verständliche Regeln, den abwechslungsreichen Spielablauf, bei dem – wie bereits erwähnt – neben Glück viel geschicktes Taktieren gefragt ist, und nicht zuletzt durch die große Liebe zum Detail, durch die das Spiel bestechen vermag, ein Garant für kurzweiliges Gesellschaftsspiel-Vergnügen an jedem Spielnachmittag oder -abend – mit Kindern, aber auch ohne, zu zwei genauso wie zu dritt oder zu viert.

2009 erschienen und zum „Spiel des Jahres“ gekürt ist „Finca“ ein tolles Geschenk für alle Freunde schöner Familienspiele und Liebhaber anspruchsvoller Gesellschaftsspiele, die man über viele Jahre immer wieder gerne einmal spielt.

Die Altersempfehlung „Ab 8 Jahren“ ist dabei sehr gut gewählt.
Jüngere Kinder können zwar mitspielen, obwohl das Spiel ein wenig Fingerspitzengefühl voraussetzt, werden aber in Bezug auf Taktik und vorausschauendes Agieren kaum zusammen mit Älteren auf Augenhöhe spielen können.

Mehr Infos zum Spiel „Finca“ (von Ralf zur Linde und Wolfgang Sentker) auf den Internetseiten von Schmidt Spiele.

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