Wie sehr wurde sich auf diesen Moment gefreut: Die Schulglocke läutet zum letzten Mal im Schuljahr – und damit die heißersehnten großen Ferien ein!
Mit dem Zeugnis in der Hand geht es bei (hoffentlich) schönstem Sommerwetter zum letzten Mal für viele Wochen in Richtung Fahrradständer, Bushaltestelle, Bahnhof oder zu Fuß nach Hause.
Dort angekommen fliegt der Ranzen in die Ecke und das wunderbare Gefühl im Bauch macht sich noch einmal breit:
Es sind tatsächlich Ferien!
Sommer! Ausschlafen! Nichts tun!
Unbeschwerte Tage ohne Stress und Hektik und ohne einen Wecker, der einem aus dem Schlaf reißt!
Oftmals hält diese Euphorie jedoch nicht lange an.
Weil der Urlaub viel zu schnell vorbei war oder das Warten darauf lang wird, wenn erst am Ende der Ferien in Richtung eines schönen Ziels gestartet wird.
Die Freunde sind verreist, der Spielplatz ist verwaist, Mama und Papa müssen arbeiten?
Selbst das schönste Sommerwetter wird zur Routine, das Planschbecken von Tag zu Tag weniger attraktiv und die Tage scheinen plötzlich nicht mehr kürzer, sondern wieder länger zu werden?
Kurz und gut: Langeweile macht sich breit?
Dann muss schnell Abhilfe her, um die schönsten Wochen des Jahres nicht ungenutzt verstreichen zu lassen!
Unsere 6 Tipps für 6 Ferienwochen ohne Langeweile
1. Ferienangebote, die Spaß machen
Hören Sie sich bei anderen Eltern um und schauen Sie im Internet, welche Angebote für Kinder es in Ihrer Nähe gibt.
Ein Reitkurs vielleicht, kreative Workshops für kleine Künstler oder ein buntes Ausflugsprogramm mit Gleichaltrigen?
Zugegeben dürfte man nun schon sehr spät dran sein, um noch solch begehrte Plätze zu ergattern, aber sein Glück kann man natürlich dennoch versuchen und Nachfragen dürfte nicht mehr kosten als einen Anruf oder eine E-Mail.
Hat Ihr Kind etwas Attraktives für sich entdeckt, das jedoch schon ausgebucht war, merken Sie sich am besten jetzt schon im Kalender vor, wann Sommer-Angebote – beispielsweise seitens Ihrer Stadt – üblicherweise veröffentlicht werden.
Im nächsten Jahr können Sie frühzeitig einen Platz für Ihr Kind sichern und damit den langen Ferien vielleicht entspannter entgegensehen.
2. Zu zweit langweilt es sich ungleich schlechter!
Oft scheint es so, als wären alle Freunde des Kindes gleichzeitig in die Ferien ausgeflogen, während man selbst daheim ist?
Dieser Schein trügt sicherlich!
Fragen Sie vor den Ferien herum, wer wann zu Hause ist und wann andere Kinder freie Zeit für Verabredungen haben.
Treffen Sie idealerweise gleich feste Vereinbarungen diesbezüglich und planen Sie gegebenenfalls frühzeitig Elterngemeinschaften, wenn es nicht nur um den Spaß des gemeinsamen Spielens geht, sondern auch um eine verlässliche Betreuung der Kinder.
Die wenigstens Eltern dürften schließlich in der glücklichen Lage sein, ebenso lange Urlaub zu nehmen wie die Kinder Ferien haben.
3. Ein Notnagel für langweilige Zeiten: Die To-do-Liste
Wer hat sie nicht immer – mal mehr, mal weniger – präsent im Hinterkopf?
Die berühmten „Dinge, die ich endlich mache, wenn mal Zeit dafür ist!“.
Bei dem Wochenpensum, das Kinder und Jugendliche heutzutage mit Schule und Hobbys erfüllen, gibt es auch bei ihnen sicherlich solche Beschäftigungen, die im Alltag zu kurz kommen.
Vielleicht:
Waffeln backen und mit Kirschen, Vanilleeis und Sahne garniert genießen!
Oder: Endlich mal die Schulsachen aus der Grundschulzeit ausrangieren!
Das 3.000-Teile Puzzle zusammensetzen, das seit Weihnachten ungeöffnet im Regal liegt!
