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Am 6. Dezember kommt der Nikolaus! Doch was macht den 4. Dezember so besonders?

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Es gibt schöne Bräuche und Traditionen zu jeder Jahreszeit. Und so natürlich auch in Herbst und Winter. Darunter bekanntere und unbekanntere, weit verbreitete und eher lokal vertretene. Jedes Kind weiß beispielsweise wohl, dass am 6. Dezember der Nikolaus kommt. Und dass es am Vorabend einen Stiefel aufstellen muss, um in den Genuss von Äpfel, Nüssen und Mandarinen zu kommen. Oder aber von Süßigkeiten und kleinen Präsenten.

Doch am 4. Dezember? Ist da auch etwas Besonderes? Und kann man da gar auch etwas aufstellen? Ja, eine Vase nämlich! Und dort hinein kommen die sogenannten Barbarazweige, denn am 4. Dezember ist Barbaratag!

Das gemeinsame Schneiden an einem grauen Dezembertag in Hoffnung auf schöne Blüten ist jedenfalls ein schöner, liebenswerter Brauch. Vielleicht einer, den man bisher nicht kannte, künftig aber mit seinen Kindern pflegen möchte? Wir verraten heute die Hintergründe und „Tricks“ für gutes Gelingen!

Wer war eigentlich die Heilige Barbara? Und wieso gibt es Zweige, die nach ihr benannt sind?

Vermutlich weiß niemand genau, wie viel Wahrheit in der Legende um die Heilige Barbara steckt. Diese erzählt, dass Barbara von Nikomedien eine kluge Frau war und zudem Tochter eines angesehenen Kaufmanns.

Ihr Vater behütete sie sehr und sah nur ungern, dass die schöne, aus gutem Hause stammende Barbara viele Verehrer hatte. Um sie vor deren Einfluss zu schützen, sperrte man Barbara gar in einen Turm ein. Dort sollte sie sicher sein vor aufdringlichen Bewunderern und sich um ihre Bildung kümmern. Dabei erfuhr Barbara viel über das im 3. Jahrhundert noch recht junge Christentum. Und begeisterte sich so sehr dafür, dass sie sich schließlich taufen ließ. Heimlich und gegen den ausdrücklichen Willen ihres Vaters.

Doch dieser erfuhr von ihrem Entschluss und war so erzürnt, dass Barbara vor ihm flüchtete. Gott selbst soll ihr dabei behilflich gewesen sein, indem er einen Felsen sich öffnen ließ. Barbara konnte hineinschlüpfen und hinter ihr verschloss sich der Stein wieder.

Barbara blieb jedoch nicht lange unentdeckt und kam daraufhin ins Gefängnis. Auf dem Weg dorthin blieb sie an einem kahlen Zweig hängen. Diesen stellte sie in ihrer Zelle in ein Gefäß mit Wasser. Barbara musste gar Folter erleiden, nachdem es ihrem Vater nicht mit guten Worten gelungen war, sie vom christlichen Glauben abzubringen. Doch sie blieb unbeirrbar, sie betete und Gott ließ alle ihre Wunden heilen.

Letztlich wurde Barbara zum Tode verurteilt. Trost und Hoffnung bei der Erkenntnis, dass sie bald sterben würde, spendete ihr der Zweig. Denn dieser hatte, so kahl er zuvor gewesen war, zu blühen begonnen. Ihr Vater selbst enthauptete seine Tochter mit einem Schwert. Und fand zur Strafe den Tod, als ein Blitz ihn traf.

Stellen wir heute Zweige in eine Vase, blühen auch diese hoffentlich zum Weihnachtsfest. Ein schönes Symbol für Hoffnung, Glück und Trost in dieser dunklen, oft tristen Jahreszeit.

Welche Zweige eignen sich als Barbarazweige?

Im Grunde alle, die im Frühjahr blühen. Es können Zweige von Obstbäumen sein, sei es Kirsche, Apfel, Pflaume, Birne, Mirabelle oder Quitte. Auch Zweige von Ziersträuchern wie Forsythie oder Flieder eignen sich für diesen Zweck, ebenso wie Haselzweige oder Weidenzweige. Irgendetwas davon lässt sich bestimmt im eigenen Garten finden, ansonsten kann man Barbarazweige auch kaufen.

Was gibt es noch zu beachten, wenn man die Tradition der Barbarazweige pflegen möchte?

Für gutes Gelingen ist es förderlich, wenn die Zweige bereits winterlichen Frost abbekommen haben. Ist dies nicht der Fall, kann man sie nach dem Schneiden eine Nacht ins Eisfach legen. Danach sollte man die Zweige ins Wasser legen, quasi als Ersatz für Frühlingsregen. Hat man keine ausreichend große Wanne, kann man sie auch mit feuchtem Zeitungspapier umwickeln.

Damit sie viel Wasser aufnehmen können, schneidet man sie noch einmal schräg an, bevor sie in die Vase kommen. Mit Sicherheit wird das Wasser darin schnell unansehnlich. Nicht nur deshalb sollte man es spätestens alle zwei Tage wechseln. Ideal ist überdies ein Standort nicht zu dicht an der Heizung, denn dort können die Knospen vertrocknen.

Hat man unterschiedliche Zweige geschnitten? Dann kann ganz einfach jeder mitfiebern, wessen Zweig zuerst zu blühen beginnt. Bei mehreren ähnlichen Zweigen ist es ratsam, ein Bändchen mit Namen beschriftet an jedem Zweig zu befestigen. So gerät nichts durcheinander.

Und dann heißt es nur noch: Abwarten! Und auf auf die Glücksbringer fürs neue Jahr zu hoffen, die idealerweise vor Weihnachten mit ihrer Blütenpracht erfreuen!

Bildquelle: © bigstock.com/ vcoscaron

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