Im Kleinkindalter ungestört Bauklotz-Landschaften aufbauen, später ganz in Ruhe die Hausaufgaben erledigen und im Teenie-Alter ohne neugierige Zuhörer mit der besten Freundin quatschen können – was von Kindern mit eigenem Zimmer als Selbstverständlichkeit empfunden wird, ist sicherlich für viele, die sich die eigenen vier Wände mit Bruder oder Schwester teilen, eine Wunschvorstellung.
Mal wunderbar, mal lästig: Zu zweit in einem Zimmer
Denn so schön es auch ist, oft jemanden um sich zu haben, so Nerven raubend kann es sein, dass man gleichzeitig selten ungestört sein kann.
Auch Kinder brauchen Rückzugsmöglichkeiten, um nach einem Schultag eine Zeitlang einfach mal ausspannen zu können, oder mit Freunden spielen zu können, ohne dass ein Geschwisterkind dabei ist.
Zu zweit in einem Zimmer ist dies jedoch oft nicht einfach im Alltag zu realisieren.
Je größer der Altersabstand zwischen den Geschwistern ist, je unterschiedlicher damit auch der Lebensrhythmus der Kinder – ein Kindergartenkind wird in der Regel mehr Schlaf benötigen als ein Schulkind –, desto mehr Einfallsreichtum und Kompromissbereitschaft sind gefragt!
Freiräume auch auf kleinem Raum
Ob großes oder eher kleines Zimmer: Jedes Kind sollte über einen eigenen, altersgerechten Bereich verfügen können.
Neben dem eigenen Bett ist dies beispielsweise die Bau-Ecke für die Kleineren, der Mal- und Puzzle-Bereich für die etwas Größeren oder der eigene Arbeitsplatz (= ein ausreichend großer Schreibtisch + Platz für Schulsachen) für Schulkinder.
Wo sich dies in einem großen Zimmer leicht realisieren lässt – zur räumlichen Trennung können (offene) Regale oder Schiebegardinen verwendet werden -, sind in kleinen Räumen gute Ideen gefragt.
„Hoch hinaus“ heißt dann oft die Devise: Ein Hochbett für jedes Kind, unter dem Platz zum Spielen, Lernen und Aufbewahren bleibt, ist eine gute Basis zur Einrichtung des gemeinsamen Kinderzimmers.
Regale in Betthöhe, auf denen Lieblingsbücher, Stofftiere und andere persönliche, kleine Schätze ihren Platz finden, bieten Raum für Privatsphäre.
Die Einteilung „Meine Hälfte – Deine Hälfte“ lässt sich optisch wunderbar durch die Wandgestaltung unterstreichen.
Jeder Bereich in einer hellen Lieblingsfarbe gestrichen, wenige persönliche Akzente an den Wänden, dazu kombiniert vielleicht schlichte, weiße Möbel, lässt den Raum harmonisch, hell und luftig erscheinen.
Alternativen finden
Das ältere Kind beschwert sich, weil das jüngere „immer“ bei den Hausaufgaben stört? Dem Kindergartenkind fehlt der Platz, um die mit viel Liebe und Mühe aufgebaute Holzeisenbahn länger als einen Nachmittag stehen zu lassen?
Manchmal lassen sich Alternativen finden, die allen gerecht werden.
Vielleicht findet sich im Schlafzimmer der Eltern Platz für einen zusätzlichen Schreibtisch für die ungestörte Erledigung der Hausaufgaben?
Vielleicht bietet eine Ecke im großen Flur Platz für die Spielküche oder das Puppenhaus? Oder gibt es sogar einen Kellerraum, der – aufgeräumt und freundlich gestaltet – als altersgerechter Spiel- oder „Tobekeller“ dienen kann?
Gerne zusammen in einem Zimmer?
Wenn Wohnung oder Haus genügend Räume bieten, steht oft von Anfang an fest, dass jedes Kind sein eigenes Zimmer bekommen soll. Vielleicht ist es den Kindern damit aber gar nicht eilig?
Für Geschwisterpaare mit geringem Altersabstand oder Zwillinge ist es häufig selbstverständlich, immer zusammen zu sein und jeden Nachmittag miteinander zu spielen.
Sie genießen es, in einem Zimmer zu schlafen, abends vor dem Einschlafen noch lange zu flüstern und nachts nicht allein zu sein.
Das eigene Zimmer für jedes Kind ist dann natürlich kein „Muss“!
Gerade in den ersten Lebensjahren bietet sich folgende Alternative dazu an: Ein Zimmer wird zum „Schlafzimmer“, in dem auch die Kleiderschränke ihren Platz finden. Das andere zum „Spielzimmer“, das viel Platz für Kuschel-Ecke, Bücherregal und Spieleschrank bietet.
4 Kommentare
Heute gibt es viel Wohnkonzept für kleinen Raum. Egal ob Kombi-Möbel, Bettpodeste, Hochbett oder Regalwände. Räume werden somit sinnvoll und kinderfreundlich aufgeteilt.
Ich denke aber auch das unsere Kinder bzw. die Eltern sehr verwöhnt sind. Warum muss ich den meinen Kind einen zweiten Raum zur Verfügung stellen während mein Großer Hausaufgaben macht? Ich kann doch in der Zeit einfach mit dem Kleinen ein Brettspiel im Wohnzimmer machen oder das Essen vorbereiten helfen lassen 🙂
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