Stricken oder nähen lernen!
Endlich einmal alle Bausteine zu einem Objekt verbauen!
Oder die Spielzugkisten durchsortieren, um künftig schneller zu finden, was gesucht wird!
Flohmarktkisten packen mit zu klein gewordenen Kleidern sowie CDs und Büchern, die längst „Babykram“ sind!
Erstaunlicherweise will einem davon nichts mehr einfallen, wenn sich Langeweile breitmacht?
Diese Gefahr ist gebannt, wenn man alle „To do“s am Anfang der Ferien unübersehbar in einer Liste festhält.
4. Viel Spaß für wenig Geld
Freizeitpark wäre natürlich super, ein Besuch im Zoo auch mal wieder toll?
Leider sind solche Unternehmungen für die ganze Familie mitunter ein kostspieliges Vergnügen.
Es lassen sich jedoch auch viele attraktive Programmpunkte fürs persönliche Ferienprogramm finden, die nicht viel oder gar kein Geld kosten müssen!
Einige Beispiele:
- Im Garten zelten
- An einem heißen Tag durch den kühlen Wald wandern
- Im Park picknicken
- Abends auf die Suche nach Glühwürmchen gehen oder den Himmel in der Hoffnung auf eine Sternschnuppe beobachten
- Eine Rad- oder Inliner-Tour machen
- Einen kleinen Bach in der Nähe erkunden
- Ein 3-Gänge-Menü bereiten oder „einfach so“ eine Sommerparty schmeißen
- Mal andere Spielplätze besuchen
- Eine Schatzsuche oder Schnitzeljagd planen
- Das Kinderzimmer neu gestalten
- An einen Badesee fahren
- Schöne Sommerschnappschüsse einfangen, lustige Videos machen oder eine kleine „Feriendokumentation“ drehen
5. Das Angenehme mit dem Nützlichen…
Schön ist es natürlich, wenn man aus den Ferien mehr „mitnehmen“ kann als „nur“ Erholung.
- Ein Ferienschwimmkurs kann eine sinnvolle Sache sein, um Technik und Ausdauer zu verbessern.
- In der Leihbücherei gibt es viel Lesestoff für Leseratten und alle, die es vielleicht noch werden wollen.
- In Schulwochen haben Kinder kaum die Chance, den Wochenmarkt kennenzulernen? Dann entdecken Sie jetzt gemeinsam mit Ihrem Kind neue Obst- und Gemüsesorten, Antipasti, Fisch oder Käse.
- Stellen Sie sich vor, Sie wären in Ihrer Stadt Tourist! Besichtigen Sie Kirchen, Museen, schauen Sie sich Brunnen und Denkmäler an, lesen Sie deren Geschichte nach und nehmen Sie doch mal an einer Stadtführung teil. Vielleicht gibt es eine solche sogar mit kindgerechtem Motto?
- Besuchen Sie ein Open Air Konzert. Musik unter freiem Himmel ist immer ein besonderes Erlebnis
6. Nachholbedarf in Sachen Schule?
Das Zeugnis war nicht sooo toll?
Auch wenn die Ferien primär der Erholung dienen sollen, kann und sollte man sie als Gelegenheit nutzen, Versäumtes anzugehen.
Nicht nur, dass der Wissensschatz dabei vergrößert wird: Wer jeden Morgen eine halbe Stunde Vokabeln paukt, sich mit Grammatik oder Mathe beschäftigt oder sich seinem Instrument widmet, wird die freie Zeit danach umso mehr genießen können, sodass Beschwerden über Langeweile sicherlich verstummen werden…
1 Kommentar
Oft hilft es auch, auf die Signale der Kleinen zu hören. Wenn sie eigene Ideen äußern, ist es oft nützlich, nicht die eigene Planung „drüberzubügeln“, sondern zu schauen, ob die Wünsche realistisch sind. Nichts motiviert mehr als eigene Wünsche.
Ansonsten sind zeitlose Klassiker wie Zelten oder Wandern einfach immer gut, sie einen Bewegung, Kommunikation und frische Luft. Die Kinder sind durch diese Freizeitaktivitäten viel ausgeglichener als wenn sie etwa nur zocken. Und natürlich schlafen sie auch besser 😉
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