… zum letzten Kindergartentag?“
… zu den Sommerferien?“
… ich in die Schule komme?“
… wir in den Urlaub fahren?“
Wer kennt sie nicht, diese Fragen von Kindern im Kindergarten- und frühen Grundschulalter?
Der Sommer ist da, lange kann das also alles nicht mehr dauern! Und dennoch sorgen Antworten und Erklärungen von Eltern und älteren Geschwistern häufig für noch mehr Verwirrung als dass sie Licht ins Dunkel zu bringen vermögen.
„Letzter Kindergartentag“ bedeutet schließlich nicht unbedingt, dass danach gleich die Schule beginnt.
„Ferienbeginn“ kann, muss aber nicht gleichbedeutend mit dem Start in den Sommerurlaub sein.
Und die vielen Feiertage und Brückentage im Frühjahr sorgen immer wieder dafür, dass die Sommerferien irgendwie doch noch viel länger hin sind als es die Anzahl der reinen Schultage vermuten lassen würde…
Wo Worte nicht weiterhelfen, gelingt das Be-Greifen von Zeiträumen, das Durch-Blicken der Zusammenhänge vielleicht im wahrsten Sinne über das aktive Tun und Sehen.
Möglichkeiten dazu, Kinder die Dimensionen von Wochen und Monaten verstehen zu lassen und sich eine Vorstellung davon machen zu können, wie lange es zu besonderen Tagen noch dauert, gibt es viele:
- Reaktivieren Sie die vielleicht schon im Keller eingestaubte Maltafel!
Für jeden Tag – beispielsweise bis zu den Sommerferien – wird ein Kästchen gemalt (immer sieben pro Zeile, damit das Kind die Bedeutung einer Woche erkennt) und mit Datum versehen. Von heute beginnend bis zum ersten Ferientag.
Die „Schultage-Kästchen“ bleiben dabei leer, die „Wochenend-Tage-Kästchen“ werden mit Kreide ausgemalt.
Jeden Mittag, wenn das Kind von der Schule kommt, darf es ein Kästchen ausmalen.
Zu zählen, wie viele Kästchen dann jeweils noch frei sind, sprich: wie oft es bis zu den Ferien noch morgens aus dem Haus in Richtung Schule geht, sollte für ein Kind am Ende der ersten Klasse eine leichte Übung sein.
- Die kleinere Variante lässt sich leicht auf Papier realisieren: Eine Kassenrolle oder in etwa sechs Zentimeter breite Streifen geschnittenes Papier mittels Lineal und Bleistift in gleichmäßig hohe Felder einteilen und in jedem so entstandenen Feld – aufsteigend von oben nach unten – die Anzahl der Tage notieren, die es bis zum großen Ereignis (Geburtstag, Ferienbeginn, letzter Kindergartentag…) noch hin ist.
Jeden Tag wird unten ein Streifen von diesem „Vorfreudekalender“ abgeschnitten – auch am Wochenende. Und das Kind kann sehen, wie die (Warte)Zeit förmlich dahin schwindet.
Natürlich gibt es noch viele andere – aufwändigere aber auch ganz simple – Möglichkeiten, beispielsweise das große Ereignis ganz dick im sowieso vorhandenen Wandkalender anzukreuzen und das Kind jeden Abend einen Aufkleber auf das Feld für den just vergangenen Tag kleben zu lassen.
Oder: Statt der Maltafel einfach ein Blatt Papier entsprechend einzuteilen und das Kind nach jedem Schultag ein Feld abhaken zu lassen.
Je größer die vorbereiteten Felder für jeden Tag sind, desto mehr Möglichkeiten bietet so ein „Kalender“ – gleich welcher Art auch immer – übrigens gleichzeitig, auch besondere Ereignisse wie Geburtstage, Sommerfeste oder Familienfeiern auf dem Weg zum Ziel einzutragen – um sich rechtzeitig auch auf diese vorfreuen zu können